Medaillen für Bochum
Die FISU World University Games, das größte Multisport-Event für Studierende weltweit, sind gestern erfolgreich zu Ende gegangen. Zwölf Tage lang war auch Bochum Teil des internationalen Sportgeschehens – mit beachtlichen sportlichen Erfolgen.
Am letzten Wettkampftag sicherten sich Jolina Ernst vom TV Wattenscheid 01 mit der deutschen Sprintstaffel Bronze und Tjorven Schneider vom Ruderverein Bochum Silber im Mixed-Doppelvierer. Insgesamt holten Sportlerinnen und Sportler aus Bochum vier Medaillen. Bereits zuvor hatten Anna Siepmann von der Hochschule Bochum im Taekwondo Bronze sowie die Wasserballerinnen Darja Heinbichner und Jana Stüwe von Blau-Weiß Bochum sensationell Gold gewonnen.
Ich kann es ehrlich gesagt immer noch nicht glauben. Das ist einfach nicht in Worte zu fassen, was diese Goldmedaille mir bedeutet. – Jana Stüwe
Auch Jolina Ernst war nach dem Staffelerfolg emotional.
Ich bin mega happy, jetzt das zweite Mal mit der Staffel in so kurzer Zeit eine Bronzemedaille gemacht zu haben. Also damit hätte ich vor drei Monaten noch nicht gerechnet, weil ich da ja noch verletzt war und da erst wieder mit Training angefangen habe. Und das ist natürlich mega, aber ich glaube, ich muss das alles auch erstmal noch so ein bisschen realisieren. – Jolina Ernst
Tolle Stimmung in den Stadien – Trotz Herausforderungen hinter den Kulissen
Sportlich fällt das Fazit durchweg positiv aus. Zwar wurden die Erwartungen der Ruderer nicht ganz erfüllt, doch die Gesamtleistung der Bochumer Delegation kann sich sehen lassen. Auch die Zuschauer zeigten sich begeistert: Die Jahrhunderthalle und das Lohrheidestadion waren gut besucht und boten eine ausgelassene Stimmung. Hinter den Kulissen sah es jedoch nicht immer so reibungslos aus. Probleme mit Sponsoring und Finanzierung warfen Schatten auf das Event. Für eine potenzielle Olympia-Bewerbung der Region könnten diese Aspekte noch zum Problem werden.
Ehrenamt, Publikum und Sichtbarkeit: Ein starkes Signal aus Bochum
Trotz dieser Schwierigkeiten bleibt der Gesamteindruck: Die Rhine-Ruhr FISU World University Games waren ein voller Erfolg. Bochum präsentierte sich als weltoffene und sportbegeisterte Gastgeberstadt. Über 10.000 freiwillige Helferinnen und Helfer aus mehr als 100 Ländern trugen maßgeblich zum Gelingen der Veranstaltung bei – ein Engagement, das breite Anerkennung fand. Rund 1,2 Millionen Menschen besuchten die Spiele in der gesamten Rhein-Ruhr-Region. Für Bochum war das Event nicht nur sportlich ein Gewinn, sondern auch ein sichtbares Zeichen dafür, welchen Stellenwert internationaler Hochschulsport in der Region haben kann. Die FISU Games haben Bochum auf die sportliche Landkarte gesetzt – mit Medaillen, Emotionen und einem Gemeinschaftsgefühl, das weit über die Wettkampfstätten hinausreicht.