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Laut einer neuen Studie der European Travel Commission (ETC) ziehen europäische Reisende mehr und mehr ausgefallene Ferienorte vor – und die meisten bleiben lieber in Europa.

77 Prozent der Europäerinnen und Europäer beabsichtigen, zwischen Juni und November dieses Jahres mindestens eine Reise zu unternehmen, so der jüngste Bericht der ETC.

Davon plant die überwältigende Mehrheit – nämlich 91 Prozent – Reisen innerhalb des Kontinents. Der Boom der Billigfluglinien, bessere Verbindungen und Routen sowie die anhaltende geopolitische Unsicherheit außerhalb Europas, insbesondere im Nahen Osten, haben zu dieser Verschiebung beigetragen.

Der Mittelmeerraum ist nach wie vor die beliebteste Region, wobei 13 Prozent der europäischen Reisenden Spanien wählen.

10 Prozent planen eine Reise nach Italien, 8 Prozent entscheiden sich für Frankreich und 6 Prozent für Griechenland.

Nur 8 Prozent der europäischen Touristen gaben an, dass sie in diesen sechs Monaten ein Land außerhalb Europas besuchen wollen.

Die Studie befragte Reisende aus dem Großbritannien, Deutschland, Italien, den Niederlanden, Polen, der Schweiz, Belgien, Österreich, Frankreich und Spanien.

Die Nebensaison zieht mehr Europäer an

Immer mehr Europäer meiden nicht nur überfüllte Touristenzentren, sondern wollen auch in der Nebensaison reisen, d. h. in den Monaten zwischen der Haupt- und der Nebensaison, in der Regel im Frühjahr und Herbst, z. B. im September.

Obwohl die Hochsommermonate Juli und August immer noch stark nachgefragt werden und jeweils von 25 Prozent der Reisenden gewählt werden, folgt der September mit 22 Prozent dicht dahinter.

Dies liegt vor allem daran, dass in dieser weniger geschäftigen Jahreszeit weniger Touristen unterwegs sind. Das Wetter ist milder. Wenn die Arbeitszeiten flexibler gestaltet werden können, sind die Preise für die beliebtesten Reiseziele günstiger. Vielerorts bietet die Nebensaison ruhigen Luxus und kulturelle Erlebnisse für ältere Reisende, aber auch Abenteueraktivitäten, die jüngere Touristen anziehen.

Ältere Europäer wollen am meisten reisen

Die größte Nachfrage nach Reisen in den kommenden Monaten besteht bei Europäern im Alter von 55 Jahren und älter: 82 Prozent planen Reisen, dicht gefolgt von 79 Prozent der 45- bis 54-Jährigen. 78 Prozent der 35- bis 44-Jährigen beabsichtigen ebenfalls, zwischen Juni und November dieses Jahres zu verreisen.

Dagegen planten nur 66 % der jüngeren Reisenden zwischen 18 und 24 Jahren eine Reise, hauptsächlich aus zeitlichen und finanziellen Gründen.

Trotz der wirtschaftlichen Volatilität beabsichtigten 62 Prozent der Europäer, in diesen sechs Monaten die gleichen Ausgaben für Reisen zu tätigen, 22 Prozent würden sogar mehr ausgeben. Die Mehrheit der Europäer plant, in diesem Zeitraum zwischen 1.500 und 2.000 Euro pro Person und Reise auszugeben.

Mit 32 Prozent entfällt der größte Teil des Reisebudgets auf die Unterbringung, 24 Prozent auf Essen und Trinken, wobei es hier je nach Altersgruppe Unterschiede gibt. Während Reisende über 45 eher für gutes Essen und Komfort ausgeben, suchen die unter 35-Jährigen auf ihren Reisen eher nach Shopping, Aktivitäten, Lifestyle-Upgrades und Wellness-Erlebnissen.

„Unsere neuesten Daten zeigen, dass die Europäer trotz der veränderten wirtschaftlichen und sozialen Gegebenheiten nicht bereit sind, beim Reisen Kompromisse einzugehen“, so Miguel Sanz, Präsident von ETC, in einer Pressemitteilung.

Reisende sind sich des Übertourismus bewusster

Da einige bekannte europäische Reiseziele wie Santorini, Rom, Venedig und Barcelona bereits mit Übertourismus zu kämpfen haben, bemühen sich nun mehr europäische Reisende bewusst darum, Orte zu finden, die weniger bekannt sind.

55 Prozent der Reisenden suchen aktiv nach Nischenzielen für ihre nächsten Reisen, ein Anstieg gegenüber 48 Prozent im Frühjahr dieses Jahres. 11 Prozent der Reisenden gaben außerdem an, dass die Wahl eines weniger überlaufenen Ortes für sie nun oberste Priorität hat.

Sanz bemerkte: „Die Reiseziele sollten sich diesen Trend zunutze machen, indem sie weniger überfüllte Orte abseits der ausgetretenen Pfade fördern, insbesondere in den Sommermonaten, und indem sie ihre nachhaltigen Marketingmaßnahmen für europäische Reisende verstärken.“

Auch Autoreisen erfreuen sich zunehmender Beliebtheit: 32 Prozent der Reisenden entscheiden sich dafür, um abgelegene Ziele besser zu erreichen. Dennoch war das Flugzeug mit 53 Prozent der Reisenden immer noch das beliebteste Verkehrsmittel, vor allem wegen seines guten Preis-Leistungs-Verhältnisses und seiner Schnelligkeit.