Bielefeld (Nordrhein-Westfalen) – Der brutale Mord an Heinz-Georg Strohmidel (†67) liegt fast 31 Jahre zurück. Jetzt nahm die Polizei einen heute 45-jährigen Mann aus Bielefeld als Tatverdächtigen fest. Er soll den Kioskbesitzer erschlagen haben.

Ein DNA-Treffer führte auf die Spur des mutmaßlichen Täters. Die Ermittler hatten den Mordfall aus dem Jahr 1994 neu aufgenommen – mit Erfolg! Die Polizei: „Dank der Möglichkeiten neuester Kriminaltechnik konnte der Mann nun identifiziert werden.“

Der mutmaßliche Täter war damals erst 15 Jahre alt

Er soll am 13. Juli 1994 zwischen 8 und 10 Uhr den 67-jährigen Betreiber des kleinen Kiosks an der Straße Am Recksiek im Bielefelder Stadtteil Oldentrup (Nordrhein-Westfalen) getötet haben. Zum Zeitpunkt der Tat war er erst 15 Jahre alt.

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Der Täter verletzte sein Opfer „mit einem massiven Schlagwerkzeug schwer am Kopf, raubte einen geringen Bargeldbetrag und flüchtete anschließend unerkannt“. Strohmidel verstarb an seinen schweren Verletzungen.

Dieser Arbeitshandschuh mit DNA-Spuren wurde nach dem Verbrechen im Kiosk gefunden

Dieser Arbeitshandschuh mit DNA-Spuren wurde nach dem Verbrechen im Kiosk gefunden

Foto: Polizeipräsidium Bielefeld

Dreh- und Angelpunkt der neueren Ermittlungen war ein Arbeitshandschuh mit den Initialen M.T., den der Täter nach dem Verbrechen vermutlich am Tatort verloren hatte. Offenbar wollte er keine Fingerabdrücke hinterlassen.

In dem Handschuh wurden Hautpartikel gefunden

Doch in dem blutverschmierten Handschuh wurden kleinste Hautpartikel gefunden, die von einem Institut für forensische Molekulargenetik nun genauer unter die Lupe genommen wurden. Im Rahmen einer umfangreichen Reihen-DNA-Analyse wurden von weit über 200 Personen Speichelproben genommen.

In diesem Haus im Bielefelder Stadtteil Oldentrup betrieb der 67-Jährige damals seinen kleinen Kiosk

In diesem Haus im Bielefelder Stadtteil Oldentrup betrieb der 67-Jährige damals seinen kleinen Kiosk

Foto: Polizeipräsidium Bielefeld

Fest stand: Der Täter des Gewaltverbrechens muss zwischen 14 und 60 Jahre alt gewesen sein. Der entscheidende Schritt bei der Lösung des Cold Case gelang letztlich durch eine Recherche in der Einwohnermeldedatei: Gesucht wurde dort nach männlichen Personen, die im Jahr 1994 im Postleitzahlengebiet „33719“ (Bielefeld) gemeldet waren und über die Initialen M.T. verfügten.

Leitender Kriminaldirektor Wolfgang Niewald: „Wir konnten nun nicht nur den Hinterbliebenen Gewissheit geben, sondern auch das Signal senden, dass wir selbst Jahre nach einem Verbrechen Tatverdächtige überführen können.“