Tatzeit auf wenige Minuten eingrenzbar: 21:34 Uhr bis 21:39 Uhr
Fabian berichtet Kripo live, dass er mit etwa zehn Freunden dort gewesen ist. Als er sich kurz zum Telefonieren mit seiner Mutter ans Nordende des Fontäne-Teichs zurückgezogen hatte, wurde er nach eigenen Angaben angepöbelt und unvermittelt mit einem stumpfen, harten Gegenstand niedergeschlagen. Er selbst weiß davon nur aus Erzählungen. „Ich kann mich nur noch erinnern, dass ich auf der Peißnitzinsel in der Menge vor der Bühne stehe und tanze. Dann wache ich auf und liege im Krankenhaus. Alles dazwischen, also auch der Hergang, die Stunde vor dem Angriff, ist alles weg“, sagt er.
Alles dazwischen, also auch der Hergang, die Stunde vor dem Angriff, ist alles weg.
Opfer Fabian F.
Der Tatzeitpunkt kann jedoch auf wenige Minuten eingegrenzt werden: zwischen 21:34 Uhr und 21:39 Uhr. Denn während dem Überfall hatte er gerade mit einer Freundin telefoniert. „Ich habe dann nach dem Telefonat mit meiner Mutter eine Freundin aus der Uni angerufen, die bei der Gruppe war, um zu hören, wo seid ihr jetzt, wo muss ich denn wieder hin. Und während dieses Telefonats wurde ich dann da ausgenockt“, berichtet der 23-Jährige gegenüber Kripo live. Die Freundin hatte sich auch schnell mit den anderen aus der Gruppe auf den Weg gemacht, ihn zu suchen und ihn bald gefunden. Wie vieles, was er jetzt berichten kann, weiß er das, aus Erzählungen.
Schwere Verletzungen und bleibende Schäden
Der Student war schwer am Kopf verletzt und bewusstlos liegen gelassen worden. Ersthelfer vor Ort kümmerten sich nach Polizeiangaben um ihn und riefen einen Krankenwagen. „Er musste intensivmedizinisch betreut und auch operiert werden“, so Junghans zu Kripo live. „Am nächsten Tag, als ich dann auch wieder klar war, wurde mir erklärt, dass der Schädel geöffnet wurde, dass das Blut, was sich im Gehirn gesammelt hat, abgelassen wurde und dass der Schädel wieder geschlossen wurde“, berichtet der Student von seinen Verletzungen. Das Jochbein sei zudem gebrochen und eine Titanplatte in seinen Kopf eingesetzt worden.
Mit den Folgen hat der 23-Jährige auch vier Monate nach der Tat noch zu kämpfen. Er sei noch einige Monate anfällig für Krampfanfälle, weil sich die Blutströme in seinem Gehirn neu ausrichten müssten. „Ich habe eine Sperre von acht Monaten für alle Geräte und Maschinen“, erzählt der 23-Jährige. Gerade war er dabei, den Führerschein zu machen. Auch das liegt damit erstmal auf Eis.
Sollte er in den nächsten Monaten einen Krampfanfall mit eppiletischen Begleitsymptomen bekommen, könnte aus der befristeten Sperre eine auf lange Zeit werden. Deswegen hat Fabian vorsorglich sein Studium der Landwirtschaft abgebrochen, bei dem es auch um das Fahren von Landmaschinen geht. Er will sich beruflich umorientieren. „Ich mache auch zum Beispiel momentan keinen Sport. Ich schaue auf meinen Koffein-Haushalt. Kein Alkohol, keine Drogen, kein Rauchen. Alles, was die Blutkonsistenz, den Blutfluss oder die Blutviskosität verändert, wird vermieden“, erklärt er.
Alles, was die Blutkonsistenz, den Blutfluss oder die Blutviskosität verändert, wird vermieden.
Opfer Fabian F.
Täter womöglich zwischen 20 und 25 Jahre alt
Nach derzeitigem Erkenntnisstand sucht die Polizei „einen noch unbekannten männlichen Täter, der akzentfreies Deutsch spricht und im etwaigen Alter von 20 bis etwa 25 Jahre alt ist“, so Alexander Junghans, Pressesprecher der Polizeiinspektion Halle (Saale), gegenüber dem MDR-Magazin Kripo live. Bestohlen wurde Fabian F. offenbar nicht. „Eine Raubstraftat können wir ausschließen. Dem Studenten wurde weder Geld noch das Handy oder andere Wertgegenstände entwendet“, sagt der Ermittler.
Eine Flasche oder einen Schlagring würden die Ärzte als Tatwaffe ausschließen. „Die gehen von einem großen, schweren, harten Gegenstand wie einer Eisenstange, einem Teleskop- oder Schlagstock aus“, erklärt Fabian, der zum Tatzeitpunk noch naturrote, schulterlange Haare getragen hatte. „Damit reicht auch ein Schlag, der gut gesetzt ist, um jemanden zu Boden zu bringen“, sagt er. Der 23-Jährige hofft, wie die Polizei, dass der Täter gefunden wird.
Polizei bittet Zeugen um Hinweise
Wer etwas bemerkt hat, das bei der Aufklärung hilfreich sein könnte, wird gebeten, sich an die Polizei Halle zu wenden. Telefonnummer: 0345 224 1291. (Es können Kosten für Anrufe ins Festnetz anfallen). Aber auch jede andere Dienststelle nimmt Infos entgegen.