Der Zivilschutz in Griechenland hatte für das Wochenende vor extremer Waldbrandgefahr gewarnt. Nun stehen Wälder nördlich von Athen, auf dem Peloponnes sowie auf zwei Inseln in Flammen. In Zypern hingegen entspannt sich die Lage.
Mehrere große Wald- und Buschbrände halten die griechische Feuerwehr in Atem. Gefährlich sei vor allem ein Feuer nördlich von Athen bei der Ortschaft Kryoneri, berichteten griechische Medien. In der stark besiedelten Region wurden demnach bislang zwei Ortschaften evakuiert.
Manche Anwohner hatten sich zunächst geweigert, ihre Häuser zu verlassen, wie Medien berichteten. In einer der betroffenen Ortschaft fielen bereits mehrere Häuser den Flammen zum Opfer.
Laut Polizeisprecher sind bei dem Brand 145 Feuerwehrleute, zahlreiche Freiwillige sowie 44 Löschfahrzeuge, 7 Hubschrauber und 10 Löschflugzeuge im Einsatz. Dennoch toben die Flammen derzeit fast ungehindert und werden von starkem Wind angeheizt, wie Videoaufnahmen zeigen.
Feuerwehr hat Probleme, Einsatzkräfte zu koordinieren
Der dichte Rauch treibt auch bis über die 25 Kilometer entfernte Hauptstadt Athen. Angst herrscht vor der beginnenden Nacht: Im Dunkeln können die Löschhubschrauber und -flugzeuge nicht fliegen, weil es zu gefährlich ist – so kann sich das Feuer weiter ausbreiten.
Kritisch sind auch ein großer Brand im Westen der Insel Euböa nahe der Ortschaft Nea Artaki, ein Busch- und Waldbrand im Südwesten der Halbinsel Peloponnes sowie ein Brand auf der Insel Kythira.
Problematisch sei, dass wegen der aktuell extrem hohen Waldbrandgefahr in vielen Teilen des Landes auch die Einsatzkräfte weit verteilt seien, hieß es seitens der Feuerwehr. Große Brände wie jener nahe Athen bündelten die Feuerwehrleute, sodass es schwierig werde, neu hinzukommende Brände einzudämmen. Auch am Sonntag soll die Waldbrandgefahr sehr hoch bleiben.
Schadensaufnahme in Zypern
In Zypern ist der gewaltige Wald- und Buschbrand, der in den vergangenen Tagen nördlich der Hafenstadt Limassol tobte, hingegen mittlerweile unter Kontrolle. Es werde jedoch weiterhin zu Boden und aus der Luft kontrolliert, ob Brandherde wieder aufflammten, berichtet das Nachrichtenportal Cyprus Times.
Den Behörden zufolge soll eine Fläche von rund 120 Quadratkilometern verbrannt sein. Zwei Menschen waren in den Flammen ums Leben gekommen – ihr Auto wurde vom Feuer umzingelt. Dutzende Menschen mussten in Krankenhäusern versorgt werden, Häuser brannten aus, zahlreiche Tiere verendeten. Teams des Landwirtschaftsministeriums hätten bereits mit der Registrierung der Schäden begonnen, betroffene Landwirte könnten Hilfsanträge stellen, schrieb die Cyprus Times.
Die Regierung steht derweil für ihr Management des Großbrandes in der Kritik. Erst im Juni hatte ein Regierungssprecher vor Journalisten versichert, man sei auf Waldbrände besser vorbereitet als je zuvor. Nun kritisieren Parteien aller politischen Richtungen das Fehlen eines Plans und den Mangel an Koordination.