Bei seinem fünftägigen Schottland-Besuch warnte US-Präsident Donald Trump (79) Europa vor zwei Dingen: der Migration – und Windrädern!
„Man fliegt darüber und sieht überall diese Windräder, die Eure schönen Felder und Täler ruinieren und Eure Vögel umbringen“, sagte Trump bei seiner Ankunft am Flughafen Glasgow Prestwick am Freitag. Windräder schadeten auch dem Meer, behauptete er weiter.
Ferner pochte Trump darauf, dass Europa die „schreckliche Invasion“ durch Einwanderer stoppen müsse. Die Immigration vernichte Europa, wie Windräder die Schönheit der europäischen Länder zunichtemachten, meinte er weiter.
Trump: Windräder sind „Monstrositäten“
Windräder sind dem US-Präsidenten schon lange ein Dorn im Auge. Aus recht persönlichen Gründen: Er wehrt sich seit Jahren gegen elf Offshore-Windkraftanlagen nahe seinem schottischen Golfplatz nördlich von Aberdeen. Schon 2011 bezeichnete Trump die Windräder als „hässliche“ Turbinen und „Monstrositäten“, die zum Untergang der schottischen Tourismusindustrie beitragen würden.
Trump 2011 auf seinem Golfplatz nahe Aberdeen – lange vor seiner Zeit als US-Präsident. Damals war er noch Geschäftsmann und kümmerte sich um seine zahlreichen Immobilien
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Dieser Windpark nahe Trumps Golfplatz in Aberdeen erzürnt den US-Präsidenten
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Trump behauptete außerdem, Windenergie würde „die Wale in den Wahnsinn treiben“. Belege dafür gibt es wissenschaftlich gesehen nicht. Was allerdings stimmt, ist, dass der Bau von Windkraftwerken für Meerestiere unangenehm sein kann. Mittlerweile gibt es allerdings technische Lösungen für dieses Problem. Windparks im Meer sollen für die Umwelt sogar gut sein: In den Bereichen können keine Fischernetze ausgelegt werden, der Meeresbestand kann sich erholen, Muscheln siedeln zudem an den Fundamenten der Windräder.
Trump will keine erneuerbaren Energien
Bei den Schotten stieß Trumps Vorstoß, die Windräder nahe seinem Golfplatz juristisch verbieten zu lassen, auf taube Ohren. Windenergie gehört zu den wichtigsten erneuerbaren Energiequellen. Mehr als die Hälfte des gesamten Stroms in Schottland stammt aus Windkraft.
Trump 2012 auf seinem Golfplatz nahe Aberdeen mit schottischen Dudelsackspielern
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Trumps persönliche Verachtung gegen Windräder hat mittlerweile auch politische Konsequenzen: Als US-Präsident erklärte er Wind- und Solarprojekte in den USA für unerwünscht, ein entsprechendes Gesetz, das Förderungen von erneuerbaren Energien wie grünen Strom streicht, wurde im Juli auf den Weg gebracht.
Trumps Besuch verbindet Privatleben und Politik
Trump verbindet bei seinem Schottland-Besuch private Angelegenheiten mit seinen Pflichten als US-Präsident. Das ist nicht verboten, allerdings höchst ungewöhnlich. Der US-Präsident will in Schottland zwei seiner Golfresorts besuchen (unter anderem den Golfplatz in Aberdeen). Außerdem trifft er sich mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (66) und dem britischen Premierminister Keir Starmer (62).
Die Schotten sind über Trumps Besuch mittelmäßig begeistert. Für Samstag haben Gewerkschaften und andere Nichtregierungsorganisationen zu Demonstrationen gegen den Besuch des US-Präsidenten aufgerufen.
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