US-Präsident Donald Trump reklamiert die Waffenruhe zwischen Indien
und Pakistan vom Mai als seinen Erfolg – Indien betont jedoch, die
militärische Auseinandersetzung ohne Druck von außen beendet zu haben.
Jede gegenteilige Behauptung sei „absolut ohne Grundlage“, sagte Indiens Verteidigungsminister Rajnath Singh bei einer Debatte im Parlament über die damalige militärische Offensive

Die Spannungen zwischen Indien
und Pakistan hatten sich nach einem Terroranschlag im
indischen Teil Kaschmirs
am 22. April verschärft. Dabei waren 26
Menschen getötet worden, vorwiegend indische Touristen. Zwei Wochen nach
dem Anschlag griff Indiens Armee mehrere
Ziele im Nachbarland an. Es kam zu Gefechten an der Grenze und
gegenseitigen Luftangriffen. Am 10. Mai verkündeten beide Staaten
überraschend eine Waffenruhe
.

Trump vermittelte nach eigenen Angaben die Waffenruhe

Trump war es damals nach eigener Darstellung
gelungen, zwischen den beiden Atommächten zu vermitteln
. Dabei habe er
über die Handelspolitik Druck auf beide Länder ausgeübt, um sie zu einer
Waffenruhe zu bewegen. Auch hatte er angekündigt, eine langfristige
Lösung für den Konflikt beider Länder um Kaschmir suchen zu wollen.
Trump hat schon mehrfach mit Blick auf die nach seinen Angaben
erfolgreiche Vermittlung gesagt, dass er dafür den Friedensnobelpreis
verdiene. 

Singh hingegen betonte, Indien
habe den militärischen Einsatz gestoppt, „weil die vorgegebenen
politischen und militärischen Ziele erreicht wurden“. Seine Äußerungen
zu dem Thema waren nicht grundsätzlich neu. Indiens
Premierminister Narendra Modi hatte bereits im Juni betont, dass es
keine Vermittlung der USA gegeben habe und die Waffenruhe bilateral
vereinbart worden sei.

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