Das estnische Außenministerium bestellt wegen des Eindringens eines russischen Schiffes in die Hoheitsgewässer des baltischen Landes den russischen Geschäftsträger ein. Dieser sei einbestellt worden, um ihm einen „formellen Protest“ gegen den „schwerwiegenden und inakzeptablen Verstoß“ gegen die estnische Seegrenze zu übermitteln, erklärt der estnische Außenminister Margus Tsahkna. Die estnische Armee hatte zuvor mitgeteilt, dass ein nicht autorisiertes Schiff des russischen Grenzschutzes am Samstag kurzzeitig bis zu einem halben Kilometer weit in die Hoheitsgewässer des Landes gefahren sei. Ausländische Kriegsschiffe können nur durch estnische Gewässer fahren, wenn sie eine friedliche Mission ausführen und das Außenministerium 48 Stunden im Voraus informieren. „Das russische Schiff hat das nicht getan“, erklärt die Armee.
+++ 18:58 Sie ist Angriffskrieg-Befürworterin: Russlands mächtigste Frau tritt trotz Sanktionen in Genf auf +++
Russlands mächtigste Frau – eine Vertraute von Kremlchef Wladimir Putin – tritt ungeachtet der westlichen Sanktionen bei einem Forum in der Schweiz auf. Die Erfahrung zweier Weltkriege müsse Warnung vor einem Dritten Weltkrieg sein, sagt Valentina Matwijenko, die Vorsitzende des Föderationsrates, des russischen Parlamentsoberhauses, angesichts der Konflikte in der Welt. Die 76-Jährige steht als glühende Befürworterin des von Putin befohlenen Angriffskriegs gegen die Ukraine auf westlichen Sanktionslisten. In Russland werden Bilder gezeigt, wie die mit einem Regierungsflugzeug angereiste Matwijenko bei der Landung mit Blumen empfangen wird. Sie nimmt an einer mehrtägigen Versammlung von Parlamentspräsidentinnen und -präsidenten der Interparlamentarischen Union (IPU) teil. Auch Bundestagspräsidentin Julia Klöckner ist zu der Konferenz angemeldet, will aber erst Dienstag anreisen.
Befürwortet den russischen Imperialismus: Valentina Matwijenko.
(Foto: picture alliance / AP Photo)
+++ 18:23 Berichte über Brände an zwei russischen Militärstandorten +++
Laut proukrainischen Kanälen gibt es an zwei russischen Militärstandorten Brände. In Rostow sei in der Nähe eines Übungsgeländes ein großes Feuer ausgebrochen, in Nischni Nowgorod soll ein Ausbildungszentrum brennen. Bislang gibt es kein offizielle Bestätigung dafür. Die russische Seite führt den Brand in Rostow auf einen angeblichen Waldbrand zurück.
+++ 17:48 Ukraine und Estland wollen Zusammenarbeit weiter ausbauen +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj teilt nach einem Gespräch mit dem estnischen Präsidenten Alar Karis mit, die Zusammenarbeit mit dem Land zu erweitern. „Wir schätzen die gesamte Unterstützung Estlands sehr: die militärische Hilfe, die Entscheidung, jährlich 0,25 Prozent des BIP für unsere Verteidigungsbedürfnisse bereitzustellen, die Führungsrolle in der IT-Koalition sowie die Ausbildung und Rehabilitation unserer Soldaten. Wir haben darüber gesprochen, wie wir diese Bereiche der Zusammenarbeit ausbauen können, um unser Volk weiter zu unterstützen.“ Die Baltischen Staaten gehören zu den größten Unterstützern der Ukraine. Aufgrund ihrer geringen Größe sind die Möglichkeiten jedoch begrenzt.
