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Stand: 28.07.2025 21:00 Uhr

Aus Sicht der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen sind die Abwürfe von Lebensmitteln über dem Gazastreifen sinnlos und zynisch. Die EU-Kommission schlägt vor, Israel von Geldern für Start-ups auszuschließen.

Die wichtigsten Entwicklungen im Liveblog:

28.07.2025 • 22:57 Uhr


Ende des Liveblogs

Wir beenden den Liveblog für heute und bedanken uns für Ihr Interesse.

28.07.2025 • 20:29 Uhr


Nach Kämpfen im Süden Syriens: Weiterer Hilfskonvoi erreicht Suwaida

Nach den schweren Kämpfen zwischen verschiedenen Volksgruppen in der südsyrischen Provinz Suwaida ist ein weiterer Hilfskonvoi in der Region eingetroffen. Der Hilfskonvoi des syrischen Roten Halbmonds mit 27 Lastwagen habe 200 Tonnen Mehl, 2.000 Sets für Notunterkünfte, weitere Lebensmittel und medizinische Hilfsgüter transportiert, berichtete die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana.

Der Konvoi gehe auf eine Kooperationen zwischen „internationalen Organisationen, der syrischen Regierung und der örtlichen Gemeinschaft zurück“, berichtete die Nachrichtenagentur. Der Hilfskonvoi war dem syrischen Staatsfernsehen zufolge der dritte dieser Art. Mitte Juli hatte es zwischen der religiösen Minderheit der Drusen und sunnitischen Beduinenstämmen in Suwaida brutale Kämpfe gegeben.

28.07.2025 • 20:01 Uhr


Helfer: Abwurf von Hilfsgütern aus der Luft „sinnlos“ und „zynisch“

Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen hat den Abwurf von Hilfsgütern aus der Luft über dem Gazastreifen scharf kritisiert. Diese Methode sei nicht nur ineffektiv, sondern berge auch Gefahren für die wartenden Menschen am Boden, sagte Jean Guy Vataux, der Notfallkoordinator der Organisation im Gazastreifen. „Humanitäre Hilfsgüter aus der Luft abzuwerfen ist eine sinnlose Initiative, die nach Zynismus riecht.“ Es sei viel effektiver, Hilfsgüter in Lastwagen in das Küstengebiet zu bringen, erklärte Vataux. „Es gibt Straßen, die Lastwagen sind da, die Lebensmittel und Medikamente sind da – alles ist bereit, um humanitäre Hilfe in den Gazastreifen zu bringen.“

Luftabwürfe umfassten weit weniger als 20 Tonnen Hilfsgüter, die man ohne Komplikationen mit einem einzigen Lkw transportieren könnte, so Vataux. „Das Einzige, was es jetzt braucht, ist die Entscheidung der israelischen Behörden, die Einfuhr über den Landweg zu ermöglichen.“ Aufgrund von Evakuierungsbefehlen des israelischen Militärs sind ihm zufolge zudem zahlreiche Menschen in einem kleinen Gebiet versammelt. „Wenn in diesem kleinen Gebiet etwas landet, werden unweigerlich Menschen verletzt“, warnte Vataux weiter. 

28.07.2025 • 19:47 Uhr


EU-Kommission schlägt Aussetzung von Finanzierung israelischer Start-ups vor

Angesichts der katastrophalen humanitären Situation im Gazastreifen schlägt die EU-Kommission vor, Israels Zugang zu EU-Finanzmitteln für Technologie-Start-ups auszusetzen. „Obwohl Israel eine tägliche humanitäre Pause bei den Kämpfen im Gazastreifen angekündigt hat, bleibt die Lage weiterhin ernst“, erklärte die EU-Kommission. Wegen der Situation im Gazastreifen mehren sich in der EU die Forderungen, den Druck auf Israel zu erhöhen.

