Bielefeld. Es ist nur fünf Meter hoch – doch für Kinder ist es ein riesen Spaß: „Toll“, sagt Kiran. Am liebsten will der Sechsjährige noch einmal in eine der Holzkabinen einsteigen, um ein paar Runden mehr zu drehen. Das Riesenrad von Marek Gralik funktioniert mit reiner Muskelkraft. Dafür muss der gebürtige Tscheche die Griffe an den Kabinen bewegen und in Schwung halten. Das Rad ist für Kinder ab zwei Jahren geeignet. Maximal 50 Kilo dürfen die jungen Fahrgäste wiegen. Drei Tage lang konnten Besucher mit allen Sinnen ins Mittelalter abtauchen.
Zum 43. Mal hatte Bielefeld Marketing mit dem Kooperationspartner „Fogelvrei“ zu einer Zeitreise eingeladen. Ab Samstagmittag strömten immer mehr Familien und Menschen in bunten Gewändern hoch zur Burg. Aus allen Ecken sind Dudelsäcke, Flötentöne und Gesänge zu hören. Der Duft von leckeren Speisen zieht über das Gelände. An zahlreichen Ständen gibt es etwas zu entdecken.
Elias und Florian sind aus Hundorf (Nordwestmecklenburg) nach Ostwestfalen gekommen. Sie haben ihre Schmiede an der Burg aufgebaut. Elias schmiedet einen kleinen Widderkopf als Anhänger für eine Kette. Da fliegen die Funken. Auf die Frage, wie alt sein Werkzeug ist, antwortet er: „Von einem Jahr bis 250 Jahre.“ Der Amboss sei das älteste Stück.
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Blitzblanke Schuhe, Holzpantinen und wallende Wikinger-Gewänder
Bielefeld: viele Motive vom zweiten Tag des Sparrenburgfest
Da staunt auch Harald Jäger nicht schlecht. Der bärtige Mann, der eine gewisse Ähnlichkeit mit Kino-Zauberer Catweazle aufweist, kommt aus dem hessischen Babenhausen und verdingt sich auf dem Sparrenburgfest als Schuhputzer. Mit seinem Lederbalsam glänzen auch die schmutzigsten Treter wieder wie neu.
Sarah Wordelmann und ihre Töchter Enya (14) und Freya (7) haben sich in dunkle Wikinger-Gewänder gehüllt. Dabei trägt die Mutter eine rund 4,5 Kilogramm schwere Axt auf der Schulter. „Die hat mein Mann selber gemacht“, erzählt sie und lacht. Johan van Angri trägt dafür ein niedliches schwarzes Stofftierchen unter dem Arm. „Das ist ein Drache“, sagt der Bogenschütze aus Enger.
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Nicht nur die optischen Eindrücke begeistern, auch kulinarisch hat das Fest eine Menge zu bieten: Sara und Timo Pinna haben verschiedene Sorten Knoblauchbrot und Couscous im Angebot. „Ich bin hier ein Urgestein. Seit 38 Jahren sind wir schon mit einem Stand auf der Burg. Früher war ich mit meinen Eltern hier. Diesen Stand haben wir seit 22 Jahren“, sagt der Gastronom.
Schwarze Ritter zeigen Kampfkunst an der Bielefelder Sparrenburg
Über den Walnusskuchen vom Schmuckstand freut sich Juliana Bolte, die in der Vereinstaverne von „Ars Vivendi“ hinter der Theke steht. „Wir kommen hier nicht raus. Deshalb freuen wir uns über den Kuchen von unseren Nachbarn.“ Einige Meter weiter haben auf der großen Wiese erstmals die Schwarzen Ritter aus Böhmen ihr Lager aufgeschlagen. Die nächste Vorstellung rückt näher, viele Zuschauer warten schon gespannt auf die Vorführung der vier Herren in ihren schweren Rüstungen.
Auch die Jüngsten können sich am „Teufelswerk“ ausprobieren. Dabei müssen sie auf einem Holzsteg balancieren über dem Äxte hängen, die immer hin und her pendeln. Es sieht von Weitem gefährlich aus, aber Jos vom Eichsfeld beruhigt: „Die sind aus Schaumstoff und nur ein paar Hundert Gramm schwer.“
Schmied Elias lässt die Funken fliegen.
| © Peter Unger
Schwertkämpfe mit den Schwarzen Rittern
Der wolkenverhangene Himmel am Sonntag sorgte dafür, dass nicht ganz so viele Besucher den Weg zur Burg fanden. „Es kamen rund 6.500 Menschen. Samstag war unser stärkster Tag mit 12.000 Besuchern. Freitag waren es 3.500“, sagt Martin Knabenreich, der den Erfolg des Festes nicht nur an den Besucherzahlen festmachen will. Die Stimmung sei sehr gut gewesen.
Sarah Wordelmann mit ihren Töchtern Freya (7,l.) und Enya (4).
| © Peter Unger
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Vor allem die kostenfreie Spielecke sei bei den Jüngsten und ihren Eltern gut angekommen. „Wir ziehen ein glückliches, positives Fazit“, so Knabenreich. Auch die Zusammenarbeit mit dem Verein „Fogelvrei“ sei gut. Nicht zuletzt habe es viele positive Rückmeldungen von den Standbetreibern gegeben. Das Konzept gehe auf.
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