Ein Mann ist am Freitag beim Überklettern eines Zauns in Auerberg gestürzt und hat sich dabei schwer verletzt. Das berichtet die Bonner Polizei am Montagnachmittag.

Die Polizisten vor Ort stellten fest, dass es sich bei dem Mann um einen 41-Jährigen handelt, der am Mittwoch zuvor im Landkreis Mettmann aus einer forensischen Psychiatrie geflohen war. Dort befand er sich in Maßregelvollzug.

Nach bisherigen Ermittlungen der Polizei in Bonn sowie den Aussagen der Zeugen kletterte der Mann gegen 15 Uhr über einen Zaun in der Seehausstraße. Dabei sei er ohne Fremdeinwirkung gestürzt. Rettungskräfte versorgten den Mann zunächst vor Ort, danach brachten sie ihn in eine Klinik. Aktuell befindet er sich dort unter der Aufsicht der Justiz auf einer Intensivstation.

Wie die Rheinische Post berichtet, war es bereits der zweite Ausbruch des Mannes. Die erste Flucht aus der LVR-Klinik in Langenfeld gelang ihm am 14. Juli. Danach brach er in eine Wohnung ein, wo er festgenommen wurde.

Viele Delikte und Einweisung

Galt der Flüchtige als gefährlich? Gab es eine öffentliche Fahndung? Und wieso wurde der Mann in die forensische Psychiatrie eingewiesen? Daniel Uebber, Leiter der Pressestelle der Polizei Mettmann, antwortet: „Wir sind nicht von einer konkreten Gefahr ausgegangen. Einen richterlichen Beschluss für eine öffentliche Fahndung gab es nicht.“ Nicht öffentlich zu fahnden, war auch taktisch klug: „Es gab nämlich konkrete Hinweise darauf, dass der Mann sich in Bonn aufhielt“, so Uebber. Der 41-Jährige, der wegen mehrerer Einbrüche, Diebstahls und Drogendelikten im Maßregelvollzug untergebracht war, hatte persönliche Kontakte in den Bonner Raum. Die Annahme bestätigte sich in Auerberg nur zwei Tage nach der Flucht.