An dieser Stelle findest du den Text-to-Speech Player

Um den TTS Player darzustellen, brauchen wir deine Zustimmung.

externen Inhalt aktivieren Um eingebettete Inhalte anzuzeigen, ist Ihre jederzeit widerrufliche Einwilligung (über den Schalter oder über “ Widerruf Tracking und Cookies “ am Seitenende) zur Verarbeitung personenbezogener Daten nötig. Dabei können Daten in Drittländer wie die USA übermittelt werden (Art. 49 Abs. 1 lit. a DSGVO). Mit dem Aktivieren des Inhalts stimmen Sie zu. Weitere Infos finden Sie hier.

London – Ein riesiges Raumschiff, auf dem ganze Generationen ihr Leben verbringen: Mit diesem Science-Fiction-Szenario beschäftigt sich jetzt ein internationales Forschungsprojekt.

Unter dem Namen „Hyperion“ entwickelten Teams aus aller Welt Konzepte für sogenannte Generationenschiffe. Also Raumfahrzeuge, die mit 1000 Menschen an Bord über Jahrhunderte durchs All reisen, um eine neue, bewohnbare Welt zu erreichen. Zu jedem Team musste mindestens ein Architekt, ein Ingenieur und ein Sozialwissenschaftler gehören.

Jetzt wurden die Sieger des Wettbewerbs gekürt.

Was sind Generationenschiffe?

Weil die aktuelle Antriebstechnik keine Lichtgeschwindigkeit erlaubt, müssten Raumfahrer über viele Generationen hinweg unterwegs sein, um Planeten außerhalb unseres Sonnensystems zu erreichen. Ein Generationenschiff funktioniert dabei wie ein autarkes Raumschiff-Dorf, mit Geburten, Tod und Weitergabe von Wissen.Ziel: z. B. das Sternsystem Alpha Centauri, 4,37 Lichtjahre entfernt. Die Flugdauer mit heutiger Technik: rund 6300 Jahre. Mit moderneren Antrieben, z. B. einem geplanten Laser-Segel, würde sich die Flugzeit vermutlich auf wenige Jahrhunderte verkürzen.

Platz 1: Das Team „Chrysalis“ überzeugte die Jury mit einem Raumschiff aus Modulen, wie ein Baukasten im All. Schlafzellen, Pflanzenbereiche, Technikräume: Alles ist getrennt gedacht, aber intelligent verbunden. Ein Gesamtsystem, das wie ein hochmodernes Dorf im All funktionieren soll.

Wie ein stählernes Dorf im All: Der Siegerentwurf „Chrysalis“ basiert auf einem modularen Baukastensystem

Wie ein stählernes Dorf im All: Der Siegerentwurf „Chrysalis“ basiert auf einem modularen Baukastensystem

Foto: Chrysalis

Platz 2: Die Köpfe hinter „WFP Extreme“ setzten den Fokus auf die sozial-kulturelle Gestaltung des Bordlebens: mit Konzepten für funktionale Kleidung im Raumschiff, aber auch Räume für Freizeit und zum Gebet.

So stellen sich Zukunftsvisionäre die Bekleidung an Bord des Generationen-Raumschiffs vor

So stellen sich Zukunftsvisionäre die Bekleidung an Bord des Generationen-Raumschiffs vor

Foto: Hyperion

Platz 3: „Systema Stellare Proximum“ stellte das Miteinander an Bord in den Mittelpunkt – mit Ideen, wie Menschen unter Extrembedingungen leben, arbeiten und auch intime Kontakte ungestört pflegen können.

An Bord der Zukunfts-Raumschiffs soll es auch ausreichend Platz für Freizeitaktivitäten und Erholung geben

An Bord des Raumschiffs soll es auch ausreichend Platz für Freizeitaktivitäten und Erholung geben

Foto: HELIOS ARK

Ziel der Ausschreibung war es, eine Vision zu entwickeln, wie rund 1000 Menschen in einem geschlossenen System über mindestens 250 Jahre hinweg leben, arbeiten, sich fortpflanzen und als Gesellschaft bestehen können – mit eigener Architektur, Lebensmitteln, Luftversorgung, Abwasser-Recycling, Bildungs- und Kultursystemen.

Eine künstliche Schwerkraft durch Rotation soll Muskelabbau, Knochenschwund und Sehstörungen im All vorbeugen.

Das Schiff wird so konzipiert, dass sich Teile davon ständig drehen und somit eine künstliche Schwerkraft erzeugen

Monatelang tüftelten die Teams an ihren aufwendigen Entwürfen und Konzepten

Foto: HELIOS ARK

„Hyperion war mehr als ein Design-Wettbewerb. Es ging um die Frage: Können wir irgendwann zu weit entfernten Sternen reisen und wie würde sich eine Gesellschaft dort entwickeln?“, sagt „Hyperion“-Leiter Dr. Andreas Hein, Mitglied der „Space Systems Engineering Research Group“ der Uni Luxemburg, zu BILD. „Die Ergebnisse haben unsere Erwartungen übertroffen.“

Lesen Sie auch

Die besten Konzepte sollen fortan auf Raumfahrt- und Wissenschafts-Kongressen präsentiert werden. Als Denkmodelle, aber auch als Basis für weiterführende Forschungen.

In einigen Bereichen des Raumschiffs, die nicht mit Sauerstoff versorgt sind, müssen sich die Insassen mit Raumanzügen fortbewegen

In einigen Bereichen des Raumschiffs, die nicht mit Sauerstoff versorgt sind, müssen sich die Insassen mit Raumanzügen fortbewegen

Foto: HELIOS ARK

Langfristiges Ziel: ein realistischer Entwurf eines Generationenschiffs, das uns hilft, eine neue Heimat für die Menschheit zu finden. Für eine ferne Zukunft, in der das Leben auf der Erde nicht mehr möglich ist.