Schicksalsschlag für Penelope Vidal-WalshTückische Krankheit statt harmloser Bluterguss! Mädchen (10) müssen Gliedmaßen amputiert werdenPenelope Vidal-Walsh ist erst zehn Jahre alt. Aufgrund der Komplikationen einer tückischen Meningitis-Erkrankung müssen ihr gleich drei (!) Gliedmaßen amputiert werden.

Penelope Vidal-Walsh ist erst zehn Jahre alt. Aufgrund der Komplikationen einer tückischen Meningitis-Erkrankung müssen ihr gleich drei (!) Gliedmaßen amputiert werden.

GoFundMe/Angelica Walsh28. Juli 2025 um 08:48 Uhr

Was für ein Schock!
Penelope Vidal-Walsh sagt ihren Eltern abends, dass sie sich nicht gut fühlt. Die Ursache? Unklar. Denn eigentlich hat die Zehnjährige keinerlei Krankheitssymptome. Einen Tag später jedoch geht es ihr so schlecht, dass ihre Eltern mit ihr ins Krankenhaus fahren. Dort erhält die Familie eine Horror-Nachricht.

Blauer Fleck und eigentlich unauffälliger Ausschlag: Penelope (10) an bakterieller Meningitis erkrankt

Am 10. April, so berichtet die britische Zeitung Liverpool Echo, geht Penelope Vidal-Walsh aus Großbritannien gegen 21 Uhr wie üblich ins Bett. Doch sie fühlt sich nicht gut, wacht sogar mitten in der Nacht auf, um zu erbrechen. Ihr Vater, Ricardo Vital, lässt ihr eine Badewanne ein und untersucht seine Tochter. Doch er findet auf den ersten Blick nichts Beunruhigendes und bringt Penelope anschließend wieder ins Bett.

Am nächsten Morgen scheint zunächst alles in Ordnung zu sein – bis dem zehnjährigen Schulmädchen plötzlich erneut übel wird. Nach einem weiteren Bad bemerken Penelopes Eltern einen kleinen blauen Fleck an ihrem Hals. Beim Anziehen entdecken sie dann auch noch einen ähnlich gefärbten Ausschlag an ihrem Knie. Was hat es damit bloß auf sich?

Die Familie ist besorgt, denn: Tante Angel Walsh (35) äußert erstmals die Vermutung, dass es sich auch um eine Blutvergiftung oder Meningitis handeln könnte. Daraufhin fahren die Eltern mit ihrer Tochter ins Krankenhaus.

Schnell wird klar: Penelope ist tatsächlich an einer bakteriellen Meningitis erkrankt, und es muss schnell gehandelt werden.

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Amputation: Penelope Vidal-Walsh verliert ihre beiden Beine und einen Arm – und zeigt Stärke

Penelope Vidal-Walsh wird auf die Intensivstation verlegt. Neben der schweren Meningitis-Erkrankung stellen die Ärzte zudem fest, dass das Mädchen eine seltene Pilzinfektion hat, die für schwere Komplikationen sorgt. Eine Kombination, die am Ende dazu führt, dass der Zehnjährigen in einer lebensrettenden Operation drei (!) Gliedmaßen amputiert werden müssen. Ihr werden beide Beine und der rechte Arm abgenommen. Nur 24 Stunden, nachdem ihre Eltern einen harmlos aussehenden blauen Fleck und Ausschlag entdeckt haben.

Penelope muss nun im Krankenhaus bleiben und allerlei Untersuchungen über sich ergehen lassen. Laut Vater Ricardo sei als Teil ihrer Rehabilitation und Genesung eine Hauttransplantation geplant. Wenn der Eingriff erfolgreich verläuft, wird das Kind im Oktober entlassen – sechs Monate nach ihrer eigentlichen Einlieferung.

Ihre Eltern sind derweil auf Unterstützung angewiesen und haben daher eine GoFundMe-Spendenaktion ins Leben gerufen. Denn sie wollen ihrer Tochter „die bestmöglichste Chance auf ein unabhängiges Leben” ermöglichen. Ricardo Vital erzählt: „Wir wollen, dass sie sich nicht davon abhalten lässt, das energiegeladene, lustige und lebhafte Mädchen zu sein, das sie immer war.”

Sie selbst seien von Penelopes Stärke und Unverwüstlichkeit erstaunt und gerührt. „Das, was sie uns jeden Tag zeigt, ist einfach unglaublich, und wir sind so stolz auf sie. Wir wollen ihr die Möglichkeit geben, alle ihre Träume und Hoffnungen zu erfüllen, die sie vor der Erkrankung hatte.” Denn sie sei nach wie vor entschlossen und motiviert, ihre Stärken weiter auszubauen.

Das zeige sich auch auf ihrem Genesungsweg: Ricardo sagt, sein Kind habe enorme Fortschritte gemacht, benutzt mittlerweile einen Rollstuhl und baut ihre Rumpfkraft sowie die Kraft in ihrem linken Arm wieder auf.

Ein starkes Mädchen, vor dem man nur den Hut ziehen kann!

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Das hat es mit einer Meningitis auf sich

Bei der Meningitis handelt es sich um eine Entzündung der Membranen, die das Gehirn und das Rückenmark umgeben und schützen. Für diese Entzündung sind entweder Viren oder Bakterien verantwortlich. Bei letzterer – ausgelöst durch Pneumokokken oder Meningokokken – spricht man von einer besonders gefährlichen und tückischen Krankheit, da sie unbehandelt fast unweigerlich zum Tod führt. Doch auch bei sofortiger Therapie ist ein negativer Ausgang der Erkrankung nicht auszuschließen. Gutartiger verläuft hingegen die virale Hirnhautentzündung.

Die Symptome ähneln jenen einer Grippe. Doch auch ein steifer Nacken, neurologische Störungen oder eben eine Blutvergiftung, die sich in großen dunkelroten Blutbläschen auf der Haut zeigt, können Anzeichen sein.

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Gegen die eine Hirnhautentzündung auslösenden Bakterienarten Pneumokokken, Haemophilus influenzae und Meningokokken sind Impfstoffe erhältlich. Die Ständige Impfkommission des Robert Koch-Institutes empfiehlt für Kinder im ersten Lebensjahr die Impfung gegen Haemophilus influenzae und Pneumokokken, zu Beginn des zweiten Lebensjahres auch jene gegen Meningokokken vom Typ C. Die ebenfalls bereits erhältliche Impfung gegen Meningokokken vom Typ B wurde noch nicht in die Empfehlung aufgenommen.