28.07.2025 • 19:20 Uhr


Trump will sich in Palästina-Frage nicht festlegen

Nach Frankreichs Vorstoß für eine Anerkennung eines Staates Palästina hat US-Präsident Donald Trump eine Positionierung in dieser Frage abgelehnt. „Ich werde keine Haltung einnehmen“, betonte Trump bei einem Treffen mit dem britischen Premierminister Keir Starmer in Schottland. Er habe aber keine Einwände gegen Starmers Meinung in dieser Angelegenheit.

Der französische Staatspräsident Emmanuel Macron hatte vergangene Woche angekündigt, dass sein Land bei der Generalversammlung der Vereinten Nationen im September einen palästinensischen Staat anerkennen werde.

28.07.2025 • 19:17 Uhr


Bundeskanzler Merz empfängt jordanischen König Abdullah II.

Nach der Ankündigung einer deutschen Beteiligung an einer Luftbrücke für den Gazastreifen empfängt Bundeskanzler Friedrich Merz morgen den jordanischen König Abdullah II. in Berlin. Merz begrüßt den König mit militärischen Ehren vor dem Kanzleramt, um 13.40 Uhr ist eine gemeinsame Pressekonferenz geplant.

Jordanien beteiligt sich seit dem Wochenende an Hilfslieferungen für die hungerleidende Bevölkerung im Gazastreifen. Merz hatte die umgehende Einrichtung einer Luftbrücke für humanitäre Hilfsgüter gemeinsam mit Jordanien nach einer Sitzung des Sicherheitskabinetts der Bundesregierung angekündigt.

28.07.2025 • 19:06 Uhr


Umfrage: Deutsche befürworten mehr Druck auf Israel

Zur Beendigung des Gaza-Krieges sollte die Bundesregierung mehr diplomatischen Druck auf Israel ausüben. Dafür sprachen sich laut einer Forsa-Umfrage im Auftrag des Magazins Stern (Dienstag) fast drei von vier Deutschen (74 Prozent) aus. 22 Prozent stimmten der Aussage nicht zu; vier Prozent äußerten sich nicht.

Am häufigsten befürworteten demnach Wähler der Linken (94 Prozent) und der Grünen (88 Prozent) mehr diplomatischen Druck, aber auch mehrheitlich Anhänger der Regierungsparteien CDU und CSU sowie SPD (zu je 77 Prozent). AfD-Wähler unterstützten einen verschärften Kurs mehrheitlich zwar ebenfalls (61 Prozent); 37 Prozent lehnten diesen jedoch ab.

28.07.2025 • 19:02 Uhr


Weitere Lebensmittel über Gaza abgeworfen

Nach israelischen Angaben sind den zweiten Tag in Folge Hilfsgüter aus der Luft über dem Gazastreifen abgeworfen worden. Die Lieferungen umfassten 20 Paletten mit Lebensmitteln, die an Fallschirmen von jordanischen und emiratischen Flugzeugen über dem abgeriegelten Küstenstreifen abgeworfen wurden, wie eine Sprecherin der israelischen Cogat-Behörde auf Anfrage bestätigte. 

Der Abwurf von Hilfsgütern aus der Luft sei Teil einer „Reihe von Maßnahmen zur Verbesserung der humanitären Hilfe“ im Gazastreifen, hieß es zudem in einer Mitteilung des Militärs. Die Armee – unter der Leitung der für Palästinenserangelegenheiten zuständigen Cogat-Behörde – arbeite mit Jordanien und den Emiraten zusammen.

28.07.2025 • 19:00 Uhr


Bundesregierung behält sich Maßnahmen gegen Israel vor

Die Bundesregierung behält sich konkrete Maßnahmen vor, um den Druck auf Israel zur Verbesserung der katastrophalen Lage im Gazastreifen zu erhöhen. Im Sicherheitskabinett habe man zwar zunächst keine Beschlüsse dazu gefasst, aber die Möglichkeiten erörtert, sagte Bundeskanzler Friedrich Merz nach gut zweistündigen Beratungen mit seinen für Sicherheit zuständigen Ministern. „Wir behalten uns aber solche Schritte vor“, sagte der CDU-Chef. 

