Stand: 27.07.2025 17:36 Uhr

Bei einem mutmaßlich islamistischen Angriff auf eine Kirche in der Demokratischen Republik Kongo sind mindestens 21 Menschen getötet worden. Hinter der Tat in der Stadt Komanda vermuten die Behörden die Rebellenmiliz ADF.

Mutmaßliche Islamisten haben in der Nacht zum Sonntag in der Demokratischen Republik Kongo eine Kirche angegriffen und viele Menschen getötet. Die Angaben zu den Zahlen der Toten schwanken: Der kongolesische Sender Radio Okapi berichtet von 43 Todesopfern, die internationale Nachrichtenagentur AP spricht von mindestens 21 Toten. Der örtliche Pfarrer sprach gegenüber der Nachrichtenagentur AFP von 31 getöteten Gemeindemitgliedern sowie sieben weiteren Toten und sechs Schwerverletzten. Einige junge Menschen seien zudem entführt worden.

Miliz steht dem IS nahe

Hinter der Tat in der Stadt Komanda werde die Rebellenmiliz Allied Democratic Forces (ADF) vermutet, erklärten Vertreter der Stadtverwaltung. Die ADF stehen der Islamistengruppe Islamischer Staat (IS) nahe und haben bereits zahlreiche Überfälle auf Dörfer verübt. Um sie zu bekämpfen, hatte das Nachbarland Uganda 2021 Truppen in den Kongo entsandt.

Die Angreifer hätten die katholische Kirche während eines Gottesdienstes mit Schusswaffen und Macheten gestürmt, sagte Jean Kato, ein Vertreter der Stadtverwaltung. Der Menschenrechtsaktivist Christophe Munyanderu sagte, die Milizen hätten gezielt Christen angegriffen und mit Macheten und Schüssen getötet. Die Angreifer hätten auch Häuser und Geschäfte in Brand gesetzt.

ADF soll bereits tausende Zivilisten getötet haben

Die ADF ist seit Mitte der 1990er Jahre im Nordosten des Landes aktiv – obwohl kongolesische und ugandische Streitkräfte vor Ort sind. Die Miliz wird beschuldigt, tausende Zivilisten getötet zu haben. Bei ihrem letzten größeren Angriff im Februar waren 23 Menschen getötet worden.

In der Demokratischen Republik Kongo, die in Zentralafrika östlich der kleineren Republik Kongo liegt, kommt es seit Jahrzehnten immer wieder zu Gewalt. Millionen Menschen starben bereits. Verschiedene bewaffnete Gruppen kämpfen dort um Land und Bodenschätze. An dem Konflikt sind auch mehrere Nachbarländer wie Uganda und Ruanda verwickelt. Er hat seine Wurzeln unter anderem in dem Völkermord in Ruanda im Jahr 1994.