+++ 17:10 Mit Fotos gegen Russland – Sharma: Spiel „Finde den Feind“ soll Rekruten locken +++
Mit echten Bildern gegen militärische Ziele in Russland: Die ukrainische Armee setzt auf ein ungewöhnliches Spiel, um Zivilisten für die Luftaufklärung zu sensibilisieren und potenzielle Rekruten zu gewinnen. ntv-Reporterin Kavita Sharma ist skeptisch und berichtet von neuen Herausforderungen für die Ukraine:
+++ 16:29 Von Deutschland geliefert: IRIS-T-Systeme sollen russische ballistischen Raketen abgefangen haben +++
Das deutsche Flugabwehrsystem IRIS-T SLM der Firma Diehl Defence eignet sich besonders gut zum Abfangen von Marschflugkörpern oder Drohnen. Laut Angaben des ukrainischen Botschafters in Deutschland beim Medium European Prawda, Oleksii Makeiev, sind bislang sieben IRIS-T SLM in seiner Heimat im Einsatz. Elf weitere Systeme sollen später folgen. Neben IRIS-T SLM setzt die Ukraine auch IRIS-T SLS ein, das über kurze Distanzen wirkt. Im letzten Jahr kündigte die damalige Bundesregierung an, bis 2026 insgesamt 24 IRIS-T-Systeme zu finanzieren. Für eine der größten Bedrohungen, ballistische Raketen, ist IRIS-T eigentlich nicht gedacht, Makeiev verrät aber, ukrainische Soldaten hätten berichtet, es habe Fälle gegeben, in denen das Abfangen einer ballistischen Rakete mit IRIS-T gelungen sei.
Flugabwehrsystem mittlerer Reichweite vom Typ IRIS-T SLM.
(Foto: picture alliance/dpa)
+++ 15:58 Über 6000 Ukrainer aus russischer Gefangenschaft zurückgekehrt +++
Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj teilt auf X mit, seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine seien 5857 Menschen lebend aus der Gefangenschaft zurückgekehrt. 555 seien außerhalb des Austauschs befreit worden. „Wir hoffen auch, die Zivilisten zu befreien, die noch immer in Russland festgehalten werden. Es ist wichtig, die Austausche fortzusetzen und die Situation jedes einzelnen Namens zu überprüfen. Jeder Mensch zählt. Ich bin allen dankbar, die ihr Möglichstes tun, um die Austausche zu ermöglichen, und allen, die helfen.“
+++ 15:08 Russischer Außenminister Sergej Lawrow hält bizarre Rede +++
Der russische Außenminister Sergej Lawrow gibt sich weiter Mühe, der eigenen Bevölkerung einzureden, man würde sich in einem Krieg gegen den Westen befinden. Bei einer Rede bei einem russischen Jugendbildungsforum behauptet er: „Zum ersten Mal in der Geschichte kämpft Russland allein gegen den gesamten Westen. Im Ersten Weltkrieg und im Zweiten Weltkrieg hatten wir Verbündete. Jetzt haben wir keine Verbündeten mehr auf dem Schlachtfeld.“ Dabei hat Russland den Einsatz von nordkoreanischen Soldaten selbst zugegeben. Auch mit Waffen und Munition unterstützt Pjöngjang Moskau laut ukrainischen und westlichen Angaben massiv. Darüber hinaus gehören auch China und Belarus zu den Unterstützern des russischen Militärs. Erst vor rund zwei Wochen hatte Lawrow die Soldaten aus Nordkorea gelobt:
+++ 14:25 „Sehr enttäuscht von Putin“ – Trump kündigt Kürzung von 50-Tages-Frist an +++
US-Präsident Donald Trump hat dem russischen Präsidenten Wladimir Putin eine seiner vielen Fristen gesetzt. Er werde Sekundärzölle erheben, wenn Russland nicht innerhalb von 50 Tagen einem Waffenstillstand zustimme, sagte Trump Mitte Juli. Nun teilt er bei einem Treffen mit dem britischen Premier Keir Starmer mit, er werde die Frist kürzen. „Ich bin von Präsident Putin enttäuscht. Sehr enttäuscht von ihm. Also müssen wir uns umsehen, und ich werde die 50 Tage, die ich ihm gegeben habe, auf eine geringere Zahl reduzieren, weil ich glaube, dass ich bereits weiß, was die Antwort sein wird.“ Bislang hat der US-Präsident sich gescheut, harte Maßnahmen gegen Russland zu verhängen. Mehrere Ansagen in Richtung Moskau waren verpufft, im Kreml zeigte man sich bewusst unbeeindruckt von den Ankündigungen. Viele Experten gehen jedoch davon aus, dass Sekundärzölle die russische Wirtschaft hart treffen könnten.
