Bereits zur Ankündigung wuchs die Vorfreude nicht weniger Fans ins Unermessliche, jetzt muss „Donkey Kong Bananza“ als spielbares Ergebnis liefern. Kleiner Spoiler vorab: Tut es. Nintendo spendiert seinem schlagkräftigsten Charakter mit dem Jump’n’Run nicht nur eine ordentliche Packung Action sondern beweist ganz nebenbei wie kreativ das Entwicklerteam im Hintergrund aus der reinen Prämisse nach „goldenen Bananen“ zu suchen ein rauschhaftes Abenteuer in die Switch 2-Cartridge gießt. Unsere ausführliche Review zum neuen Exklusivtitel.
Donkey Kong gehört seit über vier Jahrzehnten zu den wichtigsten Nintendo‑Ikonen. Anfangs war er der Widersacher von Mario, später wurde er selbst zum Star zahlreicher Plattform‑Hits. Im legendären Donkey Kong Country prägte er das Genre mit präzisem Jump’n’Run‑Gameplay, während Donkey Kong 64 1999 den Sprung in eine offene 3D‑Welt wagte. Gerade dieses Rare‑Spiel kombinierte Sammelaufgaben mit mehreren spielbaren Figuren und bot eine bunte, damals technisch ambitionierte Welt. Spielerisch fanden sich sichtliche Schwächen. Seitdem gab es nur noch sporadische Auftritte – zuletzt in Remakes oder als beliebter Gast in Mario Kart. Die Erwartungen an einen neuen Solo‑Titel waren entsprechend hoch, und „Donkey Kong Bananza“ liefert nun auf der Switch 2 eine eigenständige Antwort.
© Nintendo
© Nintendo
© Nintendo
Das Abenteuer spielt auf dem bislang unbekannten Bananza‑Archipel, einer tropischen Inselkette, die von üppigen Dschungeln, Tempeln und mechanischen Fabrikanlagen geprägt ist. Die Story ist schnell erzählt: Die mysteriöse Void-Company raubt systematisch alle Bananenbestände, um mit der sogenannten Banandium-Energie ein uraltes Artefakt zu aktivieren. Donkey Kong bricht auf, um die Diebe zu stoppen und den „Goldenen Hain“ zu erreichen. Eine Rückkehr zur Erdoberfläche ist indes nicht möglich und so muss sich der tollpatschige Gorilla mit roter Krawatte wortwörtlich immer tiefer zum Erdkern durchschlagen. Zum Glück steht ihm die stimmgewaltige Pauline zur Seite. Die Handlung wird Nintendo-typisch nicht mit langen Texten belastet, sondern in kurzen, teils humorvollen Zwischensequenzen transportiert, in denen Donkey Kong durch Mimik und Gestik punktet. Das passt zum Ton der Reihe und wirkt niemals aufgesetzt. Neben Englischer Tonspur ist auch eine Deutsche Lokalisierung enthalten. Beide gewohnt qualitativ hoch.
Schicht um Schicht
Spielerisch geht Bananza einen interessanten Mittelweg. Die Level sind in 21 Hauptabschnitte unterteilt, die weitesgehend frei erkundbare 3D‑Areale bieten. Trotz der Erdkern-Storyline durchstreifen wir keine düsteren, gar angstmachenden Höhlen im Untergrund. Nein, das obligatorische Repertoire aus Wald-Gebieten, weitläufige Canyons und sogar paradiesische Strände unter der offenen Sonne werden geboten. Spätestens jetzt merkt auch der strengste Nintendo-Fan – genauso wie die ziemlich pointierten Gags nimmt man sich nicht allzu ernst. In manchen Abschnitten rennt man von links nach rechts, löst Mechanik‑Rätsel und reagiert auf präzise Sprungpassagen. Zumal das Donkey Kong-Abenteuer linear ohne Weltkarte funktioniert. Man springt wortwörtlich von einem Level zum Anderen per Röhren – innerhalb derer könnt ihr euch wie auf einem Spielplatz ungestört austoben. Nintendo lässt uns die Freiheit jede Aufgabenliste in unserem Tempo sowie Reihenfolge abzuarbeiten, zumal wir nicht selten in Challenge-Räume gerieten und nach erfolgreicher Absolvierungen andere Kleidungsstücke für DK freischalten konnten.
© Nintendo
© Nintendo
In anderen Gebieten…ähm Schichten klettert man durch vertikale Areale, sammelt nebenbei Dutzende von goldenen Nuggets und findet versteckte Eingänge. „Donkey Kong Banzanza“ überrascht jedoch mit Logik: DK kann sich zwar durch allerlei Materialen wie Gestein, Felsen oder Schlamm durchschlagen und damit per Wurf sogar Metall wegsprengen, jedoch halten glitschige Wände oder lavadurchströmte Umgebungen den früheren Fässerwerfer auf. Die Entwickler:innen setzen deutlich stärker auf unterschiedliche Bewegungsoptionen: Donkey Kong kann mit Schwunglianen große Schluchten überwinden, sich an Wandranken entlanghangeln und Gegner mit gezielten Würfen ausschalten. Um die erwähnte Lava zu überwinden surft DK kurzerhand auf einer Eisscholle darüber. Diese Mechaniken werden im Verlauf immer komplexer kombiniert – die Lernkurve ist vorhanden aber für jüngere Spieler:innen kein Hindernis.
