Stand: 26.07.2025 02:40 Uhr

US-Präsident Trump wird das Wochenende in Schottland verbringen. Bei der Ankunft warnt er eindringlich vor zwei Gefahren, die er für Europa sieht. Teil der inoffiziellen Reise ist auch ein Treffen mit EU-Kommissionschefin von der Leyen.

US-Präsident Donald Trump hat bei seinem Besuch in Schottland scharfe Kritik am Ausbau der Windenergie und der europäischen Migrationspolitik geübt.

Nach der Landung mit dem Regierungsflieger Air Force One auf dem Glasgower Prestwick-Flughafen erklärte er, er habe zwei Botschaften für den Kontinent. „Diese Einwanderung zerstört Europa“, führte er aus. Wenn Europa die „schreckliche Invasion“ nicht begrenze, werde es kein Europa mehr geben.

Windräder „ruinieren Felder und Täler“

„Und die andere Sache: Stoppt die Windräder.“ Windkraftanlagen „zerstören die Schönheit eures Landes“, sagte er. „Man fliegt darüber und sieht überall diese Windräder, die Eure schönen Felder und Täler ruinieren und Eure Vögel umbringen.“ Windräder schadeten auch dem Meer, behauptete er weiter. Die Labour-Partei des britischen Premierminister Keir Starmer hat sich verpflichtet, stark auf erneuerbare Energien zu setzen – insbesondere auch auf die Offshore-Windproduktion.

Trump schimpft seit Jahren auf die Windenergie. In Schottland klagte er erfolglos gegen ein Windradprojekt in der Nähe eines seiner Golfplätze und machte geltend, dass die Anlagen die Sicht der Spieler beeinträchtigten. In den USA verfolgt er eine rigorose Migrationspolitik.

Trump wegen Golf-Resorts in Schottland

Während seines fünftägigen Besuch in Schottland will Trump unter anderem zwei Golf-Resorts besuchen, die seiner Immobilienfirma gehören. Bei Aberdeen will er einen neuen 18-Loch-Parcours namens „MacLeod“ einweihen, in Anspielung auf den Mädchennamen von Trumps Mutter Mary Anne, die mit 18 Jahren von den Hebriden nach New York auswanderte.

Zudem ist am Sonntag ein Treffen mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen geplant. Am Montag will er britischen Angaben zufolge Premier Starmer treffen. Auch ein Treffen Trumps mit dem schottischen Regierungschef John Swinney, dem Chef der Schottischen Nationalpartei SNP, ist vorgesehen.

Trump will über Zölle reden

Bei beiden Gesprächen mit von der Leyen und Starmer dürften Zölle im Mittelpunkt stehen. Die EU und die USA verhandeln seit Wochen über einen Handelsdeal, der angekündigte Zölle von 30 Prozent zum 1. August noch verhindern soll. Die Frist läuft in einer Woche ab. Am Mittwoch hatte Trump die Senkung von angedrohten Zöllen auf die Einfuhr europäischer Produkte in Aussicht gestellt – wenn die Europäische Union ihren Markt stärker für die USA öffnet.

„Wir werden sehen, ob wir einen Deal machen“, sagte Trump bei seiner Ankunft in Schottland. Falls das gelinge, wäre es „der größte Deal von allen“. Von der Leyen sei eine „hoch angesehene Frau“, man freue sich auf das Treffen. „Das wird gut werden“, betonte der US-Präsident. Die Chancen auf eine Einigung bezifferte er auf eine „gute 50:50-Chance“.

Mit Großbritannien hatte sich die US-Regierung im Mai vorläufig auf ein Handelsabkommen geeinigt, viele Details sind jedoch offen.

Proteste gegen Besuch angekündigt

Für Samstag haben Gewerkschaften und andere Nichtregierungsorganisationen zu Demonstrationen gegen den Besuch des US-Präsidenten aufgerufen. Unter anderem in Edinburgh und Aberdeen sind Proteste geplant. Die Reise findet unter hohen Sicherheitsvorkehrungen statt.

Nach seiner Rückkehr in die USA wird Trump bereits Mitte September erneut nach Großbritannien zurückkehren. Geplant ist ein offizieller Staatsbesuch, in dessen Rahmen der Präsident und seine Frau Melania von König Charles III. und Königin Camilla auf Schloss Windsor empfangen werden.