Aufmerksame Autofahrer werden es bereits bemerkt haben: Seit Kurzem wird auf dem sanierten Abschnitt der Bundesstraße 75 (B75) zwischen Delmenhorst aus Bremen kommend kurz vor der Anschlussstelle Delmenhorst-Stickgras durch ein Verkehrsschild und der zusätzlichen Aufschrift: „Neuer Fahrbahnbelag“ vor Schleudergefahr gewarnt. Wie kommt das zustande, wenn die Fahrbahn gerade ganz neu ist?
Griffigkeitsuntersuchung steht noch aus
Auf Nachfrage teilt Kirsten Wahl von der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLSTBV) mit: Als Qualitätsüberprüfung muss bei neuen Asphaltschichten eine Griffigkeitsuntersuchung durchgeführt werden. Diese kontrolliert, ob der neue Asphaltbelag bei der freigegebenen Geschwindigkeit die erforderliche Griffigkeit, beispielsweise bei Abbremsvorgängen, aufweist. Die notwendigen Messungen übernimmt eine deutschlandweit tätige Prüfanstalt.
Da die Untersuchungen in der Regel erst drei bis sechs Wochen nach Freigabe der Strecke erfolgen können, bleibt das Warnschild so lange stehen. Die Aufstellung des Schildes „Schleudergefahr“ sei daher eine reine Vorsichtsmaßnahme, damit Verkehrsteilnehmer ihr Fahrverhalten entsprechend selbstständig anpassen. Auffälligkeiten bei den Griffigkeitsuntersuchungen seien laut Wahl äußerst selten. Sie betont zudem, dass die Behörde jede neue Fahrbahn vor der Freigabe durch eigene Experten ablaufe und dabei kontrolliere.
B75 stark belastet
Die Sanierung des Abschnitts auf niedersächsischer Seite war notwendig, da die Strecke stark belastet ist: An Spitzentagen nutzen mehr als 47.000 Fahrzeuge die B75 zwischen Bremen und Delmenhorst, darunter viele der rund 8500 Berufspendler aus der Delme-Stadt. Zwischen Ende März und Mitte Juli war deshalb eine großangelegte Baustelle eingerichtet worden, um den Abschnitt grundlegend zu erneuern.
Nach Abschluss der Bauarbeiten zeigt sich die Fahrbahn den Angaben zufolge in einem sehr guten Zustand. Die Landesbehörde geht davon aus, dass sie in den kommenden 15 bis 20 Jahren keine grundlegende Sanierung mehr benötigen wird.
Baustellen auf B75 vorerst kein Thema mehr
Dementsprechend dürften Baustellen auf dem niedersächsischen Teil der B75 vorerst der Vergangenheit angehören. Bodmann sagt: „Die einzigen Maßnahmen, die unserseits geplant sind, sind reguläre, immer wiederkehrende Unterhaltungsmaßnahmen, wie Mäharbeiten. Dafür werden aber im Rahmen von Wanderbaustellen immer nur einzelne Bereiche auf einer Fahrspur für kurze Zeit gesperrt, sodass der Verkehr trotzdem weiter fließen kann.“