Hinter dem „Butterfly Chair“ von Knoll hängt eine Arbeit von Adam Lupton. Reispapierleuchte von Isamu Noguchi.

Paolo AbateInnen und Außen werden eins

Baldazzis Entwurf griff zwar in die Verteilung der Räume ein, beließ es aber grundsätzlich bei einem Archipel von kleinen separaten Zimmern, von denen jedes seine eigene Funktion hat. Trotzdem ergeben sie seit der Renovierung zusammen ein Ganzes: „Letztlich ist dies ein 300 Quadratmeter großes Haus, in dem die Außen- und Innenräume miteinander verbunden sind und dank der Einrichtung miteinander verschmelzen: die gleichen Leuchten im Wohnbereich, der Teppich auf der Terrasse … Da ist der Essbereich mit der Küche, dann geht man durch den Innenhof ins Wohnzimmer hinüber. Neben dem Wohnzimmer ist ein Garten, ich bin praktisch von Grün umgeben. Vielleicht schlafe ich heute Abend einfach auf dem Sofa ein, weil dort so ein angenehmes Lüftchen geht“, sagt er.

Das Wasserbecken im Freien wurde mit grünen Fliesen (vom spanischen Hersteller Ferres) verkleidet, um das Grün der Vegetation aufzugreifen.

Paolo Abate„Casa Lagilda“ – ein Hund als Inspiration

Was heute so gemütlich wirkt, war früher verwahrlost: „Der Wohnbereich war die Garage der Frau, die dort wohnte, während der Flur der Stall für die Tiere war. Darüber befanden sich ein kleiner Flur, ein Schlafzimmer, eine Küche und ein Bad. Die Treppe, die jetzt zentral liegt und auf den Hof blickt, versperrte früher den ganzen Hof und verbarg im Keller einen Hühnerstall. Ich habe alles geändert“, erklärt der Architekt. Durch ihn hat das Haus auch einen Namen (und eine Schutzgottheit) bekommen: „Lagilda“. Wie es dazu kam? „Im letzten Jahr habe ich mein Privatleben ziemlich vernachlässigt und hatte wegen vieler Verpflichtungen weniger Zeit für Freunde und für Gilda, meinen Hund“, erzählt Luca Baldazzi. „Eines Abends war ich etwas melancholisch, weil Gilda ein gesundheitliches Problem hatte, und dachte darüber nach, dass sie eigentlich noch weniger Zeit mit mir hat als meine Freunde oder mein Partner. Also fand ich, das Mindeste, was ich für sie tun könnte, wäre, das Haus nach ihr zu benennen. Von da an hieß es ,Lagilda‘ (ich hänge immer den Artikel dran, ein Relikt meiner Schweizer Zeit). Außerdem wurden bei der Gestaltung vieler Räume ihre Gewohnheiten berücksichtigt, von ihrer Schlafstatt neben dem Bett über den Teppich draußen, wo sie sich gern sonnt, bis zu den Teppichen drinnen, wo sie lieber liegt als auf dem kalten Boden.“