+++ 14:02 Ukrainischer Geheimdienst deckt belarussischen Spion in Grenzregion auf +++
Der ukrainische Geheimdienst hat einen belarussischen Spion festgenommen. Das teilt der Sicherheitsdienst der Ukraine (SBU) mit. Nach eigenen Angaben vereitelte der SBU Pläne des belarussischen Geheimdienstes (KGB), geheime Informationen über die ukrainische Verteidigung im Nordosten des Landes zu erhalten. Der mutmaßliche KGB-Agent soll in seiner Wohnung in der westukrainischen Region Wolhynien vom ukrainischen Inlandsgeheimdienst festgenommen worden sein. Der 24-jährige Mann aus Wolhynien wird beschuldigt, Informationen über die Verteidigungsanlagen der Ukraine an der Grenze gesammelt zu haben. Die Region grenzt sowohl an Polen als auch an Belarus.
+++ 13:40 Ukraine bekommt Erdgas aus Aserbaidschan +++
Aserbaidschan liefert zukünftig Erdgas in die Ukraine. Der ukrainische Energiekonzern Naftohas Ukrajiny und eine ukrainische Tochtergesellschaft des aserbaidschanischen staatlichen Ölkonzerns Socar haben einen Vertrag über erste Lieferungen von aserbaidschanischem Gas an die Ukraine unterzeichnet. Das geht aus einer Pressemitteilung von Naftohas hervor. „Dies ist ein kleiner, aber strategisch wichtiger Schritt, der den Weg für eine langfristige Zusammenarbeit ebnet“, sagt Sergii Koretskyi, Chief Executive Officer von Naftohas. Aufgrund des seit mehr als zwei Jahren andauernden russischen Angriffskriegs in der Ukraine sind die Gasvorräte des Landes auf dem niedrigsten Stand seit mindestens elf Jahren gesunken. Erstmals wird eine Testlieferung von Gas über die Trans-Balkan-Route entlang des Korridors Bulgarien–Rumänien–Ukraine durchgeführt.
+++ 13:06 ISW: Ukrainer töten russischen Kommandeur in Charkiw +++
Die ukrainischen Streitkräfte haben kürzlich in der Nähe der Ortschaft Welykyj Burluk einen russischen Kommandeur des 83. Schützenregiments getötet. Dies berichten die Analysten des Institute for the Study of War (ISW) in ihrem aktuellen Bericht. Die Angaben basieren auf Informationen aus den sozialen Medien, darunter vom Telegram-Kanal „Östliche Richtung“. Zuvor hatten die ISW-Analysten mitgeteilt, dass das 83. Schützenregiment vom russischen Belgorod in die Region Welykyj Burluk im Norden des Gebietes Charkiw verlegt worden sei.
