Die Überraschung ist perfekt: Florian Lipowitz hat es bei seinem Debüt auf das Podium der Tour de France geschafft. Der 24 Jahre alte Schwabe hat auf der letzten Etappe in Paris erwartungsgemäß nichts mehr anbrennen lassen und ist Gesamt-Dritter der Frankreich-Rundfahrt 2025.

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Für den Deutschen wird „ein Traum wahr“, wie er betonte. Der Gesamt-Vierte Oscar Onley versuchte in Paris nicht mehr, den Rückstand von 63 Sekunden wettzumachen. Lipowitz selbst attackierte mehr als 50 Kilometer vor dem Ziel, wurde aber später wieder eingeholt. 50 Kilometer vor dem Ziel war dann klar, dass Lipowitz nur noch ins Ziel rollen muss, um den dritten Rang zu festigen. Die Tour-Verantwortlichen einigten sich aufgrund des Regens darauf, dass die Zeit 50 Kilometer vor dem Ziel eingefroren wird.

„Ich bin super froh, das waren harte drei Wochen. Auch die letzte Etappe war ziemlich hektisch. Ich wollte einfach nur noch ins Ziel kommen. Aber jetzt bin ich natürlich super happy“, schwärmte Lipowitz, der sich nun auf ein „Croissant und einen Kaffee“ am Montagmorgen in Paris freut.

Den Gesamtsieg sicherte sich zum vierten Mal in seiner Karriere Tadej Pogacar. Der Slowene ließ den Dänen Jonas Vingegaard, zweimaliger Gewinner des härtesten Radrennens der Welt, mehr als vier Minuten hinter sich. Auf der letzten Etappe triumphierte Wout van Aert im Regen von Paris.

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Lipowitz gewinnt Weißes Trikot

Lipowitz, der das Weiße Trikot des besten Jungprofis vor Onley gewann, untermauerte bei der Tour seine beeindruckende Entwicklung in den vergangenen 12 Monaten. Mit Platz sieben bei der Vuelta in Spanien, neben dem Giro d’Italia das zweitgrößte Radrennen, im vergangenen Herbst und Rang zwei bei Paris-Nizza im Frühjahr ließ der gebürtige Laichinger bereits aufhorchen.

Spätestens nach seinem dritten Platz beim Critérium du Dauphiné im Juni musste man Lipowitz für die Tour de France auf dem Zettel haben. Bei der Dauphiné, Generalprobe für die Frankreich-Rundfahrt mit acht Etappen, war der Youngster in bestechender Form und musste nur den Rad-Dominatoren der letzten Jahre, Pogacar und Vingegaard, den Vortritt auf dem Treppechen lassen.

Nun stehen die drei wieder zusammen auf dem Podium. Lipowitz ist der erste Deutsche seit Andreas Klöden im Jahr 2006, der das bei der Tour geschafft hat. Und seine Zukunftsaussichten sind rosig. Lipowitz ist erst 24, seine beiden schärfsten Kontrahenten ein wenig älter.

Ganz besonders fiel Lipowitz mit seinem angriffslustigen Fahrstil auf. Immer wieder attackierte er, auch wenn die Angriffe hier und da verpufften. Auf dem Col de la Loze wurde ihm seine Attacke auf der 18. Etappe zum Verhängnis. Lipowitz brach ein und verlor viel Zeit, rettete aber Platz drei im Gesamtklassement. Einen Tag später distanzierte er dann Onley beim Anstieg nach La Plagne wieder und sorgte für die Vorentscheidung im Kampf um das Podest.