Zunächst wolle man allerdings eine für Donnerstag geplante Reise von Außenminister Johann Wadephul abwarten, an der möglicherweise auch dessen Amtskollegen aus Großbritannien und Frankreich teilnehmen werden. Merz nannte keine möglichen Maßnahmen, sagte aber, dass Deutschland lediglich einen Vorschlag an die EU-Kommission machen könne. Im Gespräch sind der Stopp von Waffenlieferungen und eine Aussetzung des EU-Assoziierungsabkommens mit dem Land. Über die Waffenexporte könne nur der geheim tagende Bundessicherheitsrat entscheiden, der in ähnlicher Besetzung tagt wie das Sicherheitskabinett.

28.07.2025 • 18:25 Uhr


Frankreichs Außenminister: „Keine Alternative“ zu Zweistaatenlösung in Nahost

Frankreichs Außenminister Jean-Noël Barrot hat eine Zweistaatenlösung im Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern zu Beginn einer UN-Konferenz in New York als alternativlos bezeichnet. „Nur eine politische Zweistaatenlösung kann den legitimen Bestrebungen der Israelis und Palästinenser nach einem Leben in Frieden und Sicherheit gerecht werden“, sagte er. „Es gibt keine Alternative“, fuhr er mit Blick auf die Zweistaatenlösung fort. Diese sieht die Schaffung eines eigenständigen palästinensischen Staates vor, der friedlich mit Israel koexistiert.

28.07.2025 • 18:02 Uhr


Merz: Israel muss katastrophale Situation sofort verbessern

Bundeskanzler Friedrich Merz hat klare Forderungen an die Konfliktparteien formuliert. „Israel muss die katastrophale humanitäre Situation in Gaza sofort, umfassend und nachhaltig verbessern“, sagte Merz. Die seit Sonntag durch Israel möglich gemachten verstärkten Lebensmittellieferungen dürften nur ein erster Schritt sein.

Zudem fordere die Bundesregierung einen umfassenden und nicht nur einen kurzfristigen Waffenstillstand. Dazu müsse die radikal-islamische Hamas den Weg freimachen, die Geiseln freilassen und die Waffen niederlegen. Unter den Verschleppten befänden sich weiterhin deutsche Staatsangehörige.

Merz betonte zugleich: „Für die Bundesregierung steht außer Zweifel, dass es der grausame und unmenschliche Terror der Hamas am 7. Oktober 2023 war, der die Kämpfe in Gaza ausgelöst hat.“

28.07.2025 • 17:55 Uhr


Netanjahu und Putin sprechen über Zukunft Syriens

Der russische Präsident Wladimir Putin hat in einem Telefonat mit dem israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu über die Lage in Syrien und dem Iran gesprochen. Das teilte der Kreml im Anschluss mit.

Putin habe betont, wie wichtig es sei, die Souveränität und territoriale Integrität Syriens zu wahren, und erneut die Bereitschaft Russlands bekräftigt, bei der Aushandlung einer Lösung für die iranische Atomfrage zu helfen.

28.07.2025 • 17:42 Uhr


Merz kündigt Luftbrücke mit Jordanien an

Deutschland wird gemeinsam mit Jordanien eine Luftbrücke für humanitäre Hilfsgüter für den Gazastreifen einrichten. Das kündigte Bundeskanzler Friedrich Merz nach einer Sitzung des Sicherheitskabinetts der Bundesregierung im Bundeskanzleramt an. „Wir wollen das humanitäre Leiden der Zivilbevölkerung in Gaza schnellstmöglich beenden“, sagte Merz.

Auch Frankreich und Großbritannien seien bereit, eine solche Luftbrücke für Lebensmittel und medizinische Güter zu unterstützen, sagte Merz. Verteidigungsminister Boris Pistorius werde sich dafür mit den beiden Ländern abstimmen. Dies sei zwar nur „eine ganz kleine Hilfe“ für die Menschen in Gaza, aber ein Beitrag, den die Regierung leisten wolle.