+++ 12:50 Kreml findet Cyberangriff auf Aeroflot „ziemlich alarmierend“ +++
Der Kreml hat sich zum massiven Cyberangriff auf die größte russische Fluggesellschaft, Aeroflot, (siehe Einträge 12:22 und 10:13) geäußert. „Die Informationen, die wir in den öffentlichen Medien gelesen haben, sind ziemlich alarmierend“, sagt Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. „Die Gefahr von Hackerangriffen ist eine Bedrohung, der alle großen Unternehmen ausgesetzt sind, die Dienstleistungen für die Öffentlichkeit erbringen. Wir werden natürlich versuchen, diese Informationen zu klären und warten auf die entsprechenden Erklärungen.“
+++ 12:22 Hackergruppe will die IT-Infrastruktur von Aeroflot vollständig zerstört haben +++
Die Hackergruppe „Silent Crow“ hat sich zu einem Cyberangriff auf die IT-Infrastruktur der größten Fluggesellschaft Russlands, Aeroflot, bekannt. „Gemeinsam mit unseren Kollegen von Cyberpartisany BY geben wir den erfolgreichen Abschluss einer langwierigen und großangelegten Operation bekannt, in deren Verlauf die interne IT-Infrastruktur von Aeroflot vollständig kompromittiert und zerstört wurde“, heißt es auf dem Telegram-Kanal der Gruppe. Zuvor hatte die russische Fluggesellschaft Flüge wegen „Störungen“ annulliert (siehe Eintrag 10:13). Laut „Kyiv Independent“ hat die Gruppe bereits zuvor mehrere Cyberangriffe durchgeführt, unter anderem einen auf die staatliche Kartografie-Behörde Russlands im Januar 2025. Offizielle Bestätigungen von Aeroflot oder russischen Behörden zu einem vollständigen IT-Ausfall oder einer „Zerstörung“ der Infrastruktur liegen nicht vor. Es ist unklar, wer genau hinter Silent Crow steht, es gibt keine offiziellen, verifizierten Angaben zur Herkunft oder dem genauen Hintergrund der Gruppe.
+++ 11:48 Ukrainische Luftwaffe: 309 von 324 russischen Drohnen abgeschossen +++
Russland hat die Ukraine nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe in der Nacht mit über 320 Drohnen und sieben Raketen angegriffen. 309 von 324 Drohnen und zwei der Raketen konnten demnach abgewehrt werden. Über Schäden nach den jüngsten Angriffen wurde nichts bekannt. Landesweit wurden nach Angaben der Behörden acht Menschen bei den Angriffen verletzt. Darunter waren nach Angaben von Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko fünf Menschen, die in der Hauptstadt durch zerberstende Fensterscheiben ihrer Wohnungen verletzt wurden. Der Polizei zufolge war auch eine Zweijährige unter den Verletzten. Weitere Menschen wurden in den Regionen Dnipropetrowsk und Cherson verletzt.
+++ 11:11 Präsident Vučić: Serbien verhängt keine Sanktionen gegen Russland +++
Serbien wird keine Sanktionen gegen Russland verhängen und weiterhin an seiner bisherigen Politik in dieser Frage festhalten, sagt der serbische Präsident Aleksandar Vučić laut der serbischen Tageszeitung „Dnevnik„. Serbien fühlt sich Russland eng verbunden, wird als kremlfreundlicher Staat Europas angesehen.
Anfang Mai 2025 besuchte der serbische Präsident Aleksandar Vučić den russischen Präsidenten Wladimir Putin (rechts) in Moskau.
(Foto: picture alliance/dpa/Russian President Press Office | Mikhail Metzel)
+++ 10:50 Ukraine: Massiven russischen Angriff auf Luftwaffenstützpunkt in Chmelnyzkyj abgewehrt +++
Hauptziel der russischen Luftangriffe in den frühen Morgenstunden war der wichtige taktische ukrainische Luftwaffenstützpunkt in der Nähe der Stadt Starokostiantyniw im Westen des Landes, wie die ukrainische Luftwaffe über ihren Telegram-Kanal mitteilt. Es handele sich um einen massiven, kombinierten Angriff aus der Luft auf die Region Chmelnyzkyj. Die ukrainische Luftwaffe und weitere ukrainische Streitkräfte konnten die Attacke eigenen Angaben zufolge erfolgreich abwehren. Demnach sollen die aeroballistischen Raketen vom Typ Kh-47M2 ihre Ziele nicht erreicht haben.
+++ 10:13 Russlands größte Airline schränkt Betrieb wegen „Störungen“ ein +++
Die größte Fluggesellschaft Russlands, Aeroflot, meldet Störungen seiner Informationssysteme. Das teilt Aeroflot über den Telegram-Kanal der Fluggesellschaft mit. Dies könne zu vorübergehenden Beeinträchtigungen des Flugbetriebs führen, heißt es. Mehr als 40 Flugverbindungen innerhalb Russlands wurden gestrichen. Aeroflot gibt keine Details zum Ausmaß der Störungen oder zu möglichen Ursachen bekannt. Seit dem russischen Angriffskrieg sind internationale Flugverbindungen durch Sanktionen und Luftraumbeschränkungen stark eingeschränkt. Deshalb bietet Aeroflot nur Inlandsverbindungen zwischen mehr als 160 russischen Flughäfen an.
