Cover  Christina Soontornvat:  "Die Insel der magischen Wächter"; Elin Lindell:  "Der süßeste Bruder der Welt" ; Sarah Wynne:  "Tod im Samtmantel"

Stand: 26.07.2025 06:00 Uhr

Für viele geht es jetzt in den Urlaub und nicht wenige Eltern hoffen: Vielleicht liest das Kind am Strand ja mal ein Buch! Wir stellen drei Bücher vor, die optimal in die Ferienzeit passen.

von Katharina Mahrenholtz

„Die Insel der magischen Wächter“ von Christina Sootornvat

Kinder, die „Die Schule der magischen Tiere“ mögen, werden auch an dieser Reihe Gefallen finden – der Titel erinnert sicher nicht von ungefähr an die Bestseller-Reihe.

Cover  Christina Soontornvat:  "Die Insel der magischen Wächter"

„Die Insel der magischen Wächter“, übersetzt von Bettina Obrecht, ist bei Penguin erschienen und kostet 13 Euro.

Es geht um Berry, die bei ihren Großeltern aufgewachsen ist und jetzt einen Platz an der berühmten Wächter-Akademie auf der Lotusinsel bekommen hat. Dort lernen Kinder mit einer besonderen Gabe, sich in magische Wesen zu verwandeln – in Hywölfe, Zorafalken, Gillybären und Wolfshunde zum Beispiel. Sie werden zu Wächtern ausgebildet – aber nur wenn sie die Prüfung bestehen. Berry findet schnell gute Freunde, aber sie schafft es nicht, sich in irgendein magisches Wesen zu verwandeln. Wird sie die Insel also schon bald wieder verlassen müssen? Spoiler: Natürlich nicht, denn Band zwei dieser neuen Fantasyreihe ist schon erschienen. Und das ist gut, denn erstens lieben Kinder Reihen und zweitens bleibt man gern länger auf der Lotusinsel. Und es gilt, weitere Inseln des Archipels zu entdecken, etwa Glai, wo lavendelfarbene Plüschkaninchen leben, oder Nakhon, wo es eine riesige Stadt und eine Menge Technologie gibt.

Gut geschrieben, liebenswerte Charaktere, leicht zu lesen, mit vielen Illustrationen und luftigem Layout: ein Einsteiger-Fantasybuch.

„Der süßeste Bruder der Welt … und andere Irrtümer“ von Elin Lindell

Cover  Elin Lindell Der süßeste Bruder der Welt ... und andere Irrtümer

„Der süßeste Bruder der Welt… und andere Irrtümer“, übersetzt von Katharina Erben, ist bei Klett Kinderbuch erschienen und kostet 16 Euro.

Dieser Comic-Roman ist typisch schwedisch. Direkt am Anfang wird einfach mal rausgehauen, dass die Ich-Erzählerin Dani aus einer Samenspende entstanden ist, weswegen ihre Mutter darauf besteht, dass der unbekannte Vater nicht Papa, sondern „Erzeuger“ genannt wird. Dani und ihre Mutter kommen super allein klar, deshalb ist Dani auch not amused, als ihre Mutter verkündet, dass sie einen neuen Freund hat. Kennengelernt über Tinder und zwar weil Dani und ihre Freundinnen mal mit der App rumgespielt und ein Match erzeugt haben. Schwedische Kinderbücher sind oft sehr modern, aber – und das ist eine Kunst – dabei nicht unangenehm ranschmeißerisch. Natürlich findet Dani den neuen Freund der Mutter doof – und noch doofer findet sie Joschi, ihren pubertierenden neuen Bonusbruder. Dabei hätte Dani so gern ein Geschwisterkind gehabt. Aber – Moment! Vielleicht hat der Samenspender noch mehr Kinder gezeugt. Und vielleicht ist da auch ein süßer Bruder für Dani dabei.

Sehr witzig geschrieben und pointenreich illustriert. So gelingt die oft geforderte Diversität im Kinderbuch. Und leicht zu lesen ist das auch noch!

„Tod im Samtmantel“ von Sarah Wynne

Cover  Sarah Wynne Tod im Samtmantel

„Tod im Samtmantel“, übersetzt von Birgit Niehaus, ist bei Knesebeck erschienen und kostet 18 Euro.

Der Titel klingt etwas nach „Bild“-Schlagzeile, aber davon sollte man sich nicht abschrecken lassen. Allerdings geht es tatsächlich um einen Mord. Die 13-jährige Grace hat sich im Secondhand-Shop einen wunderschönen grünen Samtmantel gekauft, der perfekt passt. Kleines Problem: Immer wenn sie ihn trägt, wird ihr schwindelig und sie bekommt seltsame Visionen. Plötzlich blickt sie durch die Augen eines Mädchens in die Vergangenheit. Sie sieht ein elegantes Haus, heimliche Treffen mit einem Jungen und – einen Mord. Grace fühlt sich verantwortlich, dieses Verbrechen aufzuklären und startet mit ihrer besten Freundin Suzy ein paar Recherchen. Tatsächlich finden sie heraus, wer das ermordete Mädchen war und kommen dem Mörder auf die Spur. Aber dabei begeben sie sich selbst in höchste Gefahr.

Die Story mit den Mantel-Visionen muss man erstmal kaufen, aber dann ist dieses Buch ein superspannender Kinderkrimi – für alle „“Die drei ???“- oder „Wells & Wong“-Fans. Es ist schon ein bisschen gruselig: Es wird zum Beispiel ein Skelett ausgegraben. Wunderbares Cover, illustrierte Kapitelanfänge, kleine Vignetten um die Seitenzahlen – so können sich auch weniger leseerfahrene Kinder den Text zutrauen.