Bielefeld. Es liest sich ein wenig wie die Nachricht eines Zeitreisenden. Und ein wenig ist es ja auch so: Als der Bielefelder Joshua H. seinen Brief in eine Flasche steckte und irgendwo ins Wasser warf, blieb für das Stück Papier die Zeit stehen. Und sie lief erst weiter, als die Niederländerin Madelief van Rossum mit ihrer Mutter Annelot die Flasche am vergangenen Sonntag am Strand von Boemendaal aan Zee fand und das Stück Papier aus der Flasche zog. „Ich weiß nicht, welches Jahr es ist“, las sie darauf. „Aber Du kannst sehr glücklich sein, diese Flasche gefunden zu haben.“

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Der Autor der Zeilen hatte mit seiner Vermutung ganz offensichtlich ins Schwarze getroffen: Die Zehnjährige war in der Tat sehr glücklich und auch sehr aufgeregt, im Treibgut am nordholländischen Strand etwas so außergewöhnliches wie eine echte Flaschenpost gefunden zu haben. Denn wie es sich für eine solche Nachricht gehört, warfen die mysteriösen Zeilen mehr Fragen auf, als sie beantworteten.

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Die zehnjährige Madelief van Rossum mit der gefundenen Flaschenpost. - © Privat

Die zehnjährige Madelief van Rossum mit der gefundenen Flaschenpost.
| © Privat

Halbwegs sicher ist, dass der Autor der Zeilen Joshua H. heißt und ein „Bürger Bielefelds“ ist, wie er vermutlich mit einigem Stolz seiner Unterschrift beigefügt hat. Als er die Zeilen geschrieben hat, war er gerade zwölf Jahre alt geworden: Im Brief gibt er an, am 18. März Geburtstag zu haben – datiert ist das Schreiben auf den 4. April. Da die Jahreszahl verschwommen ist, kann nur gemutmaßt werden, dass der Brief und die Flasche – von der Größe und Beschaffenheit her vermutlich eine kleine Ölflasche – 2023 irgendwo im Wasser gelandet sind.

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Ein Kindheitstraum geht in Erfüllung

Somit trieb die Flaschenpost etwas mehr als zwei Jahre in der Nordsee, von Stürmen und der Strömung getrieben – immer in der Hoffnung, vielleicht doch irgendwann gefunden zu werden. Denn das, schreibt Joshua, war ein Kindheitstraum. „Ich bin froh, dass es die Flasche geschafft hat“, schreibt er. Und er hat noch eine weitere Hoffnung: „Vielleicht lebe ich noch, wenn diese Post gefunden wird. Ich würde mich sehr freuen, wenn dies der Fall ist.“

Madelief und Annelot von Rossum gehen jedenfalls davon aus, dass dies der Fall ist. Sie haben bei der „Neuen Westfälischen“ angefragt, ob die Redaktion bei der Suche nach Joshua H. aus Bielefeld behilflich sein kann. Und das machen wir natürlich gerne: Wer den Brief auf den Fotos wiedererkennt, wird gebeten, sich per Mail (nicht per Flaschenpost) bei der Redaktion zu melden. Wir stellen dann den Kontakt zu den Findern aus Holland her. bielefeld@nw.de