28.07.2025 • 17:28 Uhr


Guterres sieht Zweistaatenlösung „weiter entfernt als je zuvor“

UN-Generalsekretär António Guterres sieht Frieden in Nahost in weiter Ferne. Der Konflikt zwischen Israel und „Palästina“ könne zwar mit politischem Willen und mutiger Führung gelöst werden, doch die Wahrheit sei: „Wir stehen am Rande des Zusammenbruchs. Die Zweistaatenlösung ist weiter entfernt als je zuvor“, sagte Guterres zum Auftakt einer Konferenz in New York zur Verwirklichung der Zweistaatenlösung. 

An Israel gerichtet sagte Guterres: „Die schleichende Annexion des besetzten Westjordanlands ist illegal. Sie muss aufhören. Die umfassende Zerstörung des Gazastreifens ist unerträglich. Sie muss aufhören. Wahlen, die die Zweistaatenlösung für immer untergraben würden, sind inakzeptabel. Sie müssen aufhören.“

28.07.2025 • 16:53 Uhr


Trump fordert Israel zu Essenslieferungen auf

Angesichts der humanitären Lage im Gazastreifen will US-Präsident Donald Trump Israel dazu drängen, die hungernde Bevölkerung mit Lebensmitteln zu versorgen. „Ich möchte, dass sie dafür sorgen, dass sie das Essen bekommen. Ich will, dass sie das Essen bekommen“, sagte er auf die Frage, was er beim nächsten Gespräch mit Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu besprechen werde. Er wolle sichergehen, dass die Bevölkerung die Lebensmittel erhalte, die bislang nicht geliefert würden.

28.07.2025 • 16:44 Uhr


US-Präsident Trump kündigt weitere Hilfe für Gaza an

US-Präsident Donald Trump hat die Situation im Gazastreifen als schrecklich bezeichnet und weitere humanitäre Hilfe angekündigt. „Wir wollen die Kinder ernähren“, sagte er bei einem Treffen in Schottland mit dem britischen Premierminister Keir Starmer. Es gebe viele hungernde Menschen in Gaza, deswegen sei es jetzt vor allem wichtig, „dass die Menschen etwas zu essen bekommen“. 

Erst vor wenigen Wochen hätten die USA Millionen für die Lebensmittelversorgung in Gaza bereitgestellt, sagte Trump. Er hoffe, dass die Lebensmittel die Bedürftigen erreichten.

Auf die Frage, welche Verantwortung Israel dafür trage, dass die Hilfslieferungen die Menschen erreichen, antwortete Trump: „Israel trägt eine große Verantwortung.“ Israel würde dadurch behindert, dass die Hamas weiterhin israelische Geiseln gefangen halte. „Das ist sehr interessant“, sagte Trump. Israel wolle wirklich, dass die noch lebenden Geiseln überlebten.

28.07.2025 • 15:41 Uhr


Nahost-Berichterstatterin der EU mahnt Israels „illegale Ziele“ an

Eine Vertreterin des Europarates hat die israelische Regierung zum Einlenken aufgerufen. Die Befreiung der Geisel und die Zerschlagung der Hamas seien inzwischen hinter die offen erklärten und völkerrechtlich illegalen Ziele der Annexion Gazas und der Vertreibung seiner Einwohner zurückgetreten, erklärte die Nahost-Berichterstatterin des Europarates, Dora Bakoyannis.

Die Enklave habe sich in eine „Landschaft von Tod und Verwüstung“ verwandelt. „Israels Regierung aufzurufen, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um diese Tragödie zu beenden, kann nicht als Antisemitismus etikettiert werden“, sagte die griechische Abgeordnete der liberal-konservativen Nea Dimokratia. Die humanitäre Lange habe „längst unsere schlimmsten Alpträume übertroffen“.

28.07.2025 • 15:34 Uhr


Israelische NGOs verurteilen Vorgehen im Gazastreifen als „Genozid“

Zwei israelische Menschenrechtsorganisationen haben das Vorgehen Israels im Gazastreifen als Völkermord gebrandmarkt. Die Organisationen B’Tselem und Ärzte für Menschenrechte Israel kommen in zwei veröffentlichten Berichten zu dem Schluss, dass Israel einen „Genozid“ an den Palästinensern begeht.

