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Heimspiel für „Die Legende von Nord“: Die Band um Sänger Emu (Emanuel Wallat, rechts) mit Wurzeln in Münden präsentierte auf der Freilichtbühne ihr drittes Album „Angst im Dunkeln“. © Stefan Bönning
Auf der Freilichtbühne Tannenkamp in Hann. Münden feierten, tanzten und sangen rund 250 Metal-Fans mit der Band „Die Legende von Nord“.
Wenn donnernde Gitarrenriffs durch den Wald hallen und ein Nebel von verzerrten Klängen über dem Tannenkamp liegt, dann ist die Freilichtbühne wieder einmal eine Klangfestung. Rund 250 Metal-Fans pilgerten am Samstagabend in die Location oberhalb der Drei-Flüsse-Stadt, um die „Die Legende von Nord“ live zu erleben. Sie wurden nicht enttäuscht.
Für die Formation mit Mündener Wurzeln war es fast ein Heimspiel. Im Rahmen ihrer aktuellen „Angst im Dunkeln“-Tour präsentierten die fünf Musiker ihr drittes Album an einem Ort, der für die Band fast schon so etwas wie ein spirituelles Zuhause ist: Bereits zum dritten Mal spielten sie auf dem Tannenkamp, diesmal mit neuem Material: Härter, düsterer, aber auch reifer.
Musikalisch bewegt sich „Nord“ in einem ganz eigenen Kosmos: Ihre deutschsprachige Metal-Mischung vereint druckvolle Riffs, hymnische Melodien und atmosphärische Passagen. Frontmann Emu zieht das Publikum mit markanter Stimme und tiefgründigen Texten in den Bann. Mal erzählt er von inneren Kämpfen, mal von gesellschaftlichen Abgründen. Stets mit einer Wucht, die unter die Haut geht. Unterstützt wird er dabei von Martin an der Lead-Gitarre, Tobi an der Rhythmus-Gitarre, Bassist Aaron und Drummer Lucky. Gemeinsam entfachten sie ein kraftvolles Soundgewitter.
Eröffnet wurde der Abend von „Konfetti Cocktail“ aus Leipzig, die mit schrillem Auftreten und einem wilden Mix aus Trash-Metal, Punk und Performance für ordentlich Wirbel sorgten. Ihre Songs, laut Ankündigung „Schlafstörung auf Rezept“, konfrontierten das Publikum mit der albtraumhaften Seite des Alltags: Energiegeladen, provokant und garantiert unvergesslich.
Der Veranstaltungsort selbst, eingebettet in den sattgrünen Hang des Tannenkamps, verlieh dem Abend eine fast schon surreale Atmosphäre. Zwischen alten Bäumen und dem flackernden Schein der Bühnenbeleuchtung entstand ein Kontrast, der die Härte der Musik nur noch intensiver wirken ließ.
Wie immer auf der Freilichtbühne handelte es sich um ein sogenanntes „Hutkonzert“: Der Eintritt war frei, um Spenden für die Musiker wurde im Laufe des Abends gebeten. „Das Format hat sich bewährt“, betonte Rudi Benkelberg vom Förderverein. Und dass sich dieses Mal so viele Metalheads auf den Weg gemacht hatten, spricht für den Ruf der Bühne und für die Zugkraft von „Die Legende von Nord“, die nun schon seit zehn Jahren unterwegs sind.
Ein Abend zwischen Waldkulisse und Klanggewalt, zwischen Headbanging und Gänsehaut. Und ein Beweis dafür, dass auch laute Musik Platz im Grünen hat.