+++ 09:43 Ukraine veröffentlicht Zahlen zu russischen Verlusten +++
Der ukrainische Generalstab veröffentlicht neue Verlustzahlen zu den russischen Truppen in der Ukraine. Demnach soll Russland seit dem 24. Februar 2022 rund 1.050.250 Soldaten in der Ukraine verloren haben. Allein innerhalb von 24 Stunden betrage die Zahl der Verluste 1000. Dem Bericht aus Kiew zufolge sollen unter anderem außerdem vier Panzer, vier Artilleriesysteme, ein Multiple Launch Rocket System und 235 Drohnen zerstört worden sein. Insgesamt soll Russland laut der Ukraine seit Beginn des Großangriffs 11.061 Panzer, 30.826 Artilleriesysteme und 421 Flugzeuge, 340 Hubschrauber, 48.393 Drohnen, 28 Schiffe und ein U-Boot verloren haben. Westliche Schätzungen nennen geringere Verlustzahlen – wobei das auch nur Mindestwerte sind.
+++ 09:18 Litauen meldet Vorfall mit Flugobjekt aus Belarus +++
Im Osten Litauens ist ein mutmaßlich aus Belarus kommendes Flugobjekt in den Luftraum des baltischen EU- und Nato-Mitglied eingeflogen. Nach Angaben des Nationalen Krisenmanagementzentrums haben mehrere Bürger einen unbemannten Flugkörper gemeldet, der in einer Höhe von etwa 200 Metern flog und zuletzt in der Nähe der Hauptstadt Vilnius gesichtet wurde. Daraufhin habe die Polizei alle Kräfte mobilisiert und alle Dienste informiert, sagt ein Behördensprecher der Agentur BNS. Noch sei aber unklar, um was für ein Flugobjekt es sich handele und ob davon eine Gefahr ausgehe. Der Vorfall ereignete sich kurz vor einem geplanten Besuch von Vizekanzler und Bundesfinanzminister Lars Klingbeil von der SPD, der am Montagabend nach Litauen reist. Das autoritär regierte Belarus ist ein enger Verbündeter Russland. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine sind wiederholt Drohnen in den Luftraum der benachbarten Baltenstaaten eingedrungen. In Litauen war zuletzt am 10. Juli nahe der Grenze eine aus Belarus kommende Drohne russischen Fabrikats abgestürzt.
+++ 08:33 Luftwaffe: Russland greift mit MiG-31K-Jagdbomber an +++
Die ukrainische Luftwaffe ruft einen landesweiten Luftalarm über der Ukraine aus. Grund dafür ist laut ukrainischer Luftwaffe der Start eines russischen Jagdbombers des Typen Mikojan-Gurewitsch MiG-31K. Der Start dieses russischen Abfangjägers bedeutet eine akute Bedrohung für die Ukraine, da dieses Flugzeug als Träger für die extrem schnellen und weitreichenden Kinschal-Hyperschallraketen eingesetzt werden kann. Das Kampfflugzeug wurde in den späten 1960er-Jahren in der Sowjetunion entwickelt. Kurz nach dem Ausruf des Luftalarms meldet die ukrainische Luftwaffe ein Hochgeschwindigkeitsziel über der Region Tschernihiw. Demnach ist es in Richtung der Regionen Schytomyr und Chmelnyzkyj unterwegs. Seit Tagesbeginn ist es der dritte schwere Alarm (siehe Einträge 05:30 und 02:22) in der Ukraine.
MiG-31K-Abfangjäger fliegen während einer russischen Flugparade über Moskau 2022 in Formation.
