Das war irgendwie zu erwarten: Beim „Japan & Korean Food Festival“ am Rheinufer zwischen Kasematten und Landtag war es vor allem am sonnigen Samstag zeitweise richtig rappelvoll. Zu groß war die Neugier, was die asiatische Küche alles so zu bieten hat abseits von dem, was man bereits kennt. Und das war so einiges.

Kimchi gehört in Korea praktisch zu jeder Mahlzeit. Aber das speziell zubereitete Gemüse mit Chinakohl und Rettich im kulinarischen Kontext mit der höllenscharfen Gochujang-Chillipaste und Bulgogi-Feuerfleisch ist wahrlich eine Herausforderung für jeden Gaumen. Dampfgegarte Gyoza-Teigtaschen klingen erst einmal so lala. Aber mit Ente, Wasabi-Joghurt und Preiselbeer-Sauce wird die Portion mit fünf Stück für 7,50 Euro schnell zum Gedicht. Wer sich so gar nicht entscheiden kann, dem sei der gemischte Teller empfohlen: je zweimal Kimbap, Yakitori und Mandu mit Kimchi und Seegrassalat für zehn Euro geht immer.

Auch die vietnamesische Küche war vertreten, auch wenn sie im Event-Titel geflissentlich ignoriert wurde. Zu empfehlen: Hinter Bánh Cuốn verbergen sich Reismehlrollen mit Hackfleisch, Pilzen, vietnamesischer Wurst, knusprigen Röstzwiebeln und süßsaurer Sauce – der Teller kostet zehn Euro. Und wo wir uns gerade von den eigentlichen Ländern, die dem Festival den Namen geben, entfernen: Im thailändischen Panaeng Curry verschmelzen Zitronengras, Kaffirlimetten-Blätter, Kreuzkümmel, Kardamom und rote Chilis zu einem harmonischen Potpourri. Da der Deutsche aber nur ungern auf Fleisch verzichtet, gibt’s noch Hühnchen dazu – ebenfalls zehn Euro.

Selbstverständlich wird heutzutage stets auch eine vegane Variante angeboten: Veggiyaki ist zum Beispiel das gänzlich fleischlose Gegenstück zum japanischen Streetfood-Klassiker Takoyaki, wo sich der Oktopus in den Teigkugeln einrollt. Der Renner beim Food-Festival ist allerdings trotz 15 Euro pro Portion ganz klar der Wagyu-Burger im rosa Brötchen. Wobei der Zusatz „Diverse Frisdranken“ erahnen lässt, dass auch hier Japan und Korea eher eine untergeordnete Rolle spielen – ja stimmt, der Koch kommt aus Amsterdam.

Wer viel und vor allem Scharfes isst, muss auch trinken. Ein Sake geht natürlich immer, wobei ein japanisches Asahi-Bier wahrscheinlich erfrischender ist. Wer mit dem Essen bereits abgeschlossen hat, kann sich auch einen „Pornstar Martini“ gönnen (tropische Passionsfrucht trifft im Glas mit Wodka und Champagner auf milde Vanillenoten), was dann spätestens jetzt aber gar nichts mehr mit dem zu tun hat, wofür man ja eigentlich ans Rheinufer gekommen ist. Aber das muss man ja auch nicht immer so eng sehen.

Info Das „Japan & Korean Food Festival“ ist auch am Sonntag noch von 12 bis 22 Uhr geöffnet.