„Mir war immer schon klar, dass ich nach dem Abitur eine Pause vom Lernen machen möchte“, berichtet Elina Sturm. Im Internet ist sie auf den Internationalen Freiwilligendienst des Bistums Münster gestoßen. „Ich habe mir die Angebote angeschaut, und die Projekte haben mich direkt angesprochen“, erzählt sie und fügt hinzu: „Ich wollte etwas mit Kindern machen.“ Das Interesse kommt nicht von ungefähr, denn Elina Sturm hat sich in ihrer Pfarrgemeinde St. Martinus in Westerholt unter anderem als Messdienerin, bei den Sternsingern oder auch in der Begleitung von Kinder- und Jugendfreizeiten engagiert. Auch hat sie früh Nachhilfestunden gegeben. „Bis heute kann ich mir vorstellen, Grundschullehrerin zu werden“, berichtet sie. 

Bei dem Auswahlseminar des Bistums erhielt sie aus erster Hand Informationen über das Projekt in der Nähe der Stadt Gobabis. „Vivian, die dort ihren Freiwilligendienst absolviert hat, hat uns von ihrer Arbeit berichtet. Das klang so toll, dass ich auf jeden Fall in das Projekt wollte“, erzählt Elina Sturm. Umso größer war ihre Freude, als sich dieser Wunsch erfüllte. Nun wird sie gemeinsam mit Theresa Westmark in einem Internat, das von Ordensschwestern getragen wird, das Lehrerkollegium beim Unterricht unterstützen und am Nachmittag Freizeitaktivitäten für die Kinder anbieten. „Ich kann mir gut vorstellen, mit ihnen kreativ zu sein: zu basteln, zu malen oder mit Perlen zu arbeiten“, hat sie schon eine Idee. 

Ein bisschen afrikanische Luft hat die Westerholterin vor einigen Jahren bereits geschnuppert. „Wir haben eine Reise mit der Familie nach Kenia und Tansania gemacht“, berichtet sie. Namibia wird aber Neuland für sie sein. Und genau darauf freut sie sich. „Ich hoffe, dass ich mich weiterentwickeln kann, neue Menschen sowie eine andere Kultur kennenlerne“, ist sie offen für viele neue Eindrücke fern der Heimat. Dafür fühlt sie sich durch die Seminare des Bistums gut vorbereitet. „Es war sehr anspruchsvoll, hat aber auch viel Spaß gemacht. Der Austausch hat mich weitergebracht. Und wir sind als Gruppe zusammengewachsen“, berichtet sie von dem Miteinander der insgesamt 26 Freiwilligen. 

Bald ist es an der Zeit, den Koffer zu packen. „Mit dabei sind neben Kleidung auf jeden Fall mein Kuscheltier, ganz viele Glücksbringer, die ich geschenkt bekommen habe, und Briefe von meiner Familie und meinen Freunden. Die darf ich aber erst öffnen, wenn ich Heimweh verspüre“, ist sie auf die Inhalte gespannt. Und ob sie anschließend wirklich ein Studium zur Grundschullehrerin beginnt, weiß sie noch nicht ganz sicher. „Vielleicht wird es nach diesem besonderen Jahr auch etwas ganz anderes“, sagt sie schmunzelnd.

Um andere an ihrem Aufenthalt teilhaben zu lassen, werden die beiden Freiwilligen auf Instagram von ihrer Zeit berichten unter zuzweitinnamibia

Für das kommende Jahr können sich Interessierte für einen Freiwilligendienst noch bis zum 15. Oktober anmelden auf der Internetseite der Internationalen Freiwilligendienste des Bistums Münster.

Text: Michaela Kiepe/Foto: Lara Bergjohann