„Als Israelis und Palästinenser, die hier leben und jeden Tag Zeuge der Realität werden, haben wir die Pflicht, die Wahrheit so klar wie möglich auszusprechen“, sagte die Chefin von B’Tselem, Juli Novak, bei einer Pressekonferenz. „Israel begeht einen Genozid an den Palästinensern.“

B’Tselem und Ärzte für Menschenrechte Israel sind die beiden ersten israelischen Nichtregierungsorganisationen, die der Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu einen Völkermord an den Palästinensern vorwerfen. Beide Organisationen kritisieren zwar regelmäßig das Vorgehen der israelischen Regierung, so scharf wie jetzt war ihre Kritik allerdings bislang noch nicht ausgefallen.

28.07.2025 • 14:29 Uhr


Huthi wollen Angriffe auf Handelsschiffe ausweiten

Die jemenitische Huthi-Miliz hat eine Ausweitung ihrer Angriffe auf die internationale Handelsschifffahrt angekündigt. Künftig würden Schiffe aller Unternehmen angegriffen, die mit israelischen Häfen zusammenarbeiteten, ungeachtet ihrer Nationalität, erklärte die Miliz, die die Hauptstadt Sanaa und den größten Teil des Nordjemens kontrolliert. Die Entscheidung für eine Eskalation der militärischen Unterstützung für die Hamas im Gaza-Krieg mit Israel sei gefallen, die „vierte Phase der Seeblockade“ werde eingeleitet, teilte die vom Iran unterstützten Miliz mit.

Zugleich öffneten sie eine Hintertür: Länder müssten Druck auf Israel ausüben, um es zur Beendigung der Blockade des Gazastreifens zu zwingen, „wenn sie diese Eskalation vermeiden wollen“.

28.07.2025 • 14:26 Uhr


Trump fordert von Israel andere Vorgehensweise im Gazastreifen

US-Präsident Donald Trump mahnt Israel zu einer anderen Vorgehensweise im Kampf gegen die Hamas im Gazastreifen, nachdem die Gespräche über eine Waffenruhe und die Freilassung der Geiseln in der vergangenen Woche kein Ergebnis gebracht haben. Er habe dies dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu mitgeteilt, sagte Trump auf seinem Golfplatz in Turnberry in Schottland, wo er den britischen Premierminister Keir Starmer traf.

Die Menschen im Gazastreifen benötigten dringend Nahrung und Sicherheit. Im Fernsehen seien Kinder zu sehen gewesen, die sehr hungrig ausgesehen hätten. „Sie müssen jetzt Lebensmittel und Sicherheit bekommen“, sagte Trump und erklärte weiter: „Wir haben viel Geld für den Gazastreifen gegeben. Wir habe Geld gegeben, und niemand hat danke gesagt.“ Andere Staaten müssten jetzt mehr tun. Er werde die Lage mit Starmer besprechen, sagte Trump.

28.07.2025 • 14:19 Uhr


Welternährungsprogramm fordert mehr Hilfe gegen Hunger in Gaza

Angesichts der sich verschärfenden Hungerkrise im Gazastreifen fordern Organisationen der Vereinten Nationen (UN) eine langfristige und stetige Versorgung mit Hilfsgütern. Der Gesundheitsbehörde im Gazastreifen zufolge sind in den vergangenen 24 Stunden mindestens 14 Menschen an Hunger und Unterernährung gestorben. Damit steige die Zahl der Hungertoten seit Kriegsbeginn auf 147, darunter 89 Kinder.

Das Welternährungsprogramm (WFP) erklärte, es seien 60 Lastwagen mit Hilfsgütern entsandt worden, diese Menge reiche jedoch nicht aus. „Sechzig sind definitiv nicht genug. Unser Ziel ist es daher, jeden Tag 100 Lastwagen in den Gazastreifen zu bringen“, sagt der WFP-Regionaldirektor für den Nahen Osten, Samer AbdelJaber, der Nachrichtenagentur Reuters.

