Analyse der Vereinigung Cockpit

Flughafen München ist der zweitsicherste in Deutschland

Aktualisiert am 27.07.2025 – 07:51 UhrLesedauer: 1 Min.

Eine Maschine landet am Flughafen München (Archivbild):Vergrößern des Bildes

Eine Maschine landet am Flughafen München (Archivbild): Die Sicherheitsbewertung der deutschen Verkehrsflughäfen erfolgt seit 1978. (Quelle: IMAGO/Arnulf Hettrich)

Seit Jahren bewertet die Vereinigung Cockpit die Sicherheit der deutschen Flughäfen. Im diesjährigen Ranking landet nur ein anderer Airport vor dem in München.

Der Flughafen München ist im jährlichen Sicherheitscheck der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) vom Spitzenplatz auf Rang zwei abgerutscht. Kritisiert wurde vor allem, dass sogenannte Stopp-Leisten zur Vermeidung von Kollisionen auf dem Vorfeld nicht ganztägig betrieben werden.

Laut einem Sprecher der VC sei es an deutschen Flughäfen ein häufiges Problem, dass die vorhandenen Leisten von der Flugsicherung meist nur bei schlechten Sichtbedingungen eingeschaltet würden.

Neuer Spitzenreiter im deutschlandweiten Vergleich ist der Flughafen Leipzig-Halle. Dieser wurde insbesondere und explizit wegen seiner dauerhaft beleuchteten Lichtanlagen der Start- und Landebahnen gelobt. Diese sollen Zusammenstöße auf den Pisten verhindern.

Mahnendes Beispiel für derartige Unfälle ist ein katastrophaler Zusammenstoß zweier Flugzeuge in Tokio-Haneda zu Jahresbeginn. Dort waren vergleichbare Leitsysteme zwar vorhanden – allerdings defekt. Fünf Menschen starben an Bord einer Maschine der Küstenwache.

Die Vereinigung Cockpit betont, dass alle deutschen Flughäfen grundsätzlich sicher genug für den Passagierbetrieb seien. Dennoch gebe es nahezu überall Verbesserungsbedarf – etwa beim Aufbau von Rückfallsystemen für das durch Störungen gefährdete US-System GPS.

Die Sicherheitsbewertung der deutschen Verkehrsflughäfen erfolgt seit 1978 jährlich. Im Laufe der Jahre wurden auch Regionalflughäfen aufgenommen. Als Grundlage für die Untersuchung dient ein Kriterienkatalog, der sowohl internationale Vorschriften als auch aus Pilotensicht sinnvolle zusätzliche Ausrüstungen umfasst.

Neues Schlusslicht ist Lübeck, unter anderem wegen fehlender befestigter Freiflächen und mangelnder Einbindung der Piloten in Sicherheitsbesprechungen. Im vergangenen Jahr war noch Mannheim auf dem letzten Platz gelandet.