Die Gefängnisse in Deutschland sind einer Umfrage des „RedaktionsNetzwerks Deutschland“ (RND) zufolge in einigen Bundesländern bis an die Kapazitätsgrenzen belegt. Teilweise seien diese sogar schon überschritten, berichtete das RND. Besonders ausgelastet sind demnach unter anderem die Haftanstalten im Land Bremen. Dort waren 696 von 717 Haftplätzen belegt, das entspricht einer Auslastung von 97,1 Prozent.

Auslastungsquote in Niedersachsen liegt bei 83,1 Prozent

Im Vergleich der Bundesländer hat Bremen damit den zweithöchsten Wert hinter Rheinland-Pfalz. Dort gibt es mit einer Belegungsquote von 99,5 Prozent nahezu keine freien Haftplätze mehr. In Niedersachsen sind dem Bericht zufolge 4.934 von 5.934 Haftplätzen besetzt, die Auslastungsquote liegt bei 83,1 Prozent. Unter dem Bundesländern rangiert Niedersachsen damit im Mittelfeld. Das RND hatte vom 24. Juni bis 22. Juli alle 16 Justizministerien der Bundesländer befragt.

Bundesweit sind dem Bericht zufolge 60.391 von insgesamt 70.279 Haftplätzen belegt. Das entspreche einer durchschnittlichen Gesamtauslastung von etwa 86 Prozent. Auch in Hamburg, Baden-Württemberg und dem Saarland seien die Gefängnisse zu über 90 Prozent ausgelastet.

Während der Corona-Pandemie war die Zahl der Gefängnis-Insassen rapide gesunken. Im März 2022 waren laut Statistischem Bundesamt 55.890 Menschen in Deutschland inhaftiert. Seit 2023 steigt die Zahl wieder. (epd/akb)