Stand: 27.07.2025 18:23 Uhr

Lando Norris hat in der Formel 1 den dritten Sieg in Serie verpasst – weil der WM-Führende, sein McLaren-Kollege Oscar Piastri, im Regenchaos von Spa eine überragende Leistung zeigte.


Christian Hornung

Norris hatte die beiden Rennen zuvor in Großbritannien und Österreich gewonnen und den Rückstand in der Fahrerwertung auf neun Punkte verkürzt – jetzt sind es wieder 16. Rang drei in Belgien belegte Charles Leclerc im Ferrari, der den am Ende immer schneller werdenden Max Verstappen im Red Bull so gerade noch auf Distanz hielt.

„Oscar hat es einfach gut gemacht. Mehr kann ich dazu nicht sagen“, sagte Norris: „Er hat am Anfang einfach den besseren Job gemacht. Danach konnte ich nichts mehr tun. Er hat es verdient.“ Piastri freute sich über den Sieg. „Es war eine perfekte erste Runde“, sagte Piastri, ihm habe der Windschatten beim Überholmanöver geholfen: „Ich hoffe, wir können den Schwung mitnehmen.“

Lange Verzögerung – Verstappen ärgert sich

Das Rennen in den Ardennen war mit knapp anderthalbstündiger Verspätung losgegangen. Eigentlich sollte um 15 Uhr der Start erfolgen, doch während der Einführungsrunde hinter dem Safety Car stoppte die Rote Flagge die Piloten – die Sicht wurde auch auf Intervention von Polesetter Norris als zu schlecht erachtet.

Noch-Weltmeister Verstappen ärgerte sich darüber: „Das ist schon etwas albern. Ich meine, man sollte einfach ein paar Runden fahren, meine Güte. Die sind viel zu vorsichtig“, funkte der Niederländer an den Red-Bull-Kommandostand. Verstappen befürchtete eine dreistündige Pause – ganz so schlimm kam es dann doch nicht.

Schneller Angriff von Piastri auf Norris

Nachdem der Start dann endlich wiederaufgenommen werden konnte, fuhr zunächst mal Bernd Mayländer im Aston Martin Vantage vorneweg – fünf Runden Safety Car waren angesagt. Bei der Rennfreigabe dauerte es dann nur wenige Sekunden, ehe Piastri angriff – mit Erfolg. In der aufspritzenden Gischt saugte er sich an seinen Teamkollegen heran und ließ beim Überholmanöver Norris überhaupt keine Chance.

In der Folge baute Piastri seinen Vorsprung kontinuierlich aus, lag über viele Runden mit knapp zehn Sekunden in Front. Zwischenzeitlich kam Norris wieder etwas näher, fuhr auch mehrfach die schnellste Rennrunde. Doch nach einem Patzer in der 24. Runde, als er seinen McLaren kurz neben die Strecke setzte, war der Rückstand wieder so deutlich wie zuvor.

Hamilton betreibt Schadensbegrenzung

Sehr ordentlich schlug sich Lewis Hamilton im Ferrari, der im Qualifying mit Platz 16 ein Desaster erlebt hatte. Der Brite raste zügig in die Top Ten, machte noch weitere Plätze gut und betrieb am Ende mit Platz sieben Schadensbegrenzung. Nico Hülkenberg verpaste diesmal die Punkte und kam als Zwölfter ins Ziel.

Spannend bis kurz vor die Ziellinie blieb der Kampf um Platz drei. Als die Ferrari-Crew über Boxenfunk zum wiederholten Mal darauf hinwies, dass Verstappen immer näher kommt, platzte dem sonst so smarten Monegassen Leclerc mal kurz der Kragen: „Seid ruhig jetzt, ich sehe selbst, was los ist“, funkte er genervt zurück – und fuhr seinen Podiumsplatz dann aber letztlich souverän nach Hause.