Die Einigung im Zollstreit mit den USA bringt 15 Prozent Einfuhrzölle auf EU-Exporte und sorgt in der deutschen Bauwirtschaft für wachsende Unsicherheit. Laut einer aktuellen Umfrage rechnen 60 Prozent der Baustoffhersteller mit negativen Folgen für Baukonjunktur, Auftragslage und Kostenentwicklung. Experten warnen vor Investitionsrückgängen und steigenden Materialpreisen, die sich bis zum Jahr 2027 auf Bauvorhaben auswirken könnten – trotz einzelner Hoffnungen auf stabile Nachfrage im Immobiliensektor.

Im internationalen Zollstreit mit den USA wurde Ende Juli eine Einigung erzielt, die auch für die Bauwirtschaft in Deutschland weitreichende Folgen haben könnte. Ab sofort werden auf die meisten Exportgüter aus der Europäischen Union bei der Einfuhr in die Vereinigten Staaten 15 Prozent Zoll fällig. Branchenexperten sehen in dieser Entscheidung zwar eine Entschärfung der Auseinandersetzung, doch die wirtschaftlichen Auswirkungen auf exportorientierte Industriezweige könnten sich mittelfristig auch auf den heimischen Bausektor auswirken. So verdeutlicht eine aktuelle Umfrage unter Herstellern von Baustoffen die derzeitige Skepsis in der Branche. Denn laut der Untersuchung des Marktforschungsinstituts BauInfoConsult rechnen 60 Prozent der befragten Unternehmen mit negativen Folgen für die Baukonjunktur in Deutschland, während lediglich 36 Prozent weniger gravierende Auswirkungen erwarten. Die Befragung fand bereits im zweiten Quartal statt, also noch bevor die Einigung mit den USA verkündet wurde. Angesichts der schwankenden Rahmenbedingungen zeigt sich damit ein deutliches Stimmungsbild: Die Branche ist in Sorge, dass außenwirtschaftliche Belastungen den Druck auf den deutschen Bau verstärken.

Sorge um Baukonjunktur vor Folgen für Aufträge und Baukosten

Die Experten warnen, dass ein Rückgang der Exportchancen für die deutsche Industrie zu geringeren Investitionen führen könnte. Das würde sich auch auf Bauvorhaben auswirken, da insbesondere der gewerbliche Bau von einem starken Investitionsklima abhängt. Hinzu kommen mögliche Kostensteigerungen für Baustoffe und Vorprodukte, falls Lieferketten neu organisiert oder zusätzliche Zölle auf Baumaterialien erhoben werden.

„Die Branche geht vor allem davon aus, dass auch für die heimische Bauwirtschaft die negativen Folgen überwiegen“, heißt es in der Auswertung der BauInfoConsult-Befragung. Zwar könnten einige Marktbeobachter einen positiven Effekt durch die steigende Attraktivität von Immobilien als Kapitalanlage sehen, doch dieser Optimismus wird von der Mehrheit der Industrie nicht geteilt.

Analyse zeigt Trends der Bauwirtschaft bis 2027

Die Untersuchung ist Teil der neuen Jahresanalyse Deutschland 2025/2026, die im August erscheint. Die Studie liefert umfassende Prognosen für die Bauwirtschaft in den kommenden Jahren, darunter die Entwicklung im Hochbau bis zum Jahr 2027, Trends bei modularen Bauweisen, Potenziale von künstlicher Intelligenz sowie Chancen durch nachhaltiges Bauen. Auch die Folgen der internationalen Zollpolitik werden darin ausführlich beleuchtet. Mit Blick auf die jüngste Zolleskalation dürfte der Fokus der Branche demnach zunehmend auf der Stabilisierung der heimischen Nachfrage liegen. Ob die nun beschlossenen 15-Prozent-Zölle tatsächlich zu einer Abkühlung der Baukonjunktur führen, bleibt abzuwarten – die Stimmung in der Baustoffindustrie spricht allerdings eine klare Sprache.

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