Der Campus des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden ist in diesem Jahr Zielort für die Sportler der „Radtour pro Organspende“.
Insgesamt 35 Radler – nahezu alle sind transplantiert – haben in den vergangenen sieben Tagen über 400 Kilometer von Erfurt nach Dresden zurückgelegt. Ihre Botschaft: Organspende rettet Leben. Die „Radtour pro Organspende“ findet 2025 bereits zum 17. Mal statt. Viele der Teilnehmenden sind seit Jahren dabei – sportlich aktiv trotz oder gerade wegen ihrer Transplantation. Auf ihrer Route haben sie Halt gemacht in elf Kliniken, unter anderem in Jena, Freiberg, Chemnitz und Dresden als Austragungsstätte der World Transplant Games 2025.
Der Besuch der Kliniken soll gleichzeitig ein Dank sein an die Ärzte sowie Pflegekräfte in den Transplantationsteams, die sich um die Identifikation potenzieller Spender bemühen. Bei den Weltmeisterschaften der Transplantierten werden vom 17. bis 24. August 2.200 Teilnehmende und Unterstützende aus rund 50 Nationen erwartet.
„Trotz dessen, dass wir am Universitätsklinikum Dresden in den vergangenen Jahren im bundesweiten Vergleich eine recht hohe Zahl an Organspenden realisieren konnten, blicken wir mit einem weinenden Auge auf die deutschlandweite Organspende-Statistik. Die in Umfragen belegte hohe Bereitschaft zur Organspende spiegelt sich nicht in den Organspendezahlen wider. Noch immer warten zu viele Menschen viel zu lange auf ein Spenderorgan“, betont Dr. Anne Trabitzsch, Transplantationsbeauftragte am Uniklinikum Dresden.
Appell für die Organspende
Mit 11,4 Spendern pro eine Million Einwohner nimmt Deutschland im internationalen Vergleich 2024 einen der hinteren Plätze ein. Die Summe der in Deutschland postmortal entnommenen Organe, die über die internationale Vermittlungsstelle Eurotransplant nach festgelegten medizinischen Kriterien verteilt und schließlich hierzulande oder in Eurotransplant Verbundländern transplantiert werden konnten, lag bei 2.854 (2023: 2.877). Dazu zählten 1.391 Nieren, 785 Lebern, 315 Herzen, 290 Lungen, 71 Bauchspeicheldrüsen und 2 Därme. Das Universitätsklinikum Dresden steht deutschlandweit an der Spitze, was die Zahl der identifizierten Spender angeht. 2024 konnten hier 21 Spender identifiziert werden, mit Ablauf Juni 2025 waren es 13.
Eine zentrale Rolle spielt dabei das am UKD entwickelte elektronische Screeningtool DETECT, heißt es in der Pressemitteilung des UKD. Das Tool analysiert regelmäßig automatisch die Vitaldaten intensivmedizinischer Patienten und erkennt frühzeitig Hinweise auf einen möglicherweise bevorstehenden irreversiblen Hirnfunktionsausfall – der medizinischen Voraussetzung für eine Organspende. So werde sichergestellt, dass kein potenzieller Spender übersehen wird und alle innerklinischen Abläufe rechtzeitig aktiviert werden können.
Deutschlandpremiere für die World Transplant Games
Die World Transplant Games sind eine internationale Sportveranstaltung für Organtransplantierte, Lebendspender und Spenderfamilien, die alle zwei Jahre stattfindet. Ziel ist es, über das Thema Organspende zu informieren und darüber aufzuklären, dass Sport transplantierten Menschen und ihrer Gesundheit zuträglich ist. Die World Transplant Games 2025 Dresden GmbH ist eine hundertprozentige Tochter des TransDia Sport Deutschland e.V., gegründet zur Durchführung der World Transplant Games 2025 in Dresden. Schirmherrin der World Transplant Games 2025 ist Elke Büdenbender, Ehefrau von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Austragungsorte der verschiedenen Wettbewerbe sind das Heinz-Steyer-Stadion, der Brettmühlenteich bei Radeburg sowie die Schwimmhalle Freiberger Straße.