Plötzlich ging nichts mehr. Ein deutscher ICE ist am Samstag kurz nach dem Bahnhof Wien-Meidling mitten in einem Tunnel stecken geblieben. Und das stundenlang.

Der ICE 90 „Donauwalzer“ der Deutschen Bahn war um 13.13 Uhr in Wien Richtung Hamburg gestartet. Doch schon gegen 13.25 Uhr endete die Fahrt abrupt in einem Tunnel. Das berichten das Portal oe24 und die „Kronen-Zeitung“ übereinstimmend. Der Strom fiel aus, damit auch das Licht und die Klimaanlage. Zuerst war von einer Verzögerung „von fünf bis zehn Minuten“ die Rede. Aber das Problem war größer als gedacht.

Fahrgäste der Bahn sitzen im ICE fest

Danach saßen die 400 ICE-Passagiere im Tunnel fest – bei völliger Dunkelheit im Zug.

Im Inneren des Zuges war es stockduster

Im Inneren des ICE ist es stockdunkel

Foto: oe24

Die Bahn hatte zunächst versucht, den Zug nach der Panne abzuschleppen. Doch der Versuch scheiterte, das Ankoppeln des Ersatzzugs funktionierte nicht. Die Feuerwehr brachte die Passagiere dann zu Fuß in den anderen Zug.

Problem: Auch dieser Zug war dunkel, berichtete ein betroffener Fahrgast gegenüber oe24“. Gegen 18.20 Uhr war der Ersatzzug demnach noch immer nicht losgefahren. „Es gibt keine Kommunikation. Keiner weiß, wie es weitergeht“, meldete der Fahrgast. Völliges Chaos!

So sieht der Tunnel aus, in dem der Zug stecken blieb

Der Tunnel, in dem der Zug der Deutschen Bahn stecken blieb

Foto: oe24

Zweiter Zug evakuiert

Schließlich zogen Feuerwehr und Bahn nach etwa fünfeinhalb Stunden die Reißleine: Auch der zweite Zug wurde evakuiert. Die Passagiere seien über einen Notausstieg an die Oberfläche gebracht worden, so „oe24“. Anschließend sollten sie mit Bussen weiterfahren.

Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) teilten der „Krone“ am Abend mit: Der ICE sei stromlos in Hadersdorf stecken geblieben. Ein Abschleppen sei „technisch nicht möglich“ gewesen.

Retter suchen nach Ausreißern

ÖBB-Sprecher Klaus Baumgartner (36) gegen 20.30 Uhr zu BILD: „Die Situation im Tunnel ist noch immer kritisch. Rettungskräfte müssen zurzeit alles nach Personen durchsuchen.“ Grund: Einige Reisende sind allein durch den Tunnel weggelaufen!

„Deshalb mussten wir im gesamten Tunnel sicherheitshalber den Strom abschalten. Dadurch konnte der zweite Zug aus Sicherheitsgründen nicht mit Strom versorgt werden und nicht mehr betrieben werden“, so Baumgartner weiter.

Wegen des Totalausfalls werden Fernverkehrszüge in der Region umgeleitet. Dadurch kommt es nach Angaben der ÖBB zu erheblichen Verspätungen.