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Russische KampfdrohneMit solchen Shahed-Drohnen greift Moskau die Ukraine an (Archivbild). © Efrem Lukatsky/AP/dpa

Der US-Drohnenhersteller Swift Beat hat eine langfristige Partnerschaft mit der Ukraine unterzeichnet. Doch an der Zusammenarbeit gibt es auch Kritik.

Kiew – Das ukrainische Militär setzt im Krieg mit Russland zunehmend auf KI-gesteuerte Abfangdrohnen. Das Technologieunternehmen, das diese Drohnen herstellt, wurde vom ehemaligen Google-Chef Eric Schmidt gegründet. Über die Zusammenarbeit, die es Kiew ermöglichen soll, russische Shahed-Drohnen erfolgreich zu bekämpfen, berichtete zunächst die ukrainische Plattform Ekonomichna Pravda.

Laut dem Bericht soll Schmidts Unternehmen Swift Beat den ukrainischen Streitkräften drei Drohnentypen zur Verfügung stellen. Die Namen der Modelle sollen dabei aus Sicherheitsgründen zurückgehalten worden sein, jedoch sollen die Drohnen des ehemaligen Google-Chefs dafür verantwortlich sein, dass mittlerweile etwa 90 Prozent der russischen Shaheds abgefangen werden können.

KI-Drohnen von Swift Beat im Ukraine-Krieg: Langfristige Zusammenarbeit beschlossen

Die Drohnen sollen dabei fortschrittliche KI-Zieltechnologie und abfangsichere Kommunikationssysteme nutzen. Bislang wohl so erfolgreich, dass die russische elektronische Kriegsführung dagegen nicht vorgehen kann. In dem Bericht der Ekonomichna Pravda lobt eine anonyme Quelle die „bei der Identifizierung russischer Drohnen am Nachthimmel äußerst präzisen“ Swift-Beat-Drohnen.

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Eric Schmidt sei derweil zu einer einflussreichen Figur in der politischen und militärischen Führung der Ukraine geworden, heißt es weiter. Anfang Juli wurde Schmidt bei einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und dem damaligen Verteidigungsminister Rustem Umjerow gesehen. Dabei soll eine langfristige strategische Partnerschaft von Swift Beat mit dem ukrainischen Militär vereinbart worden sein.

KI-Drohnen von Ex-Google-Chef Schmidt: Kritik in der Ukraine an Zusammenarbeit

Das Unternehmen Swift Beat entwickelt und produziert autonome, KI-gesteuerte Systeme und setzt darauf, dass solche Waffen die Zukunft der globalen Kriegsführung prägen werden. In der Ukraine wird Schmidts Beitrag jedoch nicht nur positiv gesehen. Kritiker befürchten, der Milliardär nutze den Krieg in der Ukraine als Testgelände für die Technologie von Swift Beat, um so künftig noch höhere Verkaufserlöse erzielen zu können.

Ein anonymer Brancheninsider sagte dem ukrainischen Medium: „Er (Eric Schmidt, Anm. d. Red.) sagt, dass er damit kein Geld verdient, aber wir wissen, dass er seine Drohnen im Kampfeinsatz testen will.“ Auch, dass der größer werdende Einfluss von Swift Beat ukrainische Drohnen-Entwickler vom Markt verdrängen könnte, wird im Land kritisch gesehen.

Weil Schmidts Drohnen jedoch derzeit eines der wirksamsten Instrumente im Kampf gegen die russischen Drohnen sein sollen, sind die Befürworter in der Mehrzahl. Die Truppen des russischen Präsidenten Wladimir Putin setzen bei ihren Angriffen zunehmend auf Drohnen, unter anderem auch, weil Bodenkämpfe besonders viele Ressourcen verschlingen. Auch deshalb gehen Militärexperten davon aus, dass der Stellenwert von Drohnen und vor allem KI-gesteuerten Flugsystemen im Ukraine-Krieg weiter zunehmen wird. (fmü)