Dem WFP zufolge leiden fast 470.000 Menschen im Gazastreifen unter Bedingungen, die einer Hungersnot ähneln. Zudem benötigten 90.000 Frauen und Kinder spezielle Nahrungsmittelbehandlungen.

28.07.2025 • 14:11 Uhr


Ägyptens Präsident: Trump kann Gaza-Krieg beenden

Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi fordert US-Präsident Donald Trump auf, alle Anstrengungen zu unternehmen, um den Krieg im Gazastreifen zu beenden und die Einreise von Hilfsgütern in die Enklave zu ermöglichen. „Er ist in der Lage, den Krieg zu beenden“, sagte Sisi in einer Fernsehansprache.

28.07.2025 • 14:05 Uhr


Bundesregierung: Druck auf Israel erhöhen

Die Bundesregierung könnte für eine Verbesserung der Lage im Gazastreifen nach eigenen Angaben den Druck auf die israelische Regierung erhöhen. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) habe am Sonntag bei einem Telefonat mit Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sehr klar die deutschen Erwartungen geäußert, sagte Vize-Regierungssprecher Sebastian Hille. Dabei habe der Kanzler „auch zum Ausdruck gebracht, dass die Bundesregierung bereit ist, den Druck zu erhöhen, wenn Fortschritte ausbleiben“.

Merz forderte Netanjahu nach Regierungsangaben bei dem Telefonat auf, alles in seiner Macht Stehende für einen umgehenden Waffenstillstand zu unternehmen. Israels Regierungschef müsse der hungernden Zivilbevölkerung in Gaza die dringend notwendige humanitäre Hilfe zukommen lassen.

28.07.2025 • 13:39 Uhr


Berichte über mindestens 36 Tote nach Angriffen im Gazastreifen

Bei israelischen Angriffen sollen im Gazastreifen mindestens 36 Menschen getötet worden sein, wie Krankenhäuser und die Hilfsorganisation Roter Halbmond berichteten.

Das Al-Awda-Krankenhaus meldete die Annahme von sieben Leichen. Die Palästinenser seien am Montag in der Nähe einer Hilfsgüter-Verteilungsstelle der umstrittenen Gaza Humanitarian Foundation (GHF) getötet worden. 20 weitere Menschen seien verletzt worden. Die GHF reagierte nicht unmittelbar auf eine Bitte um Stellungnahme.

Die Hilfsorganisation Roter Halbmond berichtete von einem Luftangriff mit 13 Todesopfern auf ein Haus im Gebiet Al-Mawasi, westlich von Chan Junis, darunter auch eine Frau im siebten Monat ihrer Schwangerschaft. Das Nasser-Krankenhaus meldete elf Tote bei einem Angriff in einem Viertel von Chan Junis. Mehr als die Hälfte der Opfer seien Frauen und Kinder, erklärte die Klinik, die die Leichen aufnahm. Mindestens fünf weitere Menschen wurden nach Angaben lokaler Krankenhäuser bei Angriffen andernorts im Gazastreifen getötet.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

28.07.2025 • 13:12 Uhr


Israel: Weitere 180 Lkw im Gazastreifen angekommen

Nach israelischen Angaben haben den zweiten Tag in Folge Transporte mit Hilfsgütern für die notleidende Bevölkerung den Gazastreifen erreicht. 180 Lastwagen seien in den abgeriegelten Küstenstreifen eingefahren und warteten auf ihre Abholung und die Verteilung der Güter, teilte die israelische Militärbehörde Cogat auf X mit. Am Vortag seien 120 Lastwagenladungen in den Gazastreifen gelangt. Sie seien dort von UN- und anderen Organisationen übernommen worden.

Die Lieferungen trafen auf eine ausgehungerte und verzweifelte Bevölkerung. Eine beträchtliche Menge an Lebensmitteln sei in das Gebiet gebracht worden, aber „viel davon wurde geplündert“, sagte der UN-Nothilfekoordinator Tom Fletcher der britischen BBC. Es sei ein Beginn gewesen und zugleich „nur ein Tropfen in einem Ozean“. Die nächsten paar Tage seien entscheidend.

