Eine Serie von Metalldiebstählen sorgt derzeit für Unruhe in der halleschen Innenstadt. Besonders historische Gebäude, bei denen aus Denkmalschutzgründen Kupferrohre und andere wertvolle Materialien verbaut sind, geraten zunehmend ins Visier von Dieben.
Zuletzt wurde bekannt, dass sowohl an der Marktkirche Kupferrohre und Blitzableiter gestohlen wurden. Während die Täter an der Marktkirche offenbar ungestört zuschlagen konnten, blieb das Gotteshaus der Moritzkirche nur rund 300 Meter entfernten verschont – es ist derzeit aufgrund von Bauarbeiten eingerüstet, eingehaust und videoüberwacht. Die Diebe wichen daher auf das benachbarte Gemeindehaus aus. Dort sollen sie in der Nacht von Sonntag zu Montag zugeschlagen haben und mehrere Rohre entwendet haben.
Schon vor einigen Wochen hatten Unbekannte Kupferrohre an den Franckeschen Stiftungen abmontiert und entwendet. Die Liste der betroffenen historischen Gebäude wird damit immer länger.
Der Diebstahl von Buntmetallen ist für Täter besonders lukrativ. Gerade Kupfer hat einen hohen Materialwert und wird gezielt auf Baustellen oder an historischen Gebäuden gesucht.
Beim Polizeirevier Halle ist man sich der Problematik bewusst. „Leider ist es nicht möglich, valide Zahlen hinsichtlich einer Tendenz oder Anzahl an Strafanzeigen zu berichten“, erklärt Polizeisprecher Alexander Hüls auf Anfrage. Das Phänomen werde in der polizeilichen Kriminalstatistik nicht gesondert erfasst, sondern falle unter die allgemeine Kategorie Diebstahl bzw. besonders schwerer Diebstahl.
Die Polizei ruft Anwohner und Passanten zur erhöhten Aufmerksamkeit auf. Hinweise auf verdächtige Personen oder Fahrzeuge in der Nähe von historischen Gebäuden sollten umgehend gemeldet werden.
Für die betroffenen Gemeinden und Institutionen bedeutet der Verlust der Kupferrohre nicht nur finanziellen Schaden – auch der Denkmalschutz wird durch den wiederholten Austausch empfindlich belastet. Eine dauerhafte Lösung gegen die dreisten Diebstähle ist bislang nicht in Sicht.