Berlin – Es hört einfach nicht auf: Selbst an dem Tag, an dem der bunte CSD in Berlin gefeiert wird, tragen Israel-Hasser zum wiederholten Male dazu bei, dass der Happening-Charakter von Gewalt überschattet wird.

Gegen 13 Uhr sollte am Sonnabend der „Internationalist Queer Pride“ mit 10.000 angemeldeten Teilnehmern am Südstern in Berlin-Kreuzberg starten. Doch erst gegen 17 Uhr ging es los. Es sollte über Hasenheide, Hermannplatz, Kottbusser Damm, Kottbusser Tor, Adalbertstraße, Oranienstraße bis zum Oranienplatz gehen.

Zuerst waren es nur wenige Hundert, aber schnell wuchs die Zahl der Teilnehmer auf 10.000 an

Zuerst waren es nur wenige Hundert, aber schnell wuchs die Zahl der Teilnehmer auf 10.000 an

Foto: Michael Ukas/dpa

Während der überwiegende Teil der linken Szene zugeordnet wurde, befanden sich auch mindestens 800 propalästinensische Demonstranten darunter. Nach ersten Erkenntnissen suchten etwa 150 von ihnen die Konfrontation mit der Polizei, beschimpften und bepöbelten die Beamten.

Israel-Hasser grölen antisemitische Parolen und prügeln auf Polizisten ein

Nach BILD-Informationen wurden im Verlauf des Aufzuges antisemitische Parolen gegrölt. Die Teilnehmer feierten ihre Märtyrer, bejubelten den Tod israelischer Soldaten. Als die Polizei einschritt, wurde sie mit Farbbeuteln und Wasserflaschen beworfen. Es kam auch zu Flaschenwürfen, zum Teil wurde auch mit Fahnenstangen auf die Beamten eingeprügelt. Verstärkung wurde angefordert.

Polizisten wurden mit Farbbeuteln beworfen

Polizisten wurden mit Farbbeuteln beworfen

Foto: michael körner

Eine Polizeisprecherin: „Es kam zu mehreren Festnahmen, dabei leisteten die Demonstranten teils erheblichen Widerstand, sodass die Einsatzkräfte mit Zwang gegen diese Personen vorgehen musste.“ Mehrere Polizisten wurden verletzt.

Polizei löst Demo vorzeitig auf

Am Kottbusser Tor kam der Zug zum Stehen. Weil immer wieder antisemitische Parolen skandiert wurden, entschied der Einsatzleiter der Polizei vor Ort die Veranstaltung vorzeitig zu beenden.

Nach der ersten Lautsprecherdurchsage verließen zahlreiche Demonstranten den Kotti. Um 20.25 Uhr wurde die dritte und finale Lautsprecherdurchsage an die noch verbliebenen Versammlungsteilnehmer ausgesprochen. Viele kamen dem nicht nach. Die Folge: Die Polizei geht gegen die Demonstranten vor. Die Stimmung war aggressiv.

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Nach BILD-Informationen wurden mindestens 50 Personen festgenommen und 16 Einsatzkräfte verletzt. Die Zahl könnte sich aber noch erhöhen.

„In Deutschland Schutz suchen und dann hier Krieg spielen“

Es sei traurig, dass Extremisten mittlerweile selbst Festival-Veranstaltungen dafür missbrauchen, ihren Hass auf Polizei und den demokratischen Rechtsstaat in Gewaltexzessen zu entladen, kritisiert der Chef der Berliner Polizeigewerkschaft GDP, Benjamin Jendro. „Wer mit Fahnenstangen auf Menschen einschlägt und Flaschen auf sie wirft, befindet sich außerhalb des demokratischen Rahmens, was im Übrigen auch bei eventuellen Asylverfahren endlich berücksichtigt werden muss. Es kann nicht sein, dass Menschen aus anderen Ländern in Deutschland Schutz suchen und dann hier Krieg spielen“, so Jendro.

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Bereits am Vortag hatte es in Berlin bei einer Demo israelfeindliche Vorfälle gegeben: beim Marsch für lesbische Sichtbarkeit, dem sogenannten „Dyke March“. Israelfeindliche Gruppen hätten gefallene Hamas-Terroristen als „Märtyrer“ gefeiert, zur Intifada aufgerufen und den Tod israelischer Soldaten gefordert, berichtete das Jüdische Forum am Samstagnachmittag auf X. Außerdem sei eine antifaschistische Intervention gegen Antisemitismus von Teilnehmern der Demo beschimpft und bedroht worden.