China und Europa haben eine „Grüne Kooperation“ vereinbart. (Foto (Ausschnitt): wu yion Unsplash / Unsplash License)
Der EU-China-Gipfel liefert eine wichtige Schubkraft für die internationale Klimapolitik. Nach gemeinsamem Statement in Peking müssten insbesondere Frankreich und Deutschland nun den Knoten für ambitionierte EU-Klimaziele durchschlagen.
26.07.2025 – Die Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch begrüßt, dass sich die EU-Spitzen von der Leyen und Costa mit Chinas Präsident Xi Jinping auf eine gemeinsame Führungsrolle in der Klimapolitik geeinigt haben – insbesondere angesichts des Gegenwinds aus den USA. „Diese Erklärung kann einen wichtigen Schub für einen erfolgreichen Klimagipfel in Brasilien im November erzeugen. Besonders relevant ist die Ankündigung, dass China und die EU vor der Weltklimakonferenz jeweils ihre neuen Klimaziele für 2035 vorlegen, die sich an den Temperaturzielen von Paris orientieren sollen“, kommentiert Christoph Bals, Politik-Vorstand von Germanwatch.
Meinung
Wer bremst, verliert: Europas Green Deal muss weitergehenIm globalen Wettstreit um eine klimaneutrale Wirtschaft sollten wir nicht die Klimaziele oder die Rahmenbedingungen wie den CBAM oder das Verbrenner-Aus 2035 abschaffen, sondern bestehende Gesetze nutzen. Die Industrie braucht Verlässlichkeit.
Michael Bloss ist klima- und industriepolitischer Sprecher der Grünen im Europaparlament
„Für die EU würde das zumindest 70 bis 72 Prozent, für China 30 bis 35 Prozent Reduktion bis 2035 bedeuten“, so Bals weiter. Die EU und China entscheiden damit nicht nur über Klimaziele, sondern maßgeblich über unsere Zukunft. Kanzler Merz und Präsident Macron sollten bei ihrem Gipfel Ende August den Knoten durchschlagen für einen Weg der EU zu ambitionierten Klimazielen für 2035 und 2040.“
Mehr zum Thema
Clean Industrial DealDie EU-Wirtschaft wettbewerbsfähiger machenMit dem Clean Industrial Deal will die EU zeigen, dass eine grüne Industrie wettbewerbsfähig sein kann. Mit Erneuerbaren Energien, Elektrifizierung der Industrie und grünen Leitmärkten für Europa soll der grüne Wirtschaftsaufschwung kommen.Grün ist die Kooperation – Signal an Trump
Die EU und China müssen ihre Klimaziele für 2035 eigentlich bis September, spätestens aber noch vor der Weltklimakonferenz im November einreichen. „Angesichts bisher mangelnder Ambition mancher EU-Staaten bei der Verhandlung des Klimaziels für 2040 und der Bedeutung Chinas als größtem Emittenten, der aktuell seinen Emissionsgipfel erreicht zu haben scheint, wahrt dieser Beschluss die Chancen auf einen erfolgreichen Klimagipfel im November“, sagt Martin Voss, Referent für Klimadiplomatie bei Germanwatch. „Mit der wiederholten Aussage, dass Grün die Farbe ihrer Kooperation definiere, senden China und die EU gemeinsam ein starkes Signal an Trump.“
Mehr zum Thema
Erneuerbare EnergienAbhängig von ChinaErneuerbare Energien sollen Deutschland nicht nur klimaneutral, sondern auch unabhängig von Russland machen. Doch jahrelange verfehlte Politik hat die heimische Produktion fast verschwinden lassen. Nun hängt die Energiewende vor allem von China ab.Wirtschaftliche Interessen auf beiden Seiten
Die gemeinsame Erklärung erneuert nach Meinung von Germanwatch bereits etablierte Grundsätze wie die Notwendigkeit zur Zusammenarbeit und eines starken multilateralen Systems im Kampf gegen die Klimakrise. „Zentral ist, dass sich die EU und China hier auf eine konkrete Zusammenarbeit bei der Reduktion der Methanemissionen und beim weltweiten Zugang zu Zukunftstechnologien einigen“, sagt Barbara Pongratz, Referentin für Deutsch-Chinesische Klimadiplomatie bei Germanwatch. „Über den wichtigen Austausch zu CO2-Bepreisung und Emissionshandel hinaus soll die Kooperation nun gezielt die beschleunigte Verbreitung Erneuerbarer Energien und klimarelevanter Technologien, nämlich bilateral und insbesondere in Ländern des Globalen Südens, vorantreiben.“