Die Arbeiten zur Umgestaltung der Bornheimer Straße in Bonn sollen in wenigen Wochen abgeschlossen sein. Fast komplett aufgebracht ist die neue Asphaltdecke. Die Initiative „Lebenswerte Bornheimer Straße“ sieht indes an einer Stelle noch dringenden Verbesserungsbedarf.
Es geht um den Bürgersteig in Höhe des Eingangs zum Alten Friedhof an der Bornheimer Straße, bekanntermaßen ein gefährlicher Engpass, betont Hildegard Kinzel von der Initiative. Das sieht auch ein Anwohner so, der genau zu diesem Thema jetzt eine Einwohneranfrage an die Bezirksvertretung Bonn gestellt hat. So erinnert der Fragesteller, dessen Namen die Stadt aus Datenschutzgründen nicht nennen darf, daran, dass seit dem letzten großen Umbau der Bornheimer Straße im Jahre 1965 dieser Fußgängerengpass am Alten Friedhof bestehe. „Die nutzbare Gehwegbreite beträgt dort lediglich 1,30 Meter. Zudem befindet sich dieser Engpass in einem Kurvenbereich und ist durch die Höhe der Friedhofsmauer sehr unübersichtlich“, heißt es in der Einwohneranfrage. Es komme dort häufig zu Konflikten zwischen Fußgängern wie Müttern mit Kinderwagen und gehbehinderte Personen mit Rollator, weil sie teilweise auf die Fahrbahn ausweichen müssten. Obwohl laut Entwurfsplanung der Ausbau der Bornheimer Straße eigentlich kurz vor diesem Engpass enden sollte, sei dann doch der gesamte Einmündungsbereich der Bornheimer Straße in die Oxfordstraße in die Bauarbeiten einbezogen worden. „Daher stellt sich die Frage, warum dieser Engpass im Zuge dieser Arbeiten nicht beseitigt wurde, zumal dieser Gehweg sehr stark frequentiert ist?“, heißt es in der Einwohneranfrage außerdem, zu der die Stellungnahme der Verwaltung noch nicht vorliegt.
Eine völlig berechtigte Frage, findet Kinzel. Auch sie habe schon die eine oder andere brenzlige Situation an der Engstelle beobachtet, sagt sie. „Es ist sogar schon vorgekommen, dass Busse beim Abbiegen in die Oxfordstraße über den Bürgersteig fahren mussten. Passanten können dann kaum noch ausweichen.“
Die Bonnerin erinnert daran, dass dieser Engpass bereits vor Jahren zu Diskussionen in der Bezirksvertretung Bonn geführt habe. Damals hätten ebenfalls Anwohner auf die gefährliche Engstelle hingewiesen. Auch der Fragesteller verweist auf eine Bürgersammlung im März 2017, auf der der geplante Umbau der Bornheimer Straße der Öffentlichkeit vorgestellt worden sei. Da sei auch über den Engpass gesprochen worden. „Seinerzeit wurde seitens der Verwaltung versichert, dass dieser Bereich selbstverständlich verbessert würde. Geschehen ist nichts“, klagt er nun. Kinzel weiß indes, dass dieser Kreuzungsbereich eigentlich erst im Zuge des Baus der Rampe von der Guido-Westerwelle-Brücke (vormals Viktoriabrücke) zur Thomastraße umgestaltet werden soll. Dennoch ist auch sie der Meinung, dass man jetzt schon den Engpass mit hätte beseitigen können. „Platz wäre jedenfalls genug da“, sagt sie.
Erst kürzlich hat die Bezirksvertretung Bonn die für einige Jahre währende Verkehrsführung auf der Bornheimer Straße nach Ende der Bauarbeiten beschlossen. Demnach soll der Verkehr – ausgenommen Busse und Radfahrer – an der Kreuzung Bornheimer Straße/ Hochstadenring nicht mehr geradeaus stadtauswärts sowie -einwärts fahren dürfen. Von der Westerwelle-Brücke aus kommend wird das Rechtsabbiegen für Autos und Radfahrer auf die Bornheimer Straße wieder möglich sein. Der seit langem geplante Bau der Rampe wird voraussichtlich frühestens im Jahr der Generalsanierung der linksrheinischen Bahntrasse 2028 beginnen können. Die Rampe führt unmittelbar auf die Thomastraße und soll später als Alternativroute die Bornheimer Straße zusätzlich entlasten.