(Foto: picture alliance/dpa/TASS | Vladimir Gerdo)
+++ 07:57 Bericht: Ukraine erhält 33.000 KI-Drohnen-Kits +++
Der US-amerikanische Softwarehersteller Auterion schickt mit künstlicher Intelligenz ausgestattete Drohnen-Kits in die Ukraine. Das teilt Lorenz Meier, Gründer und Geschäftsführer des Unternehmens, in einem Interview mit der „Financial Times“ mit. Mit der Software von Auterion gerüstete Drohnen werden bereits von den ukrainischen Streitkräften im Krieg gegen Russland eingesetzt. „Wir haben bereits Tausende Kits verschickt, und jetzt versenden wir Zehntausende. Das ist beispiellos“, sagt Meier. Die Kits sollen eine Kamera, ein Funkgerät und einen kompakten Computer namens Skynode umfassen. Die von Auterion entwickelte Software auf den Computern der Kits erlaube es, manuell gesteuerte Drohnen in autonome Systeme umzuwandeln. So können die Drohnen Störsignalen widerstehen und bewegliche Ziele aus einer Entfernung von bis zu einem Kilometer verfolgen, sagt Meier. Die Drohnen-Kits sind Teil von US-Hilfen. Auterion soll im Auftrag des US-Verteidigungsministeriums 33.000 Bausätze an die Ukraine liefern. Dafür bekomme das Unternehmen 50 Millionen US-Dollar. Diese Lieferungen seien unabhängig von einem möglichen „Mega-Deal“ über die gemeinsame Produktion von Drohnen, den Präsident Selenskyj kürzlich mit US-Präsident Donald Trump besprochen hat, so Meier. Auterion wolle die heimische Drohnenindustrie der Ukraine unterstützen und nicht mit ihr konkurrieren. „Sie haben eine fantastische Drohnenindustrie“, sagt Meier. „Wir möchten Dinge beitragen, die sie noch nicht haben und die eher auf softwaredefinierte Kriegsführung ausgerichtet sind.“
+++ 07:26 Buschmann verteidigt Austausch des „Tiergartenmörders“ +++
Ein Jahr nach dem spektakulären Gefangenenaustausch mit Russland verteidigt der damalige Bundesjustizminister Marco Buschmann die Ausreise des sogenannten Tiergartenmörders. „Die Entscheidung hat dafür gesorgt, dass mit Wladimir Kara-Mursa die vage Hoffnung auf ein demokratisches Russland der Zukunft weiterhin lebt“, sagt der FDP-Politiker auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Der russische Oppositionelle Kara-Mursa war einer von 16 Gefangenen, die am 1. August 2024 von Russland und Belarus freigelassen und in den Westen ausgeflogen wurden. Im Gegenzug erhielt Russland zehn Gefangene, darunter der Russe Wadim Krassikow. Er war vom Berliner Kammergericht wegen Mordes an einem Georgier im Kleinen Tiergarten in Berlin 2019 zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Die Entscheidung darüber sei die schwierigste seiner Zeit als Minister gewesen, so Buschmann. „Am Ende muss man sagen, dass schon vor dem Gefangenenaustausch niemand mehr in Russland sicher war“, sagt Buschmann auf Fragen der dpa. „Schon vorher wurden Menschen willkürlich inhaftiert, fielen von Hochhäusern oder wurden auf offener Straße erschossen. Die Lage konnte sich durch meine Entscheidung kaum verschlechtern, weil sie schon vorher unerträglich war.“
+++ 07:00 Ukraine: Heftige Explosionen nach russischer Drohnenattacke auf Kropywnyzkyj +++
Russische Streitkräfte haben die ukrainische Industriestadt Kropywnyzkyj in der Region Kirowograd massiv mit Drohnen angegriffen. Das teilt Andrij Pawlowitsch Rajkowitsch, Gouverneur der Region, auf Telegram mit. Rettungskräfte seien im Einsatz. Das ukrainische Medium Suspilne berichtet, dass es mindestens neun Explosionen in der Stadt gegeben haben soll. Kirowograd liegt im Zentrum der Ukraine.
