Angriffe und Flaschenwürfe
Polizei meldet Ausschreitungen bei queerer Demo in Berlin
27.07.2025, 02:40 Uhr
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Während es beim Umzug des Christopher Street Day in Berlin friedlich bleibt, ist die Stimmung bei einer anderen queeren Demo in Kreuzberg laut Polizei aufgeheizt. Zahlreiche propalästinensische Demonstranten attackieren demnach die Einsatzkräfte. Es kommt zu Festnahmen.
Die Polizei hat die „Internationalist Queer Pride for Liberation“ in Berlin wegen wiederholter Angriffe auf Einsatzkräfte und antisemitischer Parolen aufgelöst. Es seien 57 Menschen festgenommen worden, teilte die Polizei um kurz nach Mitternacht auf X mit. Die Demonstranten sollen die Beamten in Kreuzberg etwa mit Flaschen und Fahnenstangen attackiert haben. Zudem seien Farbbeutel geflogen sowie Zeichen verfassungsfeindlicher und terroristischer Organisationen gezeigt worden. Laut Polizei wurden 17 Einsatzkräfte verletzt.
Um die Personen festzunehmen, habe die Polizei körperlichen Zwang angewendet. Zu der Zahl verletzter Demonstranten machte eine Sprecherin keine Angaben. Trotz mehrmaliger Aufforderungen habe die Versammlungsleitung nicht entscheidend auf die Teilnehmenden einwirken können, hieß es zur Begründung der frühzeitigen Auflösung der Demo.
Rund 10.000 Menschen nahmen nach Schätzungen der Polizei an der propalästinensisch geprägten Demonstration teil. Bei rund 800 Personen sprach die Polizei auf X von einem propalästinensischen Bezug. Zahlreiche Menschen hatten Palästina-Fahnen und sogenannte Palästinenser-Tücher, auch Kufiya genannt, dabei. Die Veranstalter forderten Solidarität für Palästina und riefen zu einem „antikolonialen, antirassistischen, antikapitalistischen Freiheitskampf“ auf. Am Rande der Demonstration standen Menschen mit Israelflaggen und der Nationalflagge der Ukraine.
Die Veranstaltung wurde in unmittelbarer Nähe des Kottbusser Tors gestoppt. Eigentlich sollte sie am Oranienplatz enden. Trotz mehrmaliger Aufforderungen habe die Versammlungsleitung nicht entscheidend auf die Teilnehmenden einwirken können, teilte die Polizei auf X mit.
Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner hatte sich im Vorhinein auf Welt TV zu der Demonstration geäußert: „Da, wo Antisemitismus, wo Gewalt gegen Polizeikräfte angewendet wird, wird die Polizei robust und konsequent mit ganzer Unterstützung des Regierenden Bürgermeisters einschreiten“, sagte der CDU-Politiker dem Fernsehsender.