Fragen & Antworten

Standdatum: 28. Juli 2025.

Autorinnen und Autoren:
Leslie Melina Schmidt

Der Glasfaser-Ausbau soll das Internet schneller machen (Symbolbild).

Bild: dpa | Jochen Tack

Kaum ist die Glasfaser-Baustelle vor dem Haus weg, wird die Straße wieder aufgerissen. Der Fall aus Bremen-Horn ist kein Versehen. Doch wie kann es dazu kommen?

Eigentlich soll ein Glasfaseranschluss Bremerinnen und Bremern das Leben erleichtern – oder zumindest das Internet schneller machen. In Bremen-Horn sorgt der Glasfaserausbau aber für Ärger. Denn dort wurden gleich mehrfach Kabel verlegt.

Was ist in Horn passiert?

Im Vorkampsweg wurden Anfang Mai über drei Wochen Glasfaserkabel verlegt. Die Bauarbeiten endeten, alles wurde zugeschüttet, nur um Mitte Juni erneut von vorne zu beginnen. „Wir hatten zwei, drei Wochen Ruhe. Dann wurde der ganze Weg abgesperrt. Wir kamen gar nicht mehr zu unserem Haus hin“, sagt Anwohnerin Ulrike Hartmann. „Und dann wurde wieder aufgerissen.“

Warum wird die Straße mehrfach aufgerissen?

Laut Telekommunikationsgesetz darf jedes zugelassene Telekommunikationsunternehmen sein eigenes Netz bauen, was bedeutet, dass jedes Unternehmen die Straße erneut öffnen kann, um seine Kabel zu verlegen. Allerdings benötigen die Firmen Genehmigungen der Stadt, bevor sie mit den Bauarbeiten beginnen. Viele Anbieter versuchen, ihre Kabel auch anderen zur Verfügung zu stellen, um die Anzahl der Baustellen zu reduzieren.

Welche Rolle spielt die Stadt bei der Koordination?

Die Wirtschaftsbehörde in Bremen, zuständig für den Glasfaserausbau, sieht den Mehrfachausbau als unsinnig an und äußert Verständnis für die Anwohner. Staatsrat Kai Stührenberg erklärt: „Das ist natürlich ärgerlich, wenn es vor einer Wohnung diese Beeinträchtigungen gibt. Wenn das dann zwei, drei oder vier Mal passiert, dann ist es natürlich umso ärgerlicher.“

Jedoch seien die Unternehmen selbst für die Koordination des Ausbaus verantwortlich. Die Stadt arbeite aber in Arbeitsgruppen mit den Unternehmen zusammen, um die Anträge zu koordinieren und sicherzustellen, dass die Unternehmen sich untereinander abstimmen.

Wann ist der Glasfaserausbau in Bremen abgeschlossen?

Die Wirtschaftsbehörde plant, den Glasfaserausbau bis 2030 abzuschließen. Der Fortschritt ist ermutigend: Laut dem Breitbandzentrum Niedersachsen-Bremen liegt die Glasfaserquote in Bremen aktuell bei etwa 60 Prozent, was bundesweit Platz vier bedeutet. Für die Anwohner im Vorkampsweg gibt es zudem gute Nachrichten: Laut Polizei ist dort vorerst keine weitere Baustelle angemeldet.

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Quelle:
buten un binnen.

Dieses Thema im Programm:
buten un binnen, 28. Juli 2025, 19:30 Uhr