Cybersecurity Hiring Trends
Stellenbesetzung dauert in Deutschland besonders lange
28.07.2025
Quelle: Pressemitteilung
3 min Lesedauer
Anbieter zum Thema
In Deutschland dauert es im weltweiten Vergleich besonders lange, bis Cybersicherheitsposten neu besetzt sind. Auch die Schulungskosten sind weltweit hierzulande am höchsten, wobei die HR-Verantwortlichen gerne noch mehr Investitionen sehen würden.
In Deutschland benötigen Unternehmen zehn Tage länger, um offene Stellen im Bereich Cybersicherheit zu besetzen, als im weltweiten Durchschnitt.
(Bild: freshidea – stock.adobe.com)
Wer kennt es nicht, das Gefühl nach einem Bewerbungsgespräch auf heißen Kohlen zu sitzen und auf eine Rückmeldung des Unternehmens zu warten. Manchmal geht es schnell und man erhält in kurzer Zeit eine Rückmeldung. Manchmal dauert es aber auch mehrere Wochen oder gar Monate. Im „2025 Cybersecurity Hiring Trends Report“ hat sich der Schulungsanbieter ISC2 genauer angesehen, wie lange Unternehmen benötigen, um Stellen zu besetzen und wie hoch die mit Neueinstellungen verbundenen Schulungskosten sind. Dafür hat ISC2 929 Personalverantwortliche im Bereich Cybersicherheit in Unternehmen aller Größen in Deutschland, Kanada, Indien, Japan, Großbritannien und den USA befragt.
Deutschland braucht am längsten bei der Stellenbesetzung
Deutsche Unternehmen brauchen besonders lange, um offene Positionen im Bereich der Cybersicherheit zu besetzen. Und das nicht nur, wenn es um Senior-Positionen geht, sondern auch bei Einstiegs- oder Junior-Positionen sowie bei solchen, die moderate Kenntnisse erfordern.
Im Durchschnitt dauert es 55 Tage, um einen Cybersicherheitsexperten in Deutschland einzustellen – 45 Prozent länger als im globalen Durchschnitt.
Die deutschen Personalverantwortlichen gaben zu 35 Prozent an, dass es vier bis sechs Monate dauere, um Einstiegspositionen zu besetzen. In Kanada gaben dies nur 21 Prozent an, genauso wie im Vereinigten Königreich. In den USA waren es sogar nur 18 Prozent. Wenn es um besonders hohe Positionen geht, dauere die Besetzung dieser Stellen in Deutschland sogar in 39 Prozent der Unternehmen vier bis sechs Monate. In Kanada sind es 20 Prozent, in UK 22 Prozent und in den USA 24 Prozent.
In Deutschland sind Fachkräfte besonders knapp
„Die lange Zeit, die es dauert, um Stellen im Bereich Cybersicherheit in Deutschland zu besetzen, erhöht das Risiko, dass Unternehmen Opfer von Cyberangriffen werden“, sagt Casey Marks, Chief Qualifications Officer bei ISC2. Bereits 2024 führte ISC2 eine Studie zur Arbeitskräftesituation durch. Diese ergab, dass 55 Prozent der Cybersicherheitsteams in Deutschland der Meinung sind, dass Personalmangel ein erhebliches Risiko für ihre Unternehmen darstellt. Weitere 52 Prozent gaben den Mangel qualifizierten Fachkräften als Hauptgrund für diesen Personalmangel an.
Ein Faktor der dazu beiträgt, ist laut ISC2 die geringe Anzahl von Bewerbern. Dem „Recruiting Benchmarks 2025 Report“ von Smart Recruiters zufolge landen bei deutschen Arbeitgebern 34 Prozent weniger Bewerbungen auf eine Stelle als im globalen Vergleich.
„Angesichts der Dringlichkeit, die Cyberabwehr zu stärken, müssen die Wirtschaft und der öffentliche Sektor schnell handeln. Dazu gehört nicht nur, in die Ausbildung und Weiterbildung bestehender Mitarbeiter durch anerkannte Cybersicherheitszertifizierungen zu investieren, sondern auch sicherzustellen, dass die Einstellungsprozesse so effizient wie möglich sind. Das bedeutet, dass genaue, dem Niveau entsprechende Stellenbeschreibungen verfasst werden müssen und eine enge Zusammenarbeit zwischen Cybersicherheitsteams und Personalabteilungen erforderlich ist, um die Rekrutierung zu beschleunigen. Ebenso wichtig ist es, die Karrierewege in der Cybersicherheit einfacher und attraktiver zu gestalten – durch klarere Einstiegsmöglichkeiten, frühzeitige Ausbildung und sichtbare Aufstiegschancen“, sagt Marks.
Besonders hohe Schulungskosten in Deutschland
Ein weitere Unterschied zwischen Deutschland und den anderen Ländern: Mehr als die Hälfte der deutschen Personalverantwortlichen meldete höhere Schulungskosten als ihre Kollegen in anderen Ländern. Dies war sowohl bei Einstiegs- wie auch bei Junior-Positionen zu beobachten.
53 Prozent der Deutschen gaben an, dass die Schulung von Einsteigern zwischen 1.000 und 4.999 US-Dollar kosten kann. In Kanada gaben dies 39 Prozent an, in Indien 40 Prozent und in Japan 38 Prozent. Wie sich bei der Befragung von ISC2 zeigte, sind nicht nur die tatsächlichen Schulungskosten in Deutschland höher. Auch die Bereitschaft in Nachwuchskräfte zu investieren ist hierzulande höher: 40 Prozent der deutschen HR-Verantwortlichen sind der Meinung, dass Unternehmen zwischen 5.000 und 9.999 US-Dollar investieren sollten. Im Vergleich dazu sagten dies in Kanada nur 27 Prozent der Befragten aus, in Indien 20 Prozent, in Japan 28 Prozent, in Grobritannien 28 Prozent und in den USA 29 Prozent.
(ID:50484021)