Stand: 26.07.2025 21:09 Uhr

Marianne Vos hat die erste Etappe der Tour de France Femmes 2025 gewonnen. Die deutsche Favoritin Liane Lippert stürzte nach 50 Kilometern. Marlen Reusser musste die Tour aus gesundheitlichen Gründen verlassen und stieg nach 68 Kilometern aus.

Bis zum Schluss blieb es spannend, wer das Rennen für sich entscheiden würde. Marianne Vos vom Team Visma-Lease A Bike attackierte wenige Meter vor der Ziellinie und sicherte sich damit das Gelbe Trikot nach der ersten Etappe. Als Zweite kam Kimberly Pienaar vom AG Insurance-Soudal Team ins Ziel, den dritten Platz gewann Vos-Teamkollegin Pauline Ferrand-Prévot.

Zunächst sah alles danach aus, dass ihre Teamkollegin Pauline Ferrand-Prévot gewinnen würde. Die Paris-Roubaix-Siegerin attackierte am Berg kurz vor dem Ziel und fuhr eine zunächst große Lücke ins Peloton. Auch Lorena Wiebes und Vorjahressiegerin Kasia Niewiadoma waren dicht hinter Pauline Ferrand-Prévot. Schließlich war Marianne Vos schneller.

Visma-Lease A Bike gab am Ende des Rennens klar das Tempo vor. Um die 50km/h fuhren die Fahrerinnen auf den letzten Kilometern. So wollte das Team Attacken verhindern, wie zwischenzeitlich die der deutschen Fahrerin Franziska Koch.

Mitfavoritin Marlen Reusser muss die Tour verlassen

Ein schlechter Tag für die Tour de Suisse-Gewinnerin Marlen Reusser: Sie stieg nach 68 Kilometern aus der diesjährigen Tour de France aus. Schon 33 Kilometer nach dem Start fiel die Schweizerin nach hinten aus dem Peloton zurück und hatte keine Teamunterstützung mehr. Knapp 60 Kilometer nach Start hatte sie schon einen Rückstand von vier Minuten zum Peloton. Wenige Kilometer später stieg sie aus.

Marlen Reusser bei der Tour de Suisse dieses Jahr.

Marlen Reusser kämpfte vor Tourstart mit Magenproblemen. Schon während des diesjährigen Giro d’Italia Donne, zwei Wochen zuvor, erkrankte sie an Magen-Darm. Jetzt wieder.

Sie galt als eine der Favoritinnen auf das Gesamtklassement: Bei der Tour de Suisse kam sie vor den vergangenen Tour de France-Siegerinnen Kasia Niewiadoma und Demi Vollering ins Ziel. Beim Giro d’Italia Donne sicherte sie sich Platz zwei im Gesamtklassement – trotz Magen-Darm.

Liane Lippert aus Team Movistar gestürzt

Die deutsche Favoritin Liane Lippert stürtze nach 50 Kilometern. In einer scharfen Kurve verkeilte sie sich mit einer anderen Fahrerin. Die 27-Jährige hatte sich bei dem Sturz den Ellbogen angeschlagen. Einen kurzen Moment wartete die zweifache Etappensiegerin beim diesjährigen Giro, wohl auf ein anderes Rad. Das brachte ihre Team-Kollegin Marlen Reusser. Dadurch verlor Lippert wertvolle Zeit.

Die Friedrichshafenerin konnte nach einiger Zeit zwar an das zweite Peloton, das sich zu dem Zeitpunkt etwa 1:10 Minute hinter dem Hauptfeld entwickelt hatte, anschließen. Wegen des Sturzes kam sie aber über sechs Minuten später ins Ziel als Siegerin Marianne Vos. Damit belegte sie einen der hinteren Plätze: Rang 116 im Gesamtklassement.

Einzelne Attacken, aber keine langen Solos

Für die deutsche Fahrerin Franzisksa Koch sah es besser aus. Sie attackierte zweimal, konnte sich aber keinen langen Vorsprung sichern. Zum ersten Mal attackierte die Deutsche Meisterin im Straßenrennen bei der Sprintwertung – war aber offensichtlich nicht auf die Punkte aus. Die 25-Jährige aus dem Team Picnic-PostNL wollte sich vom Peloton absetzen. Eine der Favoritinnen, Lorena Wiebes, ging mit der deutschen Fahrerin mit. Das Team Visma-Lease A Bike ließ das Duo allerdings nicht gewähren. Schon nach wenigen Metern hatte das niederländische Team die beiden Fahrerinnen wieder eingeholt.

Maud Rijnbeek sichert sich die ersten Bergpunkte

Der erste Angriff der diesjährigen Tour kam direkt nach dem Start. Die Italienerin Laura Tomasi aus dem Team Laboral Kutxa – Fundacion Euskadi beschleunigte. Knapp 50 Meter dahinter scherte die Niederländerin Maud Rijnbeek aus dem Peloton aus. Die beiden hielten ihren kleinen Vorsprung von 30 Sekunden für knapp zwanzig Kilometer. Maud Rijnbeek griff Tomasi nach knapp 23 Kilometern an und sicherte sich damit die Führung des Pelotons. Laura Tomasi fiel daraufhin ins Peloton zurück. Die 22-jährige Maud Rijnbeek führte das Peloton für weitere circa zehn Kilometer an.

Die Fahrerin aus dem Team VolkerWessels, das dafür bekannt ist, viele junge Talente rauszubringen, sicherte sich durch ihre zwischenzeitig alleinige Führung die ersten zwei Punkte der Tour de France Femmes 2025: Sie war die erste am Berg Côte de Botségalo. Ein Berg der Kategorie vier.

Als das Peloton den Berg erreichte, gab es einen kurzen Sprint, denn bei der Tour de France Femmes gibt es bei Bergen dieser Kategorie auch einen Punkt für die Fahrerin auf Platz 2. Diesen Platz ergatterte sich die ebenfalls junge Niederländerin Lieke Nooijen aus dem Team Visma-Lease A Bike.

Sturz noch vor Rennbeginn

Noch bevor das offizielle Rennen überhaupt gestartet war, gab es schon den ersten Sturz: Eine Fahrerin war an einer Verkehrsinsel hängen geblieben. An der Verkehrsinsel stand weder eine Person mit einer Fahne, um auf die Gefahr hinzuweisen, noch gab es Handzeichen im Peloton für die Fahrerinnen in der Mitte. Auch die deutsche Fahrerin Clara Koppenburg war in den Sturz verwickelt.

Den Fahrerinnen bleibt wenig Zeit bis zur nächsten Etappe: Am Sonntag (27.07.2025) starten die Profis schon um 12:10 Uhr. Vor ihnen liegt eine 110,4 Kilometer lange Hügeletappe von Brest nach Quimper.