Eine zweite große queere Demonstration zog am Samstag durch Berlin. Die „Internationalist Queer Pride for Liberation“ wurde von der Polizei aufgelöst. Ausschlaggebend waren für die Entscheidung „anhaltende Unfriedlichkeiten, in Form von wiederholten Angriffen auf Einsatzkräfte und das Rufen antisemitischer Parolen“, teilt die Behörde auf der Plattform X mit.

Unter den 10.000 Teilnehmenden wurden bereits zuvor mehrere Menschen festgenommen, berichtet eine Polizeisprecherin dem Tagesspiegel. Laut der Sprecherin schlugen die Demonstranten die Einsatzkräfte mit Fahnenstangen, bewarfen sie mit Flaschen sowie Eiern und Farbbeuteln. Trotz mehrmaliger Aufforderung der Einsatzkräfte konnten die Veranstalter nicht entscheidend auf die Teilnehmenden einwirken, heißt es in der Polizeimitteilung weiter.

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Mehrere Polizisten wurden verletzt. Die Spitze der Demonstration wurde von Palästina-Flaggen angeführt, berichtete die Polizeisprecherin, die sich unmittelbar am Ort des Geschehens befand.

Grundsätzlich sind bei der Demonstration zahlreiche Palästina-Flaggen und sogenannte Kufiyas, auch bekannt als Palästinenser-Tücher, zu sehen. Für die Demonstration angemeldet waren 10.000 Menschen. Der Zug sollte am Oranienplatz enden.

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Die Veranstalter fordern Solidarität für Palästina und rufen zu einem „antikolonialen, antirassistischen, antikapitalistischen Freiheitskampf“ auf.

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Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner äußerte sich auf Welt TV zu der Demonstration: „Da, wo Antisemitismus, wo Gewalt gegen Polizeikräfte angewendet wird, wird die Polizei robust und konsequent mit ganzer Unterstützung des Regierenden Bürgermeisters einschreiten“, sagte der CDU-Politiker dem Fernsehsender. (mit dpa)