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Der chinesische Online-Marktplatz Temu verstößt nach einer Analyse von Experten der EU-Kommission gegen europäisches Digitalrecht. Jetzt droht Temu eine Geldbuße von bis zu sechs Prozent des weltweiten Gesamtumsatzes.
Es sei nachgewiesen worden, dass für Verbraucher in der EU ein hohes Risiko bestehe, dort auf illegale Produkte zu stoßen, teilte die Brüsseler Behörde zu einer vorläufigen Einschätzung mit.
Dabei ist das Gesetz über digitale Dienste (DSA) klar: Große Plattformen wie Temu müssen verhindern, dass gefährliche oder nicht erlaubte Waren angeboten werden. Genau hier sehen die Kontrolleure massiven Handlungsbedarf. Henna Virkkunen, Vizepräsidentin der EU-Kommission, macht Druck: „Die Sicherheit der Verbraucher im Internet ist in der EU nicht verhandelbar.“ Temu darf jetzt Stellung nehmen.
Henna Virkkunen (53), Vizepräsidentin der Europäischen Kommission
Foto: EPA
Verfahren läuft seit Oktober
Im Oktober 2024 hatte die EU-Kommission das förmliche Verfahren gegen den chinesischen Online-Händler eröffnet. Neben den Produkten untersucht die EU im Verfahren auch das Design der Plattform. Kunden könnten potenziell süchtig gemacht und zu ungeplanten Ausgaben verleitet werden.
Trotz aller Kritik boomt Temu in Deutschland. Millionen kaufen dort ein. Die Plattform zählt zu den größten Online-Shops im Land – und ist offiziell eine „sehr große Online-Plattform“ der EU, weil sie über 45 Millionen aktive Nutzer in Europa meldet.
Weitere Vorwürfe gegen Temu
Auch Verbraucherschützer werfen Temu Tricksereien vor. Das europäische Netzwerk CPC kritisierte unter anderem gefälschte Rabatte, Fake-Bewertungen und fehlende Infos über Rückgaben oder Kontaktmöglichkeiten.
Kunden würden absichtlich in die Irre geführt, etwa durch Meldungen wie „Nur noch 2 Stück verfügbar“. So werde künstlich Druck aufgebaut.
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Der Fall Temu kommt zur Unzeit: Die Beziehungen zwischen Europa und China sind angespannt. Beim EU-China-Gipfel vergangene Woche wurde klar, dass es im Handelskonflikt kaum Fortschritte gibt. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (66, CDU) stellte klar, dass die Wirtschaftsbeziehungen der beiden Großmächte ausgewogener werden müssen.