Effekte beeindruckend leuchtend
Ein zentraler Bestandteil ist das physikbasierte Leveldesign. Brücken brechen unter zu viel Gewicht, Gegenstände rollen und lösen Kettenreaktionen aus, Plattformen neigen sich bei falscher Belastung. Dieses Prinzip sorgt für viele kleine Aha‑Momente, weil sich Umgebungen interaktiv anfühlen. Dazu kommen ikonische Sammelobjekte wie die bekannten K‑O‑N‑G‑Buchstaben oder seltene Bananen‑Medaillen, die optionale Herausforderungen darstellen. Wer alles finden will, muss oft alternative Routen suchen, sämtliche Wände zu Klump hauen, spezielle Gegner besiegen oder geheime Mechanismen auslösen. Die titelgebenden „Bananzas“ wurde nicht zufällig gewählt sondern sind gleichzeitig die Energiequelle für spätere Verwandlungen von DK wie zum „Zebra-Kong“. Einmal verwandelt laufen wir in Windeseile durch die Schichten, in einem Bosskampf wird diese Kraft sogar elementar wichtig. Hier erinnert das Spiel an das alte Rare‑Gamedesign, bietet aber eine zeitgemäßere Übersichtskarte und bessere Rücksetzpunkte. Schön ist auch, dass Kleidung stets Effekte mit sich bringen. Beispielsweise stellt die „Kampf-Fliege“ durch Besiegen von Feinden unsere Bananergie wieder her. Die leichte taktische Komponente fügt sich gut ins Gameplay ein.
- Hilf Donkey Kong auf seinem Weg durch die Tiefen des Untergrunds. Je tiefer er kommt, desto erstaunlichere Orte findet er
- Zerschlage und zerschmettere so ziemlich alles, was DK im Weg ist
- Goldene Bananen?! Die Entdeckung dieses geschmackvollen Schatzes versetzt die gesamte Insel in helle Aufregung
Technisch zeigt sich, dass Bananza die grafisch deutlich potentere Switch 2 zu nutzen weiß. Texturen sind ungemein detailreich, Lichteffekte lassen die Dschungelkulissen lebendig wirken, Feuer dagegen märchenhaft leuchten und Animationen wie Donkey Kongs typisches Brusttrommeln sind erstaunlich fein abgestimmt. Das Spiel lief während unseres Tests mit stabilen 60fps bei scharfen 4K, auch in den weitläufigeren Abschnitten. Ohne störende Popups. Selbst im Handheld-Modus gab es bis auf die leicht unschärfere Optik keine Beanstandungen. Die Kamera zeigt sich zuverlässiger als noch in DK64 und meistert sowohl enge Räume als auch große Außenareale. Wenngleich sie manchesmal zu wild um die Hauptfigur kreist. Die Musik greift klassische David‑Wise‑Motiven auf, variiert sie aber mit neuen, atmosphärischen Stücken.
Vergleich zwischen Cartridges für Switch 1 & Switch 2.
© Techkrams.de
Unser Fazit zu „Donkey Kong Bananza“
Unterm Strich ist „Donkey Kong Bananza“ ein frech-radikaler Neubeginn mit spürbarer Ausarbeitung der bekannten Tugenden. Das Spiel kombiniert klassisches Plattform‑Design á la „Super Mario Odyssey“ mit modernen Elementen, ohne dabei seine Wurzeln zu vergessen. Die große Stärke ist schlichtweg die Tatsache, dass sich simples Zerkloppen der Umgebungen ungemein befriedigend anfühlt und es sich zugleich nicht abnutzt. Selbst nach rund 20 Stunden Spielzeit war ich persönlich davon nicht gelangweilt. Es belohnt Erkundung, bietet ausreichend Abwechslung zwischen linear geführten und offenen Abschnitten und präsentiert Donkey Kong als wild-amüsanten Helden in Bestform. Alle, die im Besitz einer Switch 2 sind, ist es Pflichtkauf – alle Anderen besitzen nun das perfekte Argument für den Kauf der neuen Nintendo-Konsole.
Release: 17.07.2025 | Entwickler: Nintendo | Genre: Jump’n’Run | Für Nintendo Switch 2 | USK: ab 6
Spielspaß – 97%
Gameplay – 96%
Grafik – 95%
Technik – 91%
95%
Ausgezeichnet!
Schichtweise kreativ! „Donkey Kong Bananza“ präsentiert sich als enorm wuchtiges Jump’n’Run mit ungemein vielen kreativen Einfällen.
Mehr Informationen zu unserem Wertungssystem findest Du hier.
Hier findest du unsere aktuellen Gaming-Reviews.
Folgt uns über Instagram, Threads und X (ehemals Twitter).
Bei den hier angezeigten Produkten handelt es sich um Affiliate Links, bei einem Kauf unterstützt ihr meine Arbeit. Letzte Aktualisierung 28.07.2025 / Bilder von der Amazon Product Advertising API.
Amazon und das Amazon-Logo sind Warenzeichen von Amazon.com, Inc. oder eines seiner verbundenen Unternehmen.