Bischof Robert Barron von der Diözese Winona-Rochester wurde am Sonntag (27.07.) mit dem Josef-Pieper-Preis ausgezeichnet. Die Veranstaltung ist nicht ganz ungestört über die Bühne gegangen. Der Bischof steht nämlich für eine sehr konservative Theologie. So hält er an der katholischen Moral- und Sexuallehre fest und unterstützt die Politik von US-Präsident Trump.
Deshalb hatte ein Aktionsbündnis zu einer Mahnwache während der Preisverleihung aufgerufen. Darin zusammengeschlossen haben sich die Grünen in Münster mit verschiedenen katholischen Verbänden, etwa der Jugendorganisation BDKJ, der Frauengemeinschaft oder dem katholische LSBT+ Komitee. Sie wollten vor der Überwasserkirche zeigen, dass die Kirche sich weiterentwickelt hat und der US-Bischof ein überkommenes Weltbild repräsentiert. Insgesamt haben sich am Sonntagmorgen rund 50 Protestierende versammelt.
Im Nachgang kommentierte Barron in einem Video auf X den Protest und bezeichnete ihn als „Witz“.
Vandalismus an der Überwasserkirche
Zuvor hatten Unbekannte schon ihren Unmut über die Preisverleihung in Form von roter Farbe an der Fassade der Überwasserkirche kundgetan. Außerdem schrieben sie „Fuck Trump“ an die Wand. Direkt am Montag (28.07) hat eine Fachfirma mit der Reinigung begonnen.
Auf ANTENNE MÜNSTER-Anfrage geht André Sühling, der leitende Pfarrer der Liebfrauen-Überwasser-Gemeinde, davon aus, dass die Kosten wohl „im hohen 4-stelligen, vermutlich aber eher im 5-stelligen Bereich“ liegen werden. Er spricht außerdem davon, dass „sich die Arbeiten aufwändig gestalten“ werden „u. a. die Figurengruppen am Hauptportal in Mitleidenschaft gezogen sind“ – also nicht nur flache Wände, sondern an den Statuen auch zum Beispiel „Faltenwürfe etc. gesäubert werden“ müssen.
Der Josef-Pieper-Preis
Der Josef-Pieper-Preis wird alle fünf Jahre von der gleichnamigen Stiftung verliehen. Er ehrt Persönlichkeiten, die sich in Wissenschaft und Öffentlichkeit für das christliche Weltbild einsetzen. Mehr dazu