28.07.2025 • 12:44 Uhr


Westjordanland: Christliches Dorf von Siedlern angegriffen

Siedler haben nach palästinensischen Angaben ein christlich-palästinensisches Dorf im besetzten Westjordanland angegriffen. Sie hätten in Tajbeh bei Ramallah Autos von Palästinensern angezündet und „rassistische Drohungen“ auf Hebräisch auf Häuser gesprüht, teilte die Palästinensische Autonomiebehörde auf der Plattform X mit.

Das palästinensische Außenministerium verurteilte den Angriff als „Siedlerterrorismus“. Der deutsche Botschafter in Israel, Steffen Seibert, bezeichnete die Angreifer bei X als „extremistische Siedler“. In Tajbeh und der Umgebung hat es in den vergangenen Monaten mehrere Angriffe von Siedlern gegeben, darunter ein Sprengstoffanschlag auf eine byzantinische Kirche. In dem Dorf leben rund 1300 zumeist christliche Palästinenser, von denen viele auch die US-Staatsbürgerschaft haben.

Die Siedler zündeten in Tajbeh Autos an.

28.07.2025 • 11:36 Uhr


ARD-Korrespondent: Viele Fragen zu Hilfsgütertransport offen

Zurzeit gibt es widersprüchliche Aussagen zur Anzahl der Lkws, die mit Hilfsgütern in den Gazastreifen gekommen sind, berichtet ARD-Korrespondent Philip Kuntschner. Unklar sei zudem, wo genau die Lieferungen angekommen sind. Ob die Güter in Lagerhallen, bei UN-Verteilstellen oder bereits direkt bei der Bevölkerung angekommen sind – das alles sei noch unklar, so Kuntschner.

28.07.2025 • 11:17 Uhr


Saudi-Arabien: Mit Konferenz Gewaltspirale beenden

Saudi-Arabien sieht die heute beginnende Konferenz in New York zum Nahost-Konflikt als Versuch, die Gewaltspirale zwischen Israel und Palästinensern zu beenden. Der Konflikt habe zum Tod Zehntausender unschuldiger Zivilisten geführt und „Hass unter den Völkern in der Region und weltweit angefacht“, teilte der saudische Außenminister Faisal bin Farhan vor dem Beginn mit.

Die Konferenz soll konkrete Ergebnisse liefern, um einer Zwei-Staaten-Lösung für Israel und einem palästinensischen Nachbarstaat näherzukommen.

28.07.2025 • 10:46 Uhr


Sicherheitskabinett berät zur Lage in Nahost

ur aktuellen Lage im Nahost-Konflikt und insbesondere zur humanitären Situation im Gazastreifen tagt am Nachmittag das Sicherheitskabinett der Bundesregierung. Das bestätigte Vize-Regierungssprecher Sebastian Hille. Dem Sicherheitskabinett gehören neben Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und Vizekanzler Lars Klingbeil (SPD) Außenminister Johann Wadephul (CDU), Innenminister Alexander Dobrindt (CSU), Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) und Kanzleramtschef Thorsten Frei (CDU) an.

Merz will am späten Nachmittag nach der Sitzung des Sicherheitskabinetts ein Statement abgeben. Ein mögliches Thema bei den Beratungen im Sicherheitskabinett ist die mögliche Beteiligung der Bundeswehr an Hilfslieferungen in den Gazastreifen aus der Luft. Die Bundeswehr habe sich in der Vergangenheit an diesen sogenannten Airdrops beteiligt, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums. „Wenn die Bundeswehr einen Beitrag leisten kann und soll, das wieder zu tun, dann wird das sicherlich auch Thema sein.“

28.07.2025 • 10:15 Uhr


Israel: 120 Lkw-Ladungen mit Hilfsgütern verteilt

Am ersten Tag der teilweisen Waffenruhe im Gazastreifen sind nach israelischen Angaben mehr als 120 Lkw-Ladungen Hilfsgüter verteilt worden. Die UNO und weitere internationale Organisationen hätten die Verteilung übernommen, erklärte die für das Palästinensergebiet zuständige israelische Behörde Cogat am Montag im Onlinedienst X. 

