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Nach Verhandlungen in Istanbul macht Selenskyj Hoffnung auf Gespräche mit Putin. Das wäre ein Meilenstein auf dem Weg zum Ende des Ukraine-Kriegs.

Kiew – Gibt es Anzeichen für ein Ende des Ukraine-Kriegs? Wolodymyr Selenskyj schickt nach den Gesprächen in Istanbul zumindest ein positives Signal. Unterhändler aus Russland und der Ukraine haben nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Gespräche über ein mögliches Treffen des ukrainischen Staatsoberhaupts mit seinem russischen Kollegen Wladimir Putin begonnen.

Es gäbe zum ersten Mal seit langer Zeit Anzeichen für ein mögliches Treffen der Staatschefs der Ukraine und Russlands. Dies erklärte der ukrainische Präsident am 24. Juli gegenüber dem ukrainischen Nachrichtendienst RBC.

Ende des Ukraine-Kriegs laut Selenskyj nur durch direkte Putin-Gespräche möglich

Er betonte, dass die Ukraine dringend Frieden bräuchte. Laut Selenskyj müsse ein nachhaltiges Ende des Ukraine-Krieges mit einem Treffen der Staats- und Regierungschefs beginnen. Anders werde kein Frieden mit Russland möglich sein.

Wir müssen den Krieg beenden und das beginnt vermutlich mit einem Treffen der Anführer

„Wir müssen den Krieg beenden und das beginnt vermutlich mit einem Treffen der Anführer“, hieß es laut afp in einer am Freitag (25. Juli) veröffentlichten Erklärung Selenskyjs. Es werde bereits über ein mögliches Format eines solchen Treffens beraten. Dass nun in Istanbul überhaupt über ein solches Treffen gesprochen wurde, sei bereits ein bedeutender Schritt in die richtige Richtung.

Selenskyj sieht Drohnenangriffe als Schritt Richtung Frieden

Laut der Kiewer Nachrichtenagentur Unian betonte Selenskyj auch die Bedeutung ukrainischer Drohnenangriffe auf russisches Staatsgebiet als wichtiges „Ergebnis“ hin zum Ende des Ukraine-Kriegs. „Neben den Verhandlungsprozessen, dem Dialog und der Diplomatie ist auf ihrem Territorium eine Menge passiert“, sagte er.

Putin hatte in der Vergangenheit einem Treffen mit Selenskyj zugestimmt, jedoch erst in einer „finalen Phase“ möglicher Verhandlungen über ein Ende des Krieges in der Ukraine. Bei den erneuten direkten Gesprächen zwischen Delegationen aus Moskau und Kiew am Mittwoch in Istanbul hatte der ukrainische Chefdelegierte Rustem Umerow ein Treffen der Staatschefs vor dem Ende des Augusts vorgeschlagen.

Wolodymyr Selenskyj – Vom Komödianten zum Symbol des Widerstands In der Nacht zum 24. Februar begann der russische Angriff auf die Ukraine. Danach sollen die USA Selenskyj angeboten haben, ihm bei der Flucht zu helfen. Selenskyj lehnte an, er und seine Regierung blieben in Kiew, auch als russische Truppen auf die Hauptstadt vorrückten. Die Nachrichtenagentur AP verbreitete Selenskyjs Antwort: „Ich brauche Munition, keine Mitfahrgelegenheit.“ Seitdem ist er zum Symbol des ukrainischen Widerstands geworden.Fotostrecke ansehenRussischer Verhandlungsführer dämpft Hoffnung auf Ende des Ukraine-Kriegs

Der russische Verhandlungsführer Wladimir Medinski äußerte sich jedoch skeptisch über einen baldigen Termin. „Das Treffen muss ordentlich vorbereitet werden. Nur dann wird es Sinn ergeben“, sagte Medinski laut der russischen Nachrichtenagentur Tass.

Es gibt erste Anzeichen für ein Treffen zwischen Wolodymyr Selenskyj und Wladimir Putin.Es gibt erste Anzeichen für ein Treffen zwischen Wolodymyr Selenskyj und Wladimir Putin. © Sarakhan/Kazakov/dpa/Montage

Vertreter der Ukraine und Russlands hatten sich bei den Gesprächen in Istanbul auf einen weiteren Gefangenenaustausch geeinigt. Eine Einigung auf eine Waffenruhe im seit mehr als drei Jahren andauernden russischen Angriffskrieg ist weiterhin nicht in Sicht. (lm)