Bei der Frage nach den Saisonzielen bleibt Holstein Kiels Trainer Marcel Rapp vor dem Saisonstart in der 2. Fußball-Bundesliga zurückhaltend. Der 46-Jährige sieht andere Teams in der Favoritenrolle um die Aufstiegsplätze, wenngleich die Kieler als Absteiger zumindest zu den Kandidaten für die ersten drei Tabellenplätze gezählt werden dürfen. Welche Teams sind die ärgsten Konkurrenten im Kampf um den Aufstieg in die Bundesliga?
Mit dem 1. FC Köln und dem Hamburger SV haben zwei Schwergewichte die 2. Liga verlassen und spielen nun wieder im Oberhaus des deutschen Fußballs, dennoch tummeln sich weiterhin hoch ambitionierte Teams in Liga zwei. Hertha BSC, Hannover 96, Fortuna Düsseldorf oder auch der VfL Bochum wollen um den Aufstieg mitspielen. Hinzu kommen mit dem 1. FC Magdeburg, dem SC Paderborn und dem 1. FC Kaiserslautern drei Clubs, denen ebenfalls eine Rolle im oberen Tabellendrittel zuzutrauen ist. Auch der FC Schalke 04 könnte nach Trainer- und Managerwechsel dort mitspielen.
Holstein Kiel hat den höchsten Gesamtmarktwert in der 2. Bundesliga
Beim Blick auf die Gesamtmarktwerte der 18 Zweitligisten dürfte der eine oder andere Betrachter mit Erstaunen feststellen, dass Holstein die Rangliste mit 40,58 Millionen Euro anführt – trotz des Abgangs von Shuto Machino, der zuvor mit fünf Millionen Euro taxiert wurde. Dahinter folgen Hertha BSC (39,08 Millionen), der VfL Bochum (35,30 Millionen), der FC Schalke 04 (32,70 Millionen) und Hannover 96 (30,50 Millionen).
Hertha BSC und VfL Bochum sind die Aufstiegsfavoriten
Anders als Holstein Kiel hat Hertha BSC ganz klar formuliert, in dieser Saison aufsteigen zu wollen. Der Hauptstadtclub will endlich zurück in die Bundesliga – und hat dafür einen breit aufgestellten Kader zur Verfügung. Der Vertrag des Ex-Kielers Fabian Reese wurde langfristig verlängert, auch Michael Cuisance, Toni Leistner und Deyovaisio Zeefuik konnten gehalten werden. Dazu wurde das Team mit Paul Seguin (FC Schalke), Maurice Krattenmacher (Leihe vom FC Bayern) und David Kownacki (Leihe von Werder Bremen, zuletzt an Fortuna Düsseldorf verliehen) verstärkt. Auf dem Papier ist das Team von Trainer Stefan Leitl der klare Aufstiegsfavorit.
Fabian Reese wurde bei Hertha BSC zum Kapitän ernannt – und soll die Berliner zurück in die Bundesliga führen.
Foto: imago / Focus Images
Icon MaximizeIcon Lightbox Maximize
SchliessenX ZeichenKleines Zeichen welches ein X symbolisiert
Beim VfL Bochum ist ebenfalls klar, dass die Rückkehr in die Bundesliga das erklärte Ziel ist. Cheftrainer Dieter Hecking soll den VfL zum Wiederaufstieg führen, dafür wurde das Team kräftig umgekrempelt, deutlich verjüngt und zudem mit einigen gestandenen Profis verstärkt. Eine entscheidende Rolle in der Abwehr soll Routinier Kevin Voigt einnehmen, der einst in Bochum ausgebildet wurde und nun nach 17 Jahren zurückkehrt. Im Mittelfeld könnte der 18-jährige Francis Onyeka, der von Bayer Leverkusen ausgeliehen wurde und als einer der besten Nachwuchsspieler Deutschlands gilt, in die Spielmacherrolle schlüpfen. Wenn es Hecking gelingt, seinem Team einen dominanteren Stil mit mehr Ballbesitz anzueignen, wird der VfL ein Wörtchen um den Aufstieg mitreden.
Wundertüte Hannover 96 – Fortuna Düsseldorf strebt Aufstieg an
Auch Hannover 96 hat die Rückkehr in die Erstklassigkeit seit Jahren im Visier, allerdings konnte man den eigenen Ansprüchen in den vergangenen Spielzeiten selten gerecht werden. In diesem Jahr nehmen die Niedersachsen einen neuen Anlauf, haben allerdings auch einen riesigen Umbruch vollzogen. 15 Spieler haben den Club verlassen, 15 neue sind gekommen – darunter die Ex-Kieler Jonas Sterner und Benedikt Pichler. Dazu wurde mit Christian Titz (zuletzt 1. FC Magdeburg) ein neuer Trainer installiert. Bleibt die Frage, wie schnell das neu formierte Team zusammenwächst und die Spielphilosophie des neuen Trainers verinnerlicht.
Wechselte vom 1. FC Magdeburg zu Hannover 96: Mit Christian Titz wollen die Niedersachsen die Mission Aufstieg angehen.
Foto: imago / Jan Huebner
Icon MaximizeIcon Lightbox Maximize
SchliessenX ZeichenKleines Zeichen welches ein X symbolisiert
In den vergangenen Jahren schnupperte Fortuna Düsseldorf immer mal am Aufstieg, scheiterte 2024 in der Relegation nach einem dramatischen Rückspiel am VfL Bochum und landete in der vergangenen Spielzeit auf Platz fünf. In der kommenden Saison lautet das Ziel erneut: Aufstieg. Mit Isak Johannesson und David Kownacki hat die Fortuna allerdings ihre Top-Torjäger verloren, die Neuzugänge Christian Rasmussen (Ajax Amsterdam) und Cedric Itten (Young Boys Bern) sollen diese Lücke schließen. Beim letzten Testspiel der Vorbereitung gegen den Drittligisten Alemannia Aachen überzeugte das Team von Trainer Daniel Thioune mit einem 4:0-Erfolg.
Paderborn, Magdeburg und Kaiserslautern in der Verfolgerrolle
Wie schon in der vergangenen Saison könnten der SC Paderborn, der 1. FC Magdeburg oder auch der 1. FC Kaiserslautern erneut im oberen Tabellendrittel mitmischen. Zwar haben sowohl Paderborn als auch Magdeburg einen Trainerwechsel vornehmen müssen, die Mannschaften sind aber größtenteils zusammengeblieben.
Torsten Lieberknecht weiß, wie man aufsteigt. Mit Eintracht Braunschweig und dem SV Darmstadt schaffte der 51-Jährige schon den Sprung in die Bundesliga – gelingt ihm dieses Kunststück nun mit dem 1. FC Kaiserslautern?
Foto: imago / Jan Huebner
Icon MaximizeIcon Lightbox Maximize
SchliessenX ZeichenKleines Zeichen welches ein X symbolisiert
Die „Roten Teufel“ mit Trainer Torsten Lieberknecht könnten ebenfalls für eine Überraschung sorgen, auch wenn Top-Torjäger Ragnar Ache den Verein verlassen hat. Sport-Geschäftsführer Thomas Hengen hat zumindest die „Top Sechs“ als Saisonziel ausgegeben. Beim FC Schalke 04 gibt man sich nach der schlechtesten Saison der Vereinsgeschichte zurückhaltender. Neu-Trainer Miron Muslic will sein Team zunächst zu Stabilität zurückführen, dennoch muss der Club aufgrund seiner finanziellen Möglichkeiten und seines gut bestückten Kaders immer als Kandidat auf die vorderen Plätze gesehen werden.