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Schlimme Brände haben in Italien fast zu einer Katastrophe geführt. Strand-Besucher wurden von den Flammen eingeschlossen.

Cagliari – Brütende Hitze und Trockenheit in Italien haben schwere Brände auf der Insel Sardinien ausgelöst. Ein echtes Horror-Szenario ereignete sich am Sonntagnachmittag, als Strand-Besucher von den Flammen isoliert wurden.

Der Vorfall ereignete sich in Punta Molentis im Ferienort Villasimius, als die Flammen den Strand erreichten. Für die Strand-Besucher waren nach Angaben des Corriere alle Fluchtwege durch Feuer versperrt. Der einzige Weg in Sicherheit war über das Meer.

Italien-Urlauber an Strand von Flammen eingeschlossen – dramatische Szenen

Dem Bericht nach hatten viele Badegäste versucht, vom Strand zu ihren Autos auf dem Parkplatz von Punta Molentis zu gelangen und so zu fliehen. Doch auch auf dem Parkplatz wütete der Brand. Einige Autos verbrannten komplett.

Auf Sardinien haben Flammen Strand-Besucher bedroht. AUch Autos brannten aus.Auf Sardinien haben Flammen Strand-Besucher bedroht. AUch Autos brannten aus. © Vigili del Fuoco

Die Umweltschützer der Organisation Grig sprachen gegenüber der Ansa von dramatischen Szenen. Urlauber hätten einerseits versucht, zu ihren Autos zu rennen. Gleichzeitig hätten viele versucht so nah, wie möglich ans Wasser zu gelangen, um sich und ihre Familien in Sicherheit zu wissen.

Feuer an Italien-Strand schließt Urlauber ein – Rettung übers Meer

Die italienische Feuerwehr holte deshalb die Hafenbehörde von Cagliari zu Hilfe sowie Spezialisten der nautischen Einheit. Mithilfe von einem Motorboot und Tauchern in einem Schlauchboot wurden in der Folge laut Corriere knapp 200 Menschen über das Meer von dem Strand evakuiert. Die Küstenwache selbst gab an, 102 Personen evakuiert zu haben.

Waldbrände in Italien:

Laut dem aktuellen Bericht der Organisation Legambiente wurden in Italien von Januar bis Juli knapp 31.000 Hektar Land aufgrund von Bränden beschädigt, eine Fläche größer als Brandenburg. Besonders stark betroffen war die Mittelmeerinsel Sizilien. Neben dem Klimawandel kämpft Italien demnach auch mit Brandstiftung und der sogenannten Öko-Mafia, also organisierte Banden, die mit absichtlich gelegten Feuern oder illegaler Müllentsorgung Profit auf Kosten der Umwelt machen.

Zudem meldet die italienische Feuerwehr einen deutlichen Anstieg der Einsätze bei Wald- und Vegetationsbränden: Allein in den vergangenen Tagen rückten die Einsatzkräfte fast 7.000-mal aus. Seit Beginn des Sommers wurden landesweit rund 33.000 solcher Brände gezählt – über 8.600 mehr als im selben Zeitraum des Vorjahres.

Erschwert wurde die Rettungsaktion durch starke Mistralwinde, die über Stunden über Südsardinien wehten. Die Geretteten wurden anschließend von Rettungskräften in einem Hafen versorgt. Unter ihnen war demnach auch eine Schwangere sowie ein asthmatisches Kind.

Für die Löscharbeiten sind zwei Canadair-Löschflugzeuge im Einsatz sowie zwei Feuerwehrteams.

Ein ähnlicher Vorfall hatte sich in diesem Jahr schon an einem Strand in der Toskana ereignet.

Flammen an Italien-Strand bedrohen Urlauber – „Umweltjuwel in Rauch aufgegangen“

Neben dem Schreck für die Strandbesucher sind auch die Schäden an der Natur enorm: „Ein Umweltjuwel ist buchstäblich in Rauch aufgegangen“, zitiert der Corriere einen Umweltschützer.

Nicht nur in Italien wüten aktuell schlimme Waldbrände. Auch Griechenland und die Türkei sind von verheerenden Feuern betroffen. (rjs/dpa)