Ein mittelalter weißer Mann mit kurzen grauen Haaren und schwarzer Jacke steht vor einem barocken Gebäude: Regisseur Matthias Davids vor dem Festspielhaus Bayreuth

Stand: 26.07.2025 00:00 Uhr

Mit einer Neuinszenierung der Wagner-Oper „Die Meistersinger von Nürnberg“ und vielen prominenten Besucherinnen und Besuchern haben am Freitag die Bayreuther Festspiele begonnen.

Die diesjährigen Richard-Wagner-Festspiele starteten – nach dem Auftakt mit dem Festspiel-Open-Air am Donnerstag – mit einer Neuproduktion der „Meistersinger von Nürnberg“. Die Oper wurde inszeniert vom Musical-Experten Matthias Davids, die musikalische Leitung hatte der neue Chefdirigent der Sächsischen Staatskapelle Dresden, Daniele Gatti. Die Meistersinger würden unterhaltsam, hatte Festspiel-Chefin Wagner im Vorfeld gesagt, aber sie wolle „nicht spoilern“. Nur so viel: Auf der Festwiese werde es viel zu sehen geben.

Die Festspiele wieder mit Kanzler

Als Gäste wurden sowohl Bundestagspräsidentin Julia Klöckner und Kulturstaatsminister Wolfram Weimer, als auch Bundeskanzler Friedrich Merz erwartet. Während die frühere Kanzlerin Angela Merkel zu den Stammgästen der Festspiele zählt (und sich auch für dieses Jahr wieder angekündigt hatte), war ihr Nachfolger Olaf Scholz während seiner Amtszeit kein Gast auf dem Grünen Hügel. Weiterhin wollten die Ministerpräsidenten von Bayern, Sachsen-Anhalt und Thüringen, Markus Söder, Reiner Haseloff und Mario Voigt ebenfalls zu den Festspielen kommen.

Auch die Finanzen sind mal wieder ein Thema

Kurz vor Beginn der Bayreuther Festspiele betonte Bayerns Kunstminister Markus Blume die Notwendigkeit erhöhter Zuschüsse vom Bund, um die finanzielle Basis der Festspiele zu sichern. Er warnte davor, dass eingefrorene Mittel die Festspiele langfristig gefährden könnten. Bayern sei bereit, mehr Geld einzusetzen, um steigende Personalkosten abzudecken, und Blume forderte gleiche Anstrengungen von anderen Gesellschaftern der Festspiele GmbH. Kulturstaatsminister Wolfram Weimer zeigte sich zuversichtlich, aber bedeckt: Der Bund wolle seine Anteile wie angekündigt von 29 auf 36 Prozent erhöhen, genaue Details nannte er jedoch nicht.

Blume sieht Bayern und den Bund in der finanziellen Verantwortung

Die finanzielle Herausforderung betrifft auch die geplante Sanierung des Festspielhauses, die im vierten Bauabschnitt hohe Kosten verursacht. 55 Prozent des Haushalts von zuletzt 28 Millionen Euro werden von den Festspielen selbst erwirtschaftet, während 35 Prozent aus öffentlichen Geldern stammen. Blume appellierte an Bund und Freistaat Bayern, als größte Gesellschafter, den Finanzbedarf, insbesondere für künstlerische Qualität, zu decken, um das einzigartige Erbe Bayreuths zu erhalten. Zum Jubiläumsjahr 2026 müssen Pläne wegen der Kosten eingedampft werden. Ein KI-Projekt zur Inszenierung des „Rings des Nibelungen“, dirigiert von Christian Thielemann, wird jedoch vorangetrieben.

Festspiele nicht ausverkauft

Einen Tag vor dem Start der Bayreuther Festspiele gab es zudem noch Restkarten für das Opernspektakel. Vor allem für „Tristan und Isolde“ und „Parsifal“ gegen Ende der Festspielzeit waren noch Karten zu haben. Für Bayreuth ist dies eine ungewohnte Situation: Bisher mussten Wagner-Fans teils Jahre warten, bis es mit einer Kartenzuteilung klappte. Diese Zeiten sind nun vorbei.

Die Bayreuther Festspiele dauern bis zum 26. August.

Das Ortseingangsschild von Bayreuth (Archivbild)

Hier gibt es nicht nur was auf die Ohren, es geht um sehen und gesehen werden: Panorama zeigt eine Fotostory über die Bayreuther Festspiele.

Nahaufnahme einer Geige

Ihre Vorbereitung auf die diesjährigen Festspieltage war „schwergewichtig“… und Reihe 13 ist womöglich umkämpft.

Ein Mann mit Kopfhörern von hinten aufgenommen vor einer gelben Wand.

Der junge Mann aus Bremerhaven erzählt, warum er nach Bayreuth ziehen musste, um seinem Idol nahe zu sein.

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