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Wladimir Putin treibt den massiven Ausbau seiner Marine voran. Seine Vision von Russland als Seemacht wird im Ukraine-Krieg durch Rückschläge getrübt.

Moskau – Wladimir Putin will seine Marine aufrüsten und damit an die Zeit sowjetischer Seemacht anknüpfen. Russland treibe Pläne zur Modernisierung seiner Marine voran, sagte der russische Präsident am Donnerstag (24. Juli) laut der russischen Nachrichtenagentur Tass, nachdem er im westrussischen Sewerodwinsk an einer Flaggenhissungszeremonie für das neueste strategische Atom-U-Boot des Projekts 955A (Borey-A), Knyaz Pozharsky, teilgenommen hatte.

„Wir werden unsere Pläne zum Aufbau einer modernen Marine entschlossen und vollständig umsetzen und die Sicherheit Russlands und unsere nationalen Interessen in allen Gebieten der Weltmeere gewährleisten. Daran besteht kein Zweifel“, sagte das Staatsoberhaupt bei der Flaggenhissung auf dem atomgetriebenen Raketen-U-Boot Knjas Poscharski.

Putin arbeitet an Russlands Marinestrategie bis 2030

„Insgesamt befinden sich auf den russischen Werften mehr als 70 Schiffe in unterschiedlichen Stadien der Bereitschaft. Allein hier, bei Sewmasch, ist geplant, bis 2030 sechs neue Atom-U-Boote zu bauen“, so der Kreml-Chef.

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Ihm zufolge wird eine solche „kontinuierliche und systematische Arbeit die wirtschaftliche Stabilität der Unternehmen der Branche und der damit verbundenen Unternehmen erhöhen, was äußerst wichtig ist – sie wird dazu beitragen, vielversprechendes Personal anzuziehen und High-Tech-Lösungen weiterzuentwickeln.“

Anfang Juli hatten ukrainische Truppen den Vizechef der russischen Flotte getötet

Bereits im Juni hatten Medien über der Ausbau der russischen Marine berichtet. Demnach hatte der russische Präsident Putin eine neue Marinestrategie gebilligt mit dem Ziel der vollständigen Wiederherstellung der Position Russlands als führende globale Seemacht, so Kreml-Berater Nikolai Patruschew in einem Interview mit der staatlich kontrollierten russischen Zeitung Argumenty i Fakty.

Der russische Präsident Wladimir Putin nimmt in Sewerodwinsk an einer Flaggenhissungszeremonie für das neueste strategische Atom-U-Boot des Projekts 955A (Borey-A), Knyaz Pozharsky, teil.Der russische Präsident Wladimir Putin nimmt in Sewerodwinsk an einer Flaggenhissungszeremonie für das neueste strategische Atom-U-Boot des Projekts 955A (Borey-A), Knyaz Pozharsky, teil. © ALEXANDER KAZAKOV/afp

Die russische Marine muss im Ukraine-Krieg allerdings immer wieder Gegenschläge in Kauf nehmen. Zuletzt Anfang Juli, als der für die Marineinfanterie zuständige Vizechef der russischen Flotte, Generalmajor Michail Gudkow, ist im Grenzgebiet Kursk durch einen ukrainischen Raketenangriff getötet wurde.

Gudkow war erst im März von Kremlchef Wladimir Putin zum stellvertretenden Oberbefehlshaber der Marine ernannt worden. Sein Aufgabengebiet war die Koordinierung von Marineinfanterie und der Raketen- und Artillerieeinheiten von Küstenbatterien. (lm)