+++ 06:17 ISW: Russen rücken in Siwersk und Torezk vor +++
Die russischen Streitkräfte sind im Nordosten der Stadt Siwersk in der Region Donezk vorgerückt. Das schreiben die Analysten des Institute for the Study of War (ISW) in ihrem jüngsten Bericht. Weitere Vorstöße sollen den Russen im Nordwesten von Torezk in der ukrainischen Region Donezk, im Süden von Nowopawlowka, einer Siedlung im Osten der ukrainischen Region Dnipropetrowsk mit wenigen Tausend Einwohnern, und im Westen der Region Saporischschja in der südlichen Ukraine gelungen sein. Die Analysten des ISW beziehen sich in ihrem Bericht auf geolokalisiertes Bild- und Filmmaterial der vergangenen Tage.
+++ 05:30 Kiew: Kind unter den Verletzten des Drohnenangriffs +++
Bei erneuten russischen Drohnen- und Raketenangriffen auf die Ukraine werden Berichten zufolge in Kiew mehr Menschen verletzt als zunächst angenommen. Mittlerweile ist von acht Personen die Rede. „The Kyiv Independent“ schreibt unter Berufung auf Militärverwaltungschef Timur Tkatschenko, unter den Verletzten sei auch ein dreijähriges Kind. Vier Menschen kommen demnach ins Krankenhaus, einer sei in kritischem Zustand. Das Portal berichtet unter Berufung auf eigene Reporter, erste Explosionen seien am späten Abend zu hören gewesen. Eine erneute Welle habe es in den frühen Morgenstunden gegeben. Unter Berufung auf Bürgermeister Vitali Klitschko heißt es, die Luftverteidigung sei in Kiew aktiv. Die Nachrichtenagentur RBK-Ukraine berichtet zudem von Drohnenangriffen und Explosionen in der zentralukrainischen Stadt Kropywnyzkyj.
+++ 04:04 Raketenalarm – Polen aktiviert Flugabwehr +++
Nach russischen Raketenangriffen auf die westliche Ukraine in der Nähe zu Polens Grenze sind Flugzeuge der polnischen Luftabwehr im Einsatz. Sie sollen die Sicherheit des polnischen Luftraums gewährleisten, teilen die polnischen Streitkräfte mit. Laut der russischen Nachrichtenagentur Tass soll es in Chmelnyzkyj mehrere Explosionen gegeben haben.
+++ 02:22 Ukraine berichtet von Verletzten bei Luftangriff auf Kiew +++
Bei einem russischen Luftangriff auf Kiew werden mindestens fünf Menschen verletzt und ein Wohngebäude beschädigt, teilt der Leiter der Militärverwaltung der ukrainischen Hauptstadt, Tymur Tkachenko, auf Telegram mit.
+++ 00:55 Von der Leyen: Selenskyj soll an „Eckpfeilern der Rechtsstaatlichkeit“ festhalten +++
Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, fordert Wolodymyr Selenskyj zur Aufrechterhaltung der unabhängigen Antikorruptionsbehörden auf. „Die Ukraine hat auf ihrem Weg nach Europa bereits viel erreicht. Sie muss auf diesem soliden Fundament aufbauen und die unabhängigen Antikorruptionsbehörden erhalten, die Eckpfeiler der Rechtsstaatlichkeit in der Ukraine sind“, schreibt von der Leyen in einem Beitrag auf X nach einem Telefonat mit Selenskyj. Nach der immer lauter werdenden Kritik und Protesten im eigenen Land signalisiert der ukrainische Präsident sein Einlenken. Entsprechende Gesetze könnten innerhalb weniger Tage verabschiedet werden.
+++ 23:42 Kreml fliegt neue Drohnenangriffe +++
Angesichts herannahender russischer Drohnen löst das ukrainische Militär am Abend für große Teile des Landes Luftalarm aus. Wie die Flugabwehr mitteilt, gilt der Alarm für den gesamten Osten des Landes sowie die Region um die Hauptstadt Kiew. Die Bürger werden aufgefordert, Schutzräume aufzusuchen oder sich möglichst in Sicherheit zu bringen. Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko teilt auf Telegram mit, dass die Flugabwehr bereits im Einsatz sei. „Bleiben Sie in den Schutzräumen“, schreibt er.
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