Nach massiver Kritik wegen der katastrophalen humanitären Lage im Gazastreifen hatte die israelische Armee am Sonntag eine „taktische Pause“ ihres Einsatzes in Teilen des Gazastreifens angekündigt. 

28.07.2025 • 10:10 Uhr


Prien: Auch Schulen bei Diskussion über Gazakrieg gefordert

Angesichts der Auseinandersetzungen über den Gazakrieg sieht Bundesbildungsministerin Karin Prien (CDU) auch die Schulen gefordert. „Das, was in Gaza passiert, ist nicht gut und nicht hinnehmbar auf Dauer“, sagte Prien der „Welt“ (Montag). „Aber wir haben eine linke Ideologie, die sich besonders an Israel mit Doppelstandards abarbeitet.“ Diese Ideologie sei eigentlich antiamerikanisch und antikapitalistisch. „Das muss man durchschauen und Schülern erläutern. Auch das erwarte ich von Lehrkräften“, so Prien weiter.

28.07.2025 • 08:02 Uhr


Van Aken: Noch kein Hoffnungsschimmer für Gaza

Linken-Chef Jan van Aken sieht in den Hilfslieferungen am Wochenende noch keinen Hoffnungsschimmer für Gaza. „Dass hundert Lkws ‚reingekommen sind, ist gut“, sagte van Aken im ARD-Morgenmagazin, aber es müssten jeden Tag mindestens 150 Lkws in den Gazastreifen kommen. Er forderte, auf die „Lippenbekenntnisse“ Taten folgen zu lassen.

28.07.2025 • 07:48 Uhr


Erneut Tote bei israelischem Angriff im Gazastreifen

Bei einem israelischen Luftangriff im Gazastreifen sind laut Augenzeugen und Rettungskräften mindestens zwölf Menschen getötet worden. Bei der Attacke auf ein Wohnhaus westlich von Chan Junis im Süden des abgeriegelten Küstengebiets seien zudem 20 Menschen verletzt worden, hieß es in der Nacht. Unabhängig überprüfen ließ sich dies nicht. Vonseiten der israelischen Streitkräfte gab es bislang keine Angaben. 

28.07.2025 • 06:56 Uhr


Ärzte ohne Grenzen: Hilfslieferungen nicht ausreichend

„Jede Kalorie, die in den Gazastreifen kommt, bringt etwas“, sagt Christian Katzer, Geschäftsführer von Ärzte ohne Grenzen im ARD-Morgenmagazin. Dennoch reichen die Hilfslieferungen vom Wochenende bei Weitem nicht aus, um die Hungersnot in den Griff zu bekommen, betont Katzer.

Nachdem der internationale Druck auf Israel immer größer geworden ist, kamen am Wochenende Hilfslieferungen im Gazastreifen an – per Lkw und über den Luftweg.

28.07.2025 • 06:34 Uhr


UN berät über Zweistaatenlösung

Vertreter der UN-Mitgliedstaaten beraten heute in New York über die Zukunft der Palästinensergebiete. Es soll auch über die Zweistaatenlösung gesprochen werden. Die USA und Israel werden nicht an dem Treffen teilnehmen.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte am Donnerstag verkündet, dass sein Land – als erster Staat der G7 – bei der UN-Generalversammlung im September einen palästinensischen Staat anerkennen werde. Bei der heute beginnenden Konferenz werde man „einen Appell starten, um weitere Länder dazu zu bewegen, sich uns anzuschließen“, sagte der französische Außenminister Jean-Noël Barrot.

28.07.2025 • 05:46 Uhr


Liveblog vom Sonntag zum Nachlesen

Der rechtsextreme israelische Minister Ben-Gvir sieht in den Gaza-Hilfen die „Lebenserhaltung des Feindes“. Morgen beginnen in New York UN-Gespräche zur Zweistaatenlösung – ohne Israel und die USA. Der Liveblog vom Sonntag zum Nachlesen.