Dieser Nachmittag macht Bock auf mehr.
Am Sonntag feiern 157 Athleten aus 42 Nationen vor 28.500 Fans im Berliner Olympiastadion, beim ältesten Meeting der Welt mit Feuerwerk und viel Applaus Top-Leistungen der Leichtathleten. Das ISTAF gibt schon einen Vorgeschmack auf die WM im September in Tokio und macht Lust auf eine Berliner Olympiabewerbung.
Was kann sie eigentlich nicht?: Lindsey Vonn begeistert in neuer Sportart
Quelle: Instagram/lindseyvonn25.07.2025
Extra aus dem Urlaub deswegen angereist ist Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (52/CDU) wirbt am Stadion-Mikro: „Wir wollen die Spiele in Deutschland und ohne Berlin wird es schwer. Berlin hat eine Strahlkraft, ist eine Sportmetropole, und ich habe das Gefühl, die Sportler wollen in Berlin Olympische Spiele.“
Viele ehemalige Olympiasieger, Weltmeister und Europameister aus verschiedenen Sportarten sind beim ISTAF auf der Ehrentribüne dabei, u.a. Robert Harting, Ronald Rauhe, Robert Bartko, Ulf Timmermann, Patrick Hausding, Martin Zwicker.
Weber siegt in Frauen-Schuhen
Speerwurf-Europameister Julian Weber (30) hat zu seinem 4. Istaf-Sieg in Serie seinen eigenen „Weber-Block“ mitgebracht: „Meine Verlobte ist hier, ihre Eltern und viele Freunde mit ihren Kindern. Ich hatte noch einmal richtig hart trainiert, wollte hier unbedingt weit werden.“ Es wurde nicht ganz so weit wie seine irren 91,06 Meter vom Diamond-League-Meeting in Doha, aber Weber, der die Weltrangliste anführt, gewinnt mit 84,03 Meter.
Und das wieder in Damen-Schuhen!
Weber lacht: „Ich hatte vor Doha im Trainingslager in der Türkei aus Versehen meine Wurfspikes in einer zu kleinen Größe mit. Statt 45,5 nur in 45. Da hat mir Kollegin Mirja Lukas aus Leverkusen ihre Spikes gegeben. Sie hat zufällig die gleiche Größe und wir werfen mit dem gleichen Modell.“
ulian Weber (30) zeigt seinen neuen Glücksspikes, in dem er in Doha die 90-Meter-Marke erstmals knackte
Foto: picture alliance / camera4
Mit dem Frauen-Schuh flog der Speer über die magischen 90 Meter. Weber: „So bin ich dabei geblieben, habe ihr inzwischen zwei Paar von meinen geschenkt.“
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Neben Weber konnten auch diese deutschen Athleten fünf Tage vor den Deutschen Meisterschaften in Dresden überzeugen: Robert Farken (27), 3. Platz sogar mit Deutschem Rekord über die Meile (3:48,83 min): „Ich hätte das Ding natürlich gern gewonnen, aber Rekord gebrochen, deshalb bin ich hierher gekommen. Super Stadion, super Stimmung.“
Robert Farken (vorn) verpasst knapp den Sieg läuft aber Rekord über die Meile
Foto: TOBIAS SCHWARZ/AFP
Die 400 Meter Hürden gewinnt Eileen Demes (27) in 54,29 Sekunden mit Bestleistung und WM-Norm. Hürden-Kollege Emil Agyekum (26) wird bei den Männern Zweiter, ebenfalls in PB (48,21). Einen Istaf-Doppel-Sieg holen Lea Meyer über die verkürzten 2000-m-Hindernis in 5:57,76 Minuten und Jolanda Kallabis (6:04,79/beide mit Bestleistung). Zweite wird Kugel-Olympiasiegerin Yemisi Ogunleye (26) in 18,88 Meter. Über die 800 m wird Majtie Kolberg (25) in 2:00,44 Minuten Dritte und die erst 19-jährige Jana Becker mit PB in 2:00,76 Minuten Vierte. Über die 100 m Hürden schafft Marlene Meier (23) als Vierte eine Saisonbestleistung (13,01 Sekunden).
Der Blick auf die Anzeigetafel: 11,05 Sekunden für Gina Lückenkemper (28), WM-Norm bestätigt
Foto: Michael Kappeler/dpa
Weitsprung-Star Malaika Mihambo (31) gewinnt den Weitsprung mit 6,73 Meter und Gina Lückenkemper (28) wird mit starken 11,05 Sekunden und Saisonbestleistung über 100 m Zweite, genau wie Sprint-Kollege Owen Ansah (10,18 Sekunden).
Lückenkemper: „Das Rennen hat wahnsinnig viel Spaß gemacht, der Sieg hätte es schon sein müssen, aber ich habe mich wohl zu sehr über die vollen Ränge gefreut. Ich hatte ein Rennen mit Fehlern, aber bis zur WM sind ja noch über einen Monat Zeit.“