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Ein Jugendlicher setzt eine Wanderung ohne eine Eltern fort und verirrt sich, kurz darauf bricht der Kontakt ab. Über ein tödliches Unglück in Italien.

Aosta – Ein 15-jähriger Franzose ist bei einer Wanderung in Italiens Bergen tödlich verunglückt. Wie italienische Medien berichten, wurde die Leiche des Jungen am Mittwochmorgen (23. Juli) geborgen, nachdem er sich am Abend zuvor im Aostatal im Norden des Landes verlaufen hatte und rund 50 Meter in die Tiefe gestürzt war. Der 15-Jährige soll kurz vor seinem Tod eine letzte Videonachricht an seine Eltern geschickt haben.

Der Jugendliche aus der französischen Bretagne war am Dienstag gemeinsam mit seinen Eltern und seinem Bruder in der Nähe des Gipfel Becca di Viou im Aostatal wandern, berichtet unter anderem La Repubblica. Als sich seine Familie ab einem Zeitpunkt des Ausflugs dazu entschied umzukehren, soll der Junge die Bergtour alleine fortgesetzt haben. Er sei dabei nicht ausreichend ausgestattet gewesen und habe lediglich Turnschuhe getragen. Mangelende Ausrüstung für anspruchsvolle Bergtouren sind ein häufiger Fehler, von dem Bergretter eindrücklich warnen.

„Ich habe den Weg verloren“: Jugendlicher schickt Video an seine Eltern bevor er verunglückt

Das Bergrettungsteam der Guardia di Finanza von Cervinia rekonstruierte gegenüber dem Nachrichtenportal Aosta Sera, dass der 15-Jährige kurz darauf seine Eltern kontaktierte. „Ich habe den Weg verloren, dem ich gefolgt bin“, wird er aus einer seiner Nachrichten zitiert. In einer weiteren Videonachricht habe er gesagt, dass er müde und erschöpft sei. Er folge nun einer Art Pfad, den er gefunden habe. Die letzte Nachricht mit GPS-Position erreichte die Familie um 18:38 Uhr. Kurz sei der Kontakt abgebrochen, die Familie habe den Notruf gewählt.

Rettungshubschrauber in den BergenRettungskräfte konnten mithilfe eines Hubschraubers nur noch die Leiche des Jungen finden. (Symbolfoto) © Eibner-Pressefoto/EXPA/Groder/IMAGO

„Die Rettungskräfte reagierten sofort mit 11 Feuerwehrleuten, Freiwilligen, Drohnen und Suchhunden“, erklärte André Chaussod, Feuerwehrbeamter in Aosta gegenüber Il Repubblica. Die Suche habe die ganze Nacht angedauert, zunächst ohne Erfolg. Die Rettungskräfte entdeckten die Leiche des Jungen demnach erst am nächsten Morgen in etwa 2000 Metern Höhe bei der Suche mit einem Hubschrauber.

Zweiter Todesfall eines jungen Menschen in Norditalien innerhalb einer Woche

Den Medienberichten zufolge werde in dem Todesfall voraussichtlich keine Autopsie angefordert, da die Rettungskräfte derzeit von einem Unfall ausgehen. Der Junge sei mit großer Wahrscheinlichkeit abgerutscht und habe sich bei dem Sturz tödlich am Kopf verletzt.

Mit dem tödlichen Unglück ereignete sich in der italienischen Region bereits der zweite Todesfall eines jungen Menschen innerhalb einer Woche. Auch der Radsportler Samuele Privitera war bei einem Nachwuchsrennen in Norditalien tödlich verunglückt. Der 19-Jährige kam am Mittwoch (16. Juli) auf der ersten Etappe des 61. Giro Ciclistico della Valle d‘Aosta – Mont Blanc zu Sturz und verstarb später im Krankenhaus. (no/dpa)