Boni für Mitarbeiter

Ryanair-Chef nennt Passagiere mit zu viel Gepäck „eine Plage“

28.07.2025 – 13:21 UhrLesedauer: 2 Min.

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Passagiere besteigen ein Ryanair-Flugzeug: Wer zuviel Handgepäck hat, sollte sich vorsehen. (Quelle: IMAGO/Jöran Steinsiek)

Ryanair-Chef Michael O’Leary ist ein Mann klarer Worte. Passagiere mit zu großen Handgepäckstücken müssten „eliminiert“ werden, sagte er jetzt.

Die Billigfluglinie Ryanair ist erneut durch eine markige Aussage ihres Geschäftsführers in die Schlagzeilen geraten. Michael O’Leary sagte jetzt in einem Interview mit dem irischen Radiosender RTE, seine Airline gehe „aggressiv gegen die Plage der Passagiere mit Übergepäck vor“. Sie müssten „eliminiert“ werden.

O’Leary bestätigte außerdem, dass Ryanair- und Flughafen-Mitarbeiter, die Fluggäste mit übergroßem Bordgepäck identifizieren und dafür zur Kasse bitten, einen Bonus von 1,50 Euro pro Gepäckstück erhalten. „Wir denken darüber nach, den Bonus demnächst zu erhöhen“, so der CEO.

Auch die Mitarbeiter anderer Airlines sollen durch Boni dazu motiviert werden, verstärkt auf das Handgepäck der Passagiere zu achten. Die Zeitung „Jersey Evening Post“ berichtete zuletzt über ein solches Vorgehen bei Easyjet.

O’Leary erteilte in dem Radiointerview auch der jüngsten Initiative des Europäischen Parlaments eine Absage. Diese soll Fluggesellschaften zu einer Erhöhung der Freigepäckmenge für Handgepäck verpflichten. Aufgrund des Platzmangels an Bord von Flugzeugen habe sie „keine Chance, Gesetz zu werden“, so der Ire. „Wir fliegen größtenteils mit vollbesetzten Flügen, etwa die Hälfte der Passagiere kann zwei Gepäckstücke mitnehmen, die andere Hälfte nur eines, weil einfach nicht mehr in das Flugzeug hineinpasst.“

O’Leary ist für seine provokanten Aussagen bekannt. Hier die kontroversesten der letzten Jahre, zusammengestellt von der britischen Tageszeitung „The Guardian“:

In den Regeln von Ryanair heißt es zum freien Handgepäck: „Allen Fluggästen ist es erlaubt, ein kleines Handgepäckstück (maximal 40 × 30 × 20 cm) mit an Bord zu nehmen. Ausgenommen sind Kleinkinder unter 2 Jahren, die keinen eigenen Sitz belegen und auf dem Schoß der Eltern reisen.“ Allerdings können die Eltern zusätzlich zu ihrem eigenen Handgepäck eine Babytasche mit einem Gewicht von bis zu 5 Kilogramm mitnehmen.

Mithilfe eines sogenannten Sizers (ein Kontrollkasten, in den das Handgepäckstück hineinpassen muss), können Airline-Mitarbeiter und Fluggäste überprüfen, ob das Handgepäck den Regeln entspricht. Ist das Handgepäck zu groß, „wird es am Flugsteig abgelehnt oder nach Verfügbarkeit gegen eine Gebühr von 70 Euro im Frachtraum